Psychisches Wohlbefinden erhalten und stärken in Zeiten der COVID-19 Infektionswelle

Aufgrund der starken Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) in Deutschland kommt es derzeit für viele Menschen zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und zu häuslicher Isolation. Dies kann sich auf die Psyche auswirken und für viele Menschen sehr belastend sein. Neben der Prämisse körperlich gesund zu bleiben, ist es nun auch wichtig die seelische Gesundheit im Blick zu behalten. Die Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Trier (Leitung: Prof. Dr. Wolfgang Lutz) hat Ihnen im Folgenden zahlreiche psychologische Tipps und Hilfen zusammengestellt, damit Sie die häusliche Isolation und Quarantäne gut überstehen und psychisch gesund bleiben:

  • Tagesstruktur
    • Versuchen Sie bisherige Routinen in Ihrem Alltag so weit es möglich ist aufrechtzuerhalten oder etablieren Sie neue Strukturen. Strukturen vermitteln ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.
  • Soziale Kontakte pflegen
    • Halten Sie Ihre sozialen Kontakte auch in dieser schwierigen Zeit aufrecht und weichen Sie auf Kontakt über Kommunikationsmedien aus. Werden Sie kreativ und flexibel: ein gemeinsamer Brunch per Videokonferenz - Warum nicht?
  • Umgang mit belastenden Gedanken
    • In einer ungewohnten Situation wie der aktuellen können Gefühle wie Angst, Verwirrung oder Stress entstehen. Diese Gefühle sind absolut normal und verständlich. Sprechen Sie mit anderen über Ihre Gefühle. Sie werden schnell merken, dass Sie nicht alleine sind!
    • Machen Sie sich bewusst, dass die Corona-Pandemie und die momentanen Einschränkungen im Alltag irgendwann vorbei sein werden.
  • Körperliche Aktivität
    • Regelmäßige Bewegung ist gut für die Stimmung und sollte auch in diesen Zeiten ausgeführt werden.

Weitere Hilfen und Links:

Wie reagiert die Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie und die Poliklinische Psychotherapieambulanz der Universität Trier im Rahmen des Coronavirus?

  • Es besteht die Möglichkeit für Patient*innen der Psychotherapieambulanz ihre Therapie via Videotherapiesitzungen oder Telefontherapie fortzuführen sowie für neue Patient*innen die Therapie (Erstgespräch und die Probatorik) via Videotherapiesitzung zu beginnen
  • Für die Psychotherapeut*innen in Ausbildung wird weiterhin Supervision per Video stattfinden
  • Die Lehre des Weiterbildungsstudiengangs Psychologische Psychotherapie für Erwachsene wurde auf Online-Seminare umgestellt
  • Teilnahme der stellv. Leiterin der Psychotherapieambulanz der Universität Trier, Dr. Birgit Weinmann-Lutz, an der Experten-Telefonaktion des Trierer Volksfreunds zum Umgang mit Ängsten bei Erwachsenen und Kindern während der Corona-Krise
  • Die Psychotherapieambulanz leistet Beratung für andere Ambulanzen und Weiterbildungsstudiengänge bez. der Umstellung auf Videotherapiesitzungen
  • Für Psychotherapeut*innen in Ausbildung bieten wir weitere Informationen im internen Bereich des Weiterbildungsstudiengangs Psychologische Psychotherapie an

Aktuelles Forschungsprojekt der Abteilung zu der verstärkten Ausbreitung des Coronavirus

Die Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie forscht aktuell zu den Auswirkungen des Coronavirus auf Patient*innen, Therapeut*innen und Studierende. Es wird zum einen untersucht wie sich der Übergang von face-to-face Therapiesitzungen zu den aktuell stattfindenden Videotherapiesitzungen auf die Beziehung zwischen Patient*in und Therapeut*in auswirkt. Zum anderen soll die Videotherapie durch die Einschätzungen von Patient*innen und Therapeut*innen evaluiert werden. Darüber hinaus beschäftigt sich ein weiteres Forschungsprojekt mit dem Einfluss von Social Distancing auf das Wohlbefinden von Patient*innen, Therapeut*innen, der Allgemeinbevölkerung und Studierenden.

Erste Ergebnisse zeigen, dass der Wechsel von face to face Therapiesitzungen zu Videotherapie vergleichbar mit Therapien ohne Wechsel der Behandlungsform ist und es zeigt sich weiterhin eine Reduktion der Symptombelastung.

Lutz, W., Edelbluth, S., Deisenhofer, A., Delgadillo, J., Moggia, D., Prinz, J., & Schwartz, B. (2021). The Impact of Switching from Face-to-Face to Remote Psychological Therapy during the COVID-19 Pandemic. Psychotherapy And Psychosomatics. Advance online publication. https://doi.org/10.1159/000515543

10-Jahresbericht der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie, PALF und EZPP

Mehr Informationen zu Inhalten und Aktivitäten der Abteilung für Klinische Psychologie und Psychotherapie und der Psychotherapieambulanz der Universität Trier finden Sie hier in unserem 10-Jahresbericht.