Forschungsinititative Rheinland-Pfalz
Sicherung nachhaltiger Umwelt-Mensch-Beziehungen durch den Einsatz von Mikrosimulationsmethoden
Projektleitung: JProf. Dr. David Frantz, Geoinformatics - Spatial Data Science
Die Messung des Wohlergehens (well-being) von Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten immer weiter von der Fokussierung auf Einkommensgrößen gelöst. Die Herausforderungen durch den fortschreitenden Klimawandel einerseits und durch eine zunehmende Alterung, Urbanisierung und Migration andererseits erfordern eine noch breitere und nachhaltigere Vorstellung dessen, was well-being bedeutet. Zentrale Einflussgrößen sind dabei nicht nur traditionelle ökonomische Größen (Einkommen, Preise, Steuerlast und Vermögen). Ökologische Aspekte wie die Biodiversität und die Möglichkeit des Natur-Erlebens sowie die damit verknüpften Themenkomplexe wie Lebensqualität, aber auch Energie- und Wasserversorgung spielen gleichsam eine entscheidende Rolle. Das hochkomplexe und interdependente Zusammenspiel der genannten Faktoren unter aktuell gegebenen und für die Zukunft angenommenen institutionellen Rahmenbedingungen und politischen Entscheidungen soll im Projekt mithilfe sogenannter Mikrosimulationen modelliert werden. Auf Basis eines realitätsnahen, räumlich hochauflösenden und geokodierten Abbilds der Bevölkerung Deutschlands in Form von synthetischen Mikrodaten zu Personen und Haushalten können so relevante gesamtgesellschaftliche Prozesse prognostiziert und somit Entscheidungshilfen für verschiedene Politikbereiche gegeben werden. Eine Betrachtung von regionalen Heterogenitäten ist dabei möglich und essentiell. Im geplanten Mikrosimulationsmodell kommen zahlreiche Datensätze aus den Wirtschaftswissenschaften und den Umweltwissenschaften zum Einsatz. Moderne mathematisch-statistische sowie geoinformatische Methoden werden im Zuge des Projekts weiterentwickelt und kombiniert. Das Projekt stellt eine zentrale und einzigartige Erweiterung von Mikrosimulationsmethoden durch umweltwissenschaftliche Modellierungen und Thematiken dar. Basis ist das in der DFGForschungsgruppe MikroSim (FOR 2559) entwickelte Mikrosimulationsmodell.