Infos zum Studium
Lehrangebot im Sommersemester 2023
SE Kultur und Entwicklung - M. Schönhuth
In diesem Seminar geht es um den Nexus zwischen Kultur und Entwicklung, mit einem besonderen Schwerpunkt auf einer ethnologischen Perspektive auf Entwicklungszusammenarbeit. Eine Einführung zu den „großen“ Entwicklungstheorien, über die Transformationspotentiale von Entwicklungspolitik führt schließlich zu ethnologischen Theorieansätzen; dies insbesondere im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Kultur und Armut sowie Kultur und Partizipation.
Basislektüre:Emma Crewe /Richard Axelby 2013: Anthropology And Development. Culture Morality and Politics in a Globalised World; Hüsken, Thomas 2006: Der Stamm der Experten. Bielefeld; Schönhuth, M. / Frank Bliss 2004 (Hrsg.): Culture for Development - Cultures of Development
SE Kultur und Lebenswelt - M. Schönhuth
Wie organisieren Menschengruppen ihr Zusammenleben? Wie interagieren sie mit ihrer Umwelt? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Wirtschaftsform, Sozialorganisation, politischer Organisation und Religion? Das Seminar gibt Beispiele und Antworten aus kulturanthropologischer/ ethnologischer Perspektive. Es betrachtet die unterschiedlichen Schnittmengen menschlicher Vergemeinschaftung und zeigt, dass Menschen zu unterschiedlichen Zeiten, und konfrontiert mit unterschiedlichen Umwelten durchaus unterschiedliche, nicht aber beliebige Lösungen auf die Herausforderungen ihrer Lebenswelt gefunden haben. Themenbereiche umfassen unter anderem Materielle Kultur; Wirtschaftsethnologie; Religionsethnologie; Ethnologische Geschlechterforschung /Gender; Medizinethnologie; Kognitionsethnologie; Kulturvergleichende Psychologie.
Basislektüre für alle Referate: Fischer, Hans et al. 2017 (Hg.): Ethnologie. Einführung und Überblick. Berlin (9. Auflage). Peoples, James G.; Bailey, Garrick Alan (2012): Humanity. Washington. Signatur(en): 39=BP/sn40809(9) | 739=BP/sn40809(9):a | 739=BP/sn40809(9):b; Kottak, Conrad Phillip (2019 oder frühere Ausgaben): Cultural anthropology. New York. 15. Ed. Signatur(en): 39=BP/sn40846(15).
VO Transkulturalität - M. Schönhuth
Qualifikationsziele: Kenntnis zentraler Theorien, Konzepte und Begriffe zur Untersuchungen transnationaler, bzw. transkultureller Konstellationen aus ethnologischer Perspektive sowie deren Anwendbarkeit auf konkrete Forschungskontexte.
Inhalte: Kultur im Nationalkontext /Kultur in der globalisierten Welt; Ein- und Ausgrenzungsprozesse /Zugehörigkeitsstrategien; Von der Interkulturalität zur Transkulturalität; Von der einen zu den vielen Modernen; Beispiele ethnologischer Forschungen zur Transkulturalität; Grenzen des Transkulturalitätskonzeptes.
Die Vorlesung schließt mit einer 90-minütigen Klausur im MC- Format ab.
Basislektüre: Welsch, Wolfgang 2010: Was ist eigentlich Transkulturalität; Andreas Langenohl et al. 2015. Transkulturalität. Klassische Texte.
SE Soziale Netzwerkforschung - M. Schönhuth
In diesem Seminar bekommen Sie eine grundlegende Einführung in Geschichte, Theorie, Methoden und Anwendungsgebiete der Sozialen Netzwerkforschung. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch dem Zusammenhang zwischen Netzwerk und Kultur, sowie Fragen der Ethik in der Netzwerkforschung.
Basislektüre: Christakis/Fowler 2011: Die Macht sozialer Netzwerke: Wer uns wirklich beeinflusst und warum Glück ansteckend ist. Im elektronischen Semesterapparat; aber auch bei Amazon/Onlinehändlern ab 7 Euro käuflich zu erwerben. https://www.amazon.de/Die-Macht-sozialer-Netzwerke-beeinflusst/dp/3596184010
und: Christian Stegbauer und Roger Häußling 2010. Handbuch Netzwerkforschung. VS-Verlag. (Neuauflage erscheint 2024!)
SE Mobilität und Immobilität in einer globalisierten Welt - G. Perl
In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns mit menschlicher, nicht-menschlicher, dinglicher und ideeller Mobilität bzw. Immobilität in einer globalisierten Welt aus politischer, kultureller, sozialer und existentieller Perspektive beschäftigen. Hierbei werden wir Stillstand und Bewegung nicht als Gegensätze beleuchten, sondern in ihrem Wechselverhältnis betrachten. Wir werden der Frage nachgehen, wie Im/Mobilität durch Machtverhältnisse, soziale Beziehungen und ökonomischen Bedingungen ermöglicht bzw. verunmöglicht wird. Durch das Studium ethnographischer Texte, werden wir insbesondere die selektive Durchlässigkeit internationaler Grenzen diskutieren.
Forschungsprojekt der Medien- und Kultursoziologie: Grenzen und Grenzziehungen - G. Perl und D. Bischur
Grenzen und Grenzziehungen sind dynamische soziale Prozesse, die stets neu ausverhandelt, gezogen und überwunden werden. Unser Alltagsleben ist bestimmt von Grenzen: Wir bewegen uns zwischen und innerhalb von Grenzen, wobei Grenzen auch stets lebensweltlichen Bedeutungen hervorbringen und enthalten. In diesem Kurs erörtern wir Grenze und Grenzziehungen als politisch-territoriale Konstrukte (bspw. die Außengrenzen eines Nationalstaates oder der Europäischen Union), als soziosymbolische Beziehungsformen (bspw. Inklusion und Exklusion, Mitgliedschaft und Zugehörigkeit, Legalisierung und Illegalisierung) und im/materielle Phänomene (bspw. Infrastrukturen, Grenzmarkierungen und Objekte, digitale Grenzen). Diese drei Perspektiven auf Grenzen und Grenzziehungen werden dabei stets in ihrer Verschränkung betrachtet. Durch die Diskussion zu unterschiedlichen konzeptuellen Auseinandersetzungen mit dem Thema Grenzen und Grenzziehungen sollen Studierende zu einer kritischen Reflexion, sowohl über die Konstruktion als auch die Neugestaltung von Grenzen im physischen und im soziosymbolischen Sinne, befähigt werden. Hierbei werden methodische Überlegungen stets mitgedacht und gemeinsam diskutiert.
Ziel des Projektseminars ist es, dass die Studierenden, begleitet von den Dozierenden, ein eigenes Forschungsprojekt zum Thema umsetzten. Auf Basis einer rollenden Planung und damit der regelmäßigen Aktualisierung des Lehrplans in Abstimmung mit dem Forschungsfortschritt, konzipieren Studierende in kleinen Gruppen eine qualitative empirische Sozialforschung zum Thema „Grenzen und Grenzziehungen“. Dabei werden die eigene Fragestellung formuliert und die methodische Durchführung der Forschung vorbereitet. Dies dient dem Verfassen eines Forschungsexposés und der Vorbereitung der Forschung, die im Juni 2023 beginnen und bis zu Beginn des WS 2023/24 abgeschlossen sein soll. Auswertung, Interpretation und Schreiben der Arbeit finden im WS 2023/24 statt.
Propädeutikum: Einführung in die Anthropologie der Migration - A. Schmitz
Das Thema Flucht und Migration ist eine globale Herausforderung. Laut UNHCR waren es Mitte 2021 84 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. Diese Zahlen gewinnen heute eine neue Dimension bedingt durch den Russland-Ukraine Krieg. Ziel dieses Seminars ist, ein grundlegendes Verständnis für Migrationsthemen aus sozial- und kulturanthropologischer Perspektive zu schaffen, die unterschiedlichen Definitionen und Begrifflichkeiten zu differenzieren, abzugrenzen und kritisch zu reflektieren und die sozial- und kulturanthropologische Migrationsforschung aus unterschiedlicher theoretischen, empirischen und methodologischen Perspektiven zu beleuchten.
Dieses Seminar dient vor allem als Einführung in das Studium der Soziologie und den Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens. Anhand von ausgewählten Themen zu Migration und Migrationsforschung bringen wir Ihnen erstens die spezifische disziplinäre Perspektive näher; zweitens setzen wir uns mit Grundlagen der wissenschaftlichen Präsentation in Wort und Schrift auseinander.
Basislektüre: Maria Six-Hohenbalken, Jelena Tosic (2009) (Hg.): Anthropologie der Migration: Theoretische Grundlagen und interdisziplinäre Aspekte. Facultas Verlags- und Buchhandels AG
Spezialisierung: Digitale Kulturen - A. Schmitz
Digitalisierung hat nicht nur den Alltag und das Weltbild der Menschen transformiert, sondern hat auch einen großen Einfluss auf die Entwicklung aller Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wie Wirtschaft, Politik und Kultur. Gerade in heutigen Zeiten der globalen Pandemie erfährt Digitalisierung in allen Bereichen eine neue Dimension: digitale Medien und Technologien schafft Möglichkeiten und eine große Reichweite für Partizipation (z.B. an digitalen Konferenzen, digitaler Lehre, digitaler Sportmöglichkeiten, digitale Kulturangebote wie Kunst, Konzerte, Theater etc.), aber auch Herausforderungen, digitale Informationen und Codes richtig zu lesen, zu reflektieren, im alltäglichen Leben einzuordnen etc. Durch neue Medien geht auch ein kultureller Wandel einher, der sich nicht nur durch Vermischung von unterschiedlichen kulturellen Elementen im Alltag sichtbar wird, sondern auch durch verschiedene „digitale Kulturen“ in virtuellen Räumen. Für die Nutzer*innen eröffnen solche digitale Kulturen, im Vergleich zu den klassischen Medien, neue, virtuelle Handlungssphären für ihre Alltagswelt, die in vielfältiger und sehr enger Weise mit realen Handlungen und Sozialität verknüpft sind (vgl. Unger 2010: 99). Austausch von Informationen und Wissen über Mode, Kulinarik, Kunst und Musik; gesellschaftliche Spiele, Dating Portale, Facebook, YouTube, Instagram – dies sind nur einige Beispiele für virtuellen Orte, an welchen digitale Kulturen als virtuelle Lebenswirklichkeiten von Akteur*innen hergestellt, gepflegt, ausgetauscht werden, an denen nicht nur (kultureller) Austausch, sondern auch Identitäts – und Selbstdarstellung stattfinden. Wie lassen sich solche Orte theoretisch, methodologisch und empirisch greifen? Und welche Rolle spielen solche Orte für die Akteur*innen ihrer Herstellung? Wie können wir solche Orte erforschen und analysieren? Diese Fragen sind Gegenstand dieser Veranstaltung.
Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten
- Die 7 Todsünden bei Referaten und wie sie zu vermeiden sind → zum PDF
- Regeln und Tipps für Hausarbeiten →zum PDF
- Deckblatt und eidesstattliche Erklärung → zum PDF
- Hinweise zum Abfassen von BA/MA Exposés →zum PDF
- allgemeiner Leitfaden zum wiss. Arbeiten in der Soziologie/Ethnologie (Haus- und Abschlussarbeiten →zum PDF
- Gendern
- Gendergerechte Sprache ist in wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Ethnologie erwünscht. Ein Verweis in der Fußnote und die damit einhergehende ausschließliche Verwendung der männlichen Form ist nicht ausreichend.
- Folgende Überblicksseite gibt Ihnen Hinweise auf die gängigsten Gender-Schreibweisen. Entscheiden Sie sich einheitlich für eine Form.
- Das Gender Wörterbuch hilft Ihnen dabei, genderneutrale Begriffe zu finden.
Anerkennung von Leistungen an einer ausländischen Universität
Eine Leistung an einer ausländischen Universiät kann anerkannt werden wenn...:
- ... sie im Rahmen einer ethnologisch-/kulturanthropologisch ausgerichteten Veranstaltung erbracht wurde (im Ausnahmefall im Rahmen einer kulturwissenschaftlichen Veranstaltung mit eindeutig ethnologischem Bezug (Kultur & ...)).
- ... ein Referat gehalten und eine benotete und bestandene Hausarbeit angefertigt wurde, die in Umfang und Anspruch unseren Kriterien für Seminararbeiten entspricht (ggf. auch durch Erbringung mehrerer kleinerer, insgesamt gleichwertiger Leistungen, die das selbstständige Abfassen schriftlicher Hausarbeiten dokumentiert).
Wir brauchen für eine mögliche Anerkennung also:
- Titel und Curriculum der Veranstaltung
- Fachrichtung des Dozenten/der Dozentin
- Nachweise über erbrachte Leistungen (s.o.)
- die schriftliche(n) Leistung(en) selbst
- ggf. eine Tabelle mit dem örtlichen Notenschlüssel für das Errechnen der Note
Die Anerkennung findet durch den Fachvertreter statt.
Das Kulturglossar
Im Kulturglossar finden Sie Begriffsdefinitionen an der Schnittstelle von Kultur und Entwicklung.
Ethics in Ethnographic Fieldwork
Hier finden Sie Informationen zu ethischen Fragen im Rahmen ethnologischer Forschung.
Lehrveranstaltungen der letzten Semester
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