Römischer Schmuck in Trier

Römischer Schmuck in Trier: Studien zu Fertigung, Gestaltung und Nutzung (AT)

Bearbeiterin: Dorothea Hübner

Betreuung: Prof. Dr. Markus Trunk

Zusammenfassung:
Das Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit römischem Schmuck, der in Trier und seiner Umgebung gefunden wurde. Der bisher zu einem großen Teil nicht eingehend bearbeitete Schmuck des 1. Jh. v. Chr.–5. Jh. n. Chr. in den Museen und Sammlungen der Region wird in einem Katalog zusammengeführt und untersucht.
Material- und größenbedingt ist römischer Schmuck eine der Objektgattungen, die am häufigsten ohne exakt nachzuvollziehenden Fundkontext ihren Weg in Sammlungen finden. Das Trierer Fundmaterial bietet jedoch aufgrund der historischen Entwicklung der hiesigen archäologischen Forschung dennoch eine gute Basis für eine lokale Zuordnung.
Die römische Metropole Augusta Treverorum zeichnete sich durch großen Reichtum aus, der nicht nur in Quellen belegt ist, sondern sich in allen Gattungen von Funden widerspiegelt. Die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten ihrer Einwohner lassen sich an den mehr oder weniger aufwändigen Schmuckstücken ablesen, die sie in Form von Ringen, Ohrschmuck, Hals- und Armschmuck oder Amuletten bei sich trugen. Das Spektrum der Schmuckfunde reicht vom schmalen, unverzierten Bronzering, der jedoch aufgrund seiner Fundlage in einem Grab Schlüsse zu seiner Trageweise zulässt, bis hin zum kleinteilig fein ausgearbeiteten, mit Edelsteinen ausgefassten goldenen Ohrhänger aus altem Sammlungsbestand, der in technischer Hinsicht für die archäologische Betrachtung besonders interessant ist.
Während die ikonographisch-kunsthistorische Beschäftigung mit Gemmen eine lange Tradition hat, ist die Schmuckforschung erst in jüngster Zeit in den Blick der Archäologie geraten. Das Dissertationsprojekt legt den Fokus auf Schmuckstücke aus unedlem und edlem Metall, die nicht primär funktionell zur Fixierung von Gewand oder Haartracht dienen. Zu den untersuchten Objekten gehören auch einzelne Komponenten wie Perlen oder lose Einlagen, die aus Fassungen in Ringen etc. stammen oder für solche gedacht waren. Das Fundmaterial wirft Fragen nach lokalen oder überregionalen Produktionsstätten auf, ebenso wie nach einheimisch treverischen oder allgemein römischen Traditionen des Erwerben und Tragens von Schmuck. Es wird sowohl in Hinblick auf technische Aspekte der Herstellung als auch auf Probleme der Gestaltgebung, Ikonographie und Nutzung betrachtet.

Mit Goldblech umhüllter Bronzeanhänger aus Trier, der wohl Harpokrates zeigt. Die Darstellung ist im Hinblick auf die Verbindung der Metalle technisch wie ikonographisch ungewöhnlich (Rheinisches Landesmuseum Trier, Fotos: Th. Zühmer).
Bronzering mit Vergoldungsresten. Die sog. Treueringe mit der Inschrift „Fidem Constantino“ zeugen durch ihren direkten Bezug auf Konstantin von der Bedeutung der Kaiserresidenz für das Fundspektrum Triers (Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: D. Hübner).