Expertinnengespräch: Sexuelle Belästigung am Arbeits- und Studienplatz

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Was ist sexuelle Belästigung?

Sexuelle Belästigung ist ein unerwünschtes, sexuell motiviertes Verhalten, eine als respektlos und verletzend empfundene Grenzüberschreitung und immer Ausdruck von Machtstreben. Sexuelle Belästigung beginnt dort, wo persönliche Grenzen überschritten werden.

Ein solches Verhalten hat nichts mit Flirts oder Komplimenten zu tun: Es ist stets einseitig, unerwünscht und überschreitet persönliche Grenzen. Betroffene erleben es als beleidigend, erniedrigend und entwürdigend, verbunden mit Stress, Verunsicherung und Angst.

Sexuelle Belästigung hat viele Gesichter:

01_verbale Belästigung umfasst z.B. sexuell anzügliche Bemerkungen und Witze, sexuell zweideutige Kommentare, unangemessene Fragen zum Privatleben oder zur Intimsphäre, aufdringliche Einladungen zu Verabredungen oder Aufforderungen zu intimen oder sexuellen Handlungen.

02_nonverbale Belästigung, wie durchdringendes Anstarren oder In-den-Ausschnitt-Starren, Pfeifen, herabwürdigende Gesten, das Versenden unerwünschter Messages, Fotos oder Videos mit sexueller Konnotation, Aufhängen oder Verbreiten pornografischen Materials oder aufdringliche Annäherungsversuche in sozialen Netzwerken.

03_physische Formen der Belästigung reichen von unerwünschten, mitunter beiläufig erscheinenden Berührungen (Streicheln, Tätscheln, Grapschen) über wiederholte körperliche Annäherungsversuche wie das Aufdrängen von Umarmungen oder Küssen bis hin zu exhibitionistischen Handlungen und sexuellen Übergriffen.

In den seltensten Fällen wird offen über das Erleben sexueller Belästigung oder Übergriffe gesprochen. Noch immer wird das Thema tabuisiert – aus Scham, weil es mit Machtfragen und der Sorge um Nachteile am Arbeitsplatz oder im Studienalltag verknüpft ist, oder aus Unwissenheit, welche Möglichkeiten es gibt, sich davor zu schützen.


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