Vertrauensbildung und Zukunftskonstruktion über Smartphones und soziale Medien an Zwischenorten transnationaler Migration am Beispiel von Geflüchteten aus Ostafrika

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Projektleitung: Claudia Böhme und Michael Schönhuth 

Laufzeit: August 2020 - Juli 2023

Gefördert von der DFG (Sachbeihilfe)

Im Zentrum dieses Projektes stehen Flüchtlingslager, wo Geflüchtete ihre Mobilität einerseits als begrenzt erleben. Anderseits stehen ihnen mit Hilfe von Smartphones mobile Werkzeuge bzw. Medien zur Verfügung, die entgrenzend wirken. Dieser Zusammenhang von Mobilität, Ortsbezogenheit und der Nutzung von Smartphones soll in in Verbindung mit Prozessen der Zukunftskonstruktion und Vertrauensbildung erstmals empirisch untersucht werden. Diese Zielsetzung wird am Beispiel eines ostafrikanischen Flüchtlingslagers in den Blick genommen.

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Integration und Teilhabe: Perspektiven von Geflüchteten, ehrenamtlich Engagierten und hauptamtlich Tätigen in Trier und Umgebung

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Projektleitung: Jun.-Prof.in Dr.in Gerhild Perl und Dr.in Anett Schmitz

Projektteam & Forschungsdurchführung: Jerome Jakob, Svenja Ludwig, Aylin Albayrak, Svetlana Gussenko, Anna Kreutz und Gala Sprengart

Datenaufbereitung: Jerome Jakob und Svenja Ludwig

Datenanalyse und Interpretation: Svenja Ludwig, Jerome Jakob, Gerhild Perl und Anett Schmitz

Projektadministration: Julian Lechner, FZE (Forschungszentrum Europa)

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Martin Lörsch und Prof. Dr. Michael Schönhuth

Laufzeit: Oktober 2022–Oktober 2023                                                                                                                                                                                                                      

Gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration und landesweiten Stiftungen                                                                 

In Kooperation mit dem Katholikenrat im Bistum Trier

Schon seit vielen Jahren wird in Debatten rund um die Themen Migration, Flucht und Asyl immer wieder die Integration geflüchteter Menschen in den Vordergrund gerückt. Doch was bedeutet Integration, wann gelingt sie und welche Faktoren und Strukturen sind hierfür ausschlaggebend? Der vorliegende Bericht geht diesen Fragen nach und dokumentiert die Ergebnisse der zugrundeliegenden Pilotstudie. Dabei stützen sich die Ergebnisse auf die Forschung mit drei zentralen Gruppen aus dem Migrations- und Fluchtbereich: Menschen mit einer Fluchtgeschichte, ehrenamtlich Unterstützende sowie hauptamtliche Mitarbeiter:innen. Der Bericht geht problemzentriert und praxisnah auf die für diesen Kontext zentralen Themenfelder Sprache, Bildung, Arbeit, Wohnen und Gesundheit ein und formuliert basierend auf den erhobenen Daten Handlungsempfehlungen für Praktiker:innen, Multiplikator:innen und Entscheidungsträger:innen.

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Kinoerzählen in Ostafrika - eine intermediale Praxis an der Schnittstelle von Film und mündlicher Erzählung

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Projektleitung: Claudia Böhme und Matthias Krings 

Laufzeit:  2021-2024

Gefördert von der Fritz-Thyssen-Stiftung

In Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Das Kinoerzählen in Ostafrika ist eine populäre kulturelle Praxis, bei der sogenannte veejays Filme fremder Herkunft in lokalen Sprachen kommentieren. Der fremde Film wird dabei durch den Kommentar der Erzähler sprachlich und kulturell übersetzt, umgedeutet und angeeignet. Die Ursprünge des Kinoerzählens liegen in der Kolonialzeit, als lokalsprachige „Interpreter“ in kolonialen Diensten standen. Nach der Unabhängigkeit wurde die Praxis von lokalen EntrepreneurInnen fortgeführt, erlebt seit der Einführung der Videotechnologie eine Renaissance und ist zur Profession vieler junger FilmenthusiastInnen geworden. Es gibt Live-Erzählungen im Videokino und DVDs mit integriertem Kommentar, die in Videoläden verkauft oder in Videotheken verliehen werden. Inzwischen hat das Kinoerzählen auch Aufmerksamkeit durch die internationale Presse erfahren und europäische KünstlerInnen dazu inspiriert, veejays und ihre Arbeit in ihre multimedialen Kunstprojekte zu integrieren. Das Projekt untersucht das Kinoerzählen als intermediale Praxis, die durch die Verknüpfung der Medien Film und mündliche Erzählkultur entstanden ist. Dabei wird ein breites Verständnis von Intermedialität zugrunde gelegt, das formelle und strukturelle, performative, kulturelle und sozioökonomische Aspekte einbezieht. Untersucht werden die Relation, Gewichtung und Hierarchie von Filmbild, Filmton, Sprache und mündlicher Erzählung sowie die Beziehung und Interaktion zwischen Erzähler und Publikum. Dies soll vergleichend anhand von Fallbeispielen aus drei ostafrikanischen Ländern – Tansania, Kenia und Uganda – untersucht werden. Der Vergleich ermöglicht es, die historischen Aneignungs- und Verbreitungswege und die jeweils entstandenen spezifischen lokalen Formen herauszuarbeiten. Die Untersuchung ist in drei Arbeitsbereiche unterteilt: 1. Praxis des Kinoerzählens, 2. Rezeption und Publikum, 3. Aneignung durch europäische KünstlerInnen.

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Wissenschaftliche Begleitung und Evaluierung der Implementierung eines Beschwerde- und Rückmeldemanagements in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende in Rheinland-Pfalz

Beschwerdemanagement

Projektteam: Claudia Böhme und Lisa Johnson

Laufzeit: August 2021-Juli 2023

Gefördert vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz.

Das Projekt begleitet die Implementierung eines Beschwerde- und Feedbackmanagements für Geflüchtete in den Aufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende (AfAs) in Rheinland-Pfalz während einer einjährigen Pilotphase. Die wissenschaftliche Begleitung basiert auf den Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen der von Michael Schönhuth, Anett Schmitz und Claudia Böhme erstellten ethnographischen Expertise aus dem Jahr 2019. Durch regelmäßige Besuche in den AfAs, teilnehmende Beobachtungen, informelle Gespräche und Interviews mit Mitarbeiter*innen der Ombudsstelle für Beschwerden, und den Geflüchteten untersuchen Claudia Böhme und Lisa Johnson in insgesamt fünf AfAs in Rheinland-Pfalz, welche neuen Strukturen, Instrumente und Personalia für die Aufnahme, Bearbeitung und Dokumentation von Beschwerden von Geflüchteten eingeführt werden. Ferner wird die Art und Weise wie diese von den Bewohner*innen, Mitarbeiter*innen und Leitungen der AfAs rezipiert werden analysiert. Außerdem wird exploriert, ob das Beschwerde- und Feedbackmanagement die Einrichtungen im Sinne „lernender Organisationen“ nachhaltig verändert. Kurz vor dem Ende der Pilotphase, wird ein Workshop mit den Leiter*innen der AfAs durch eine Stakeholder Analyse den Ist-Zustand des aktuellen Beschwerdemanagements interaktiv erarbeiten und analysieren. Die übergeordnete Frage des Projektes ist, welche Konflikte und Konfliktpotentiale durch ein Beschwerdemanagement verhindert werden können und wie Asylbegehrende langfristig mehr Mitspracherecht in den Unterkünften erlangen.

Turkish Migrants as Urban Scale Makers in Transcultural Cities

scale

Dissertation von Zeynep Yokmac

Supervisors: Michael Schönhuth (Universität Trier) und  Peter Dörrenbächer (Universität des Saarlandes)

Mentoring: Valérie Amiraux (Université de Montréal)

The aim of my study is to understand the dynamics behind migrant’s role in restructuring contemporary cities of Canada and Germany -Montreal and Saarbrücken- in a comparative perspective. The comparative perspective offers to concentrate on the varying relationship between international migrants and the city they have settled in. In this study, migrants are comprised of Turkish migrants who have lived in Canada and German and have opened shopping places, restaurants, cultural centers, and associations that shape and change the urban scalar positioning. As opposed to studies that ignore active roles of migrants in urban scalar positioning, this study takes migrants into the center of the analysis and consider migrants as urban scale makers in contemporary cities. It is interesting to understand what types of identities and dispositions they produce, taking migrants into consideration as urban scale makers.

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Making Sense of Spaces: Life-passages of First-Generation Algerian Women Living in Paris

sense

Dissertation von Rebecca Ferrari

Supervisors: Michael Schönhuth (Universität Trier), Laurence McFalls (Université de Montréal)

The project explores the lived experiences in terms of feeling (emotions), acting (practices) and imagining of first generation maghrebian women living in Paris. More specifically, it argues that their relation to urban places is a key point to understand, in a phenomenological way, their "being-in-the-world". By exploring how different experiences are lived in contexts of displacement and migration, I investigate how the initial sensory and emotional connections between the subject and the place-world become established: experiencing new places transforms perception and increases sensitivity to our surroundings, akin to "à fleur de peau". Immigration often refers to more than one space, the one of origin and that of arrival. However, we do not concentrate much on the places in between, those of the lived experiences. As Paris is not simply the place of arrival, migrants are not only migrants. To push this idea further, if we want to understand the experience of migration we need to understand the migrants as made by multi-layered identities, as complex human beings that act, feel, imagine. This is precisely why I refer to practices, emotions and imagination. The project employs a first-person phenomenological perspective in order to highight the lived experiences and issues facing maghrebian migrant women, and emphasizes the practical rather than conceptual basis for making ethnographic claims.

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