Hinweis zum Wintersemester 2024/25 Bitte berücksichtigen Sie die Informationen auf der Startseite der Professur für Geschichtliche Landeskunde, die laufend aktualisiert werden. |
An dieser Stelle informieren wir in erster Linie über öffentliche Aktivitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Professur für Geschichtliche Landeskunde sowie über rezente Publikationen.
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DFG-Förderung für Forschungsgruppe zur jüdischen Geschichte im 15. und 16. Jahrhundert
Die DFG finanziert die Forschungsgruppe „Aschkenas in neuen Lebenswelten. Akteure, Praktiken und Räume in der jüdischen Geschichte Mitteleuropas während des 15. und 16. Jahrhunderts“ (Sprecher: Professor Dr. Stephan Laux, Universität Trier) mit rund 2,5 Millionen Euro.
Sammelband zu den Quellenpublikation der GRhG

Stephan Laux (Hg), Quellenpublikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Rahmenbedingungen, Genese und Rezeption im wissenschaftshistorischen Kontext (= Studien und Darstellungen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, Bd. 2), Köln: Böhlau 2025
Die Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde (GRhG) betreibt Grundlagenforschung zu den Quellen der regionalen Geschichte. Seit ihrer Gründung 1881 stellt sie der Wissenschaft Editionen von Akten und Urkunden zur Verfügung. Der Band präsentiert die Ergebnisse einer 2022 durchgeführten Tagung anlässlich des Jubiläums der Gründung der GRhG. Untersucht werden die Bedingungen der Entstehung, Entwicklung und Wahrnehmung der Quellenveröffentlichungen der GRhG, deren Voraussetzungen sich je nach Abfassungszeit und -bedingungen veränderten und auch während der laufenden Vorhaben verschoben. Neun Werkbetrachtungen und zwei übergreifende Beiträge geben Einblicke in das breite thematische und methodische Spektrum der GRhG-Editionstätigkeit. Der Band bildet zugleich ein Stück Historiographiegeschichte ab, indem er ausgewählte Editionen, deren jeweilige Bearbeiterinnen und Bearbeiter sowie die GRhG als Herausgeberin in ihre Zusammenhänge stellt. Er trägt dazu bei, die Historizität von Quellenveröffentlichungen ins Bewusstsein zu rücken und diese hinsichtlich übergeordneter wissenschafts- wie gesellschaftsgeschichtlicher Aspekte zu problematisieren.
Edition von Cornelius Loos: De vera et falsa magia (1592)

Luc Deitz/ Gunther Franz/ Rita Voltmer (Hgg.): Cornelius Loos: De vera et falsa magia (1592). Nach Vorarbeiten von Othon Scholer aus dem Nachlass herausgegeben … Mit einer Einleitung von Rita Voltmer. Trier 2024 (Trierer Hexenprozesse – Quellen und Darstellungen 10)
[Zum Download: Inhaltsverzeichnis & Klappentext ]
Das nur in den ersten beiden Büchern erhaltene, 1886 in der Stadtbibliothek Trier von George Lincoln Burr entdeckte Manuskript des aus Gouda geflüchteten katholischen Kontroverstheologen und gegenreformatorischen Agitators Cornelius Loos (De vera et falsa magia) hatte radikale Kritik am Teufels-, Hexen- und Magieglauben sowie Hexenprozessen geäußert. Der Traktat wurde verboten und Loos während eines Ketzerprozesses in St. Maximin zum Widerruf seiner Thesen gezwungen. Das in nur einer Handschrift überlieferte, bedeutende Zeugnis des Widerstandes liegt jetzt in einer, auf Vorarbeiten von Othon Scholer beruhenden, kommentierten lateinisch-deutschen Edition, herausgegeben von Luc Deitz, Gunther Franz und Rita Voltmer, vor. In der umfangreichen Einleitung von Rita Voltmer werden das Leben und Werk des Cornelius Loos, der hier edierte Traktat, dessen Entstehungskontext während der Trierer und St. Maximiner Hexenverfolgungen (1582-1596) und seine Rezeptionsgeschichte vorgestellt. Die editio princeps leistet einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung der europäischen Hexenverfolgungen und ihrer Gegner.
Neue Publikation zu Karl Lamprechts Kinderzeichnungen

Stephan Laux, „Die Einheit des Menschengeschlechts“. Karl Lamprechts verlorene Sammlung von Kinderzeichnungen und die Weltausstellung „Bugra“ in Leipzig 1914
Im weiten Spektrum der inzwischen gut ausgeleuchteten Forschungstätigkeit Karl Lamprechts (1856–1915) gibt es einen blinden Fleck: Lamprecht ließ zu Beginn des 20. Jahrhunderts Zehntausende von Kinderzeichnungen sammeln, die er in der Bibliothek seines im Mai 1909 eröffneten Leipziger Instituts für Kultur- und Universalgeschichte aufbewahrte. Einen sehr kleinen Teil davon präsentierte er auf der ‚Bugra‘, der Leipziger Ausstellung für Buchdruck und Druckgraphik, auf deren Eröffnung wenig später der Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 folgte. Sie ist als Schluss-, vielleicht sogar als Kristallisationspunkt seines Schaffens anzusehen. Diese Aktivitäten Lamprechts sind bislang nicht in das Blickfeld der Geschichtswissenschaft gelangt. Der letztlich unter unsicheren Umständen eingetretene komplette Verlust der Lamprecht’schen Sammlung im Zweiten Weltkrieg. Dieser Beitrag nimmt sich daher eine Rekonstruktion und Verknüpfung der einzelnen Bereiche vor, die, wie zu sehen sein wird, eine immense wissenschaftliche Ausstrahlung entwickelten.
Erscheinungsort: Rheinische Vierteljahrsblätter 88 (2024), S. 103–149 (Sept. 2024).