Das Studium
Die intensive Beschäftigung mit umweltrelevanten Fragestellungen wie z. B. den Ursachen und Folgen des Klimawandels oder die Ressourcendegradation von Wasser und Boden durch nicht angepasste Landnutzung stellt die Grundlage für ein späteres zivilgesellschaftliches Engagement dar.
Arbeitsmarkt für Geowissenschaftler
Den vielfältigen Erwartungen des Arbeitsmarktes für Geowissenschaftler wird durch das Master-Studium entsprochen.
Im Detail sind dies:
- Erwerb und Aktivierung eines breiten naturwissenschaftlichen Fachwissens
- Erwerb eines vertieften geowissenschaftlichen Spezialwissens im Bereich Gestein, Relief, Boden, Wasser
- Hohe Methodenkompetenz im Gelände und Labor
- Fähigkeit zu einer datenbasierten Analyse, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügt
- Fähigkeit zu problemlösungsorientiertem Denken
- Selbstständige Projektplanung und -koordination
- Fähigkeit zur umfassenden Geländeansprache, zur Raum- und Prozessanalyse
- Fortgeschrittene Kenntnisse im Bereich GIS, Statistik, 3D-Datenvisualisierung und numerische Simulationsmodelle
- Selbstständige Aufbereitung, systematische Darstellung in Berichten und mündliche Präsentation von anspruchsvollen wissenschaftlichen Inhalten
- Organisation wissenschaftlicher Veranstaltungen
- Abfassung und redaktionelle Bearbeitung (Herausgabe) wissenschaftlicher und populärwissenschaftlicher Texte
- Fähigkeit zur effektiven, interdisziplinären Teamarbeit
- Überzeugungs- und durchsetzungsfähiges Argumentieren
- Zielorientiertes, „mehrgleisiges“ Arbeiten an mehreren Aufgaben
Der Master-Studiengang Prozessdynamik an der Erdoberfläche erlaubt in vielfältiger Art und Weise, auf aktuelle wissenschaftliche Fragen einzugehen. Über eine breite Methodenkenntnis in den Bereichen der Geländedatenerfassung, experimentellen Laborarbeit und physikalisch orientierten Laboranalytik können vielfältige Fragestellungen der aktuellen wissenschaftlichen Diskussion im Zusammenhang mit Wasser-, Sediment- und Stofftransport an der Erdoberfläche bearbeitet und beantwortet werden.
Dazu gehören:
- Auswirkung des beschleunigten Landnutzungswandels auf die aktuelle Geomorphodynamik, insbesondere in subhumiden bis semiariden Räumen
- Folgen des Klimawandels für die aktuelle Geomorphodynamik
- Folgen des aktuellen und erwarteten geomorphologischen Wandels für Wasser-, Sediment- und Stofftransporte
- Interdependenzen zwischen geomorphodynamischen Systemen und menschlichem Handeln
- Folgen der zunehmenden Dynamik für die derzeitige Nutzung
- Prozesse der Abflussbildung und Hochwasserentstehung in Mittelgebirgsräumen
- Erarbeitung integrativer Hochwasserschutzstrategien (z. B. flächenhafter Wasserrückhalt)
- Innovative Nutzungs- und Schutzstrategien für die bedrohten Ressourcen Wasser und Boden
- Schutzstrategien für den Erhalt des guten qualitativen und quantitativen Zustands des Grundwassers laut EU-Wasserrahmenrichtlinie
- Folgen anthropogener Eingriffe auf Hangstabilitäten und Erarbeitung von Präventions-, Schutz- und Sanierungskonzepten
- Konzepte für eine adäquate Regenwasserbewirtschaftung in Abhängigkeit von Gestein, Boden und Nutzungsart
- Gestaltung von erosionsresistenten Rekultivierungsschichten für Altablagerungen und Altstandorte
- Auswirkungen des Wandels von Art und Intensität der Landnutzung und der Bewirtschaftung auf die verschiedenen Bodenfunktionen
- Ermittlung von mechanischen Belastungs- bzw. Belastbarkeitsgrenzen und deren Implementierung in geltendes Recht
Der Master-Studiengang zielt zudem auf eine verstärkte Professionalisierung und Spezialisierung in Themenfeldern, die durch die anderen Masterstudiengänge des Fachbereichs nicht abgedeckt werden.
Europäische und außereuropäische Forschungspartnern
Die engen Kontakte zu zahlreichen europäischen und außereuropäischen Forschungspartnern macht es möglich, vor allem die zentralen Lehrveranstaltungen (insbesondere die Lehrforschungsprojekte im 2. Semester) im Rahmen internationaler Kooperationen anzubieten. Auch bei der Masterarbeit erlauben die bestehenden Kontakte experimentelle Arbeiten zu zahlreichen Themenfeldern im Ausland. Für die Studierenden ergibt sich frühzeitig eine Einbindung in internationale Netzwerke, das ermöglicht den Kontakt zu anderen Wissenschaftskulturen. Um frühzeitig auf diese Kontakte vorzubereiten, werden einzelne Lehrveranstaltungen in englischer Sprache angeboten. So wird insbesondere die flüssige Präsentation wissenschaftlicher Inhalte auf Englisch in Seminarveranstaltungen geübt. Die jeweiligen Untersuchungsräume der Lehrforschungsprojekte sind im gesamten europäischen Raum und angrenzenden Gebieten zu finden. Über langjährige Kooperationen und Projekte sind die beteiligten Fächer aktuell in den Ländern Luxemburg, Frankreich, Spanien, Schweiz, Marokko und Kanada mit eigenen Forschungsaktivitäten präsent. Nach Island, Österreich, Türkei, Belgien und den Niederlanden bestehen enge Kontakte.