Projekte und Studien

Projekte

@value.web

@value.web - Usability-Testing für kleine und mittlere Unternehmen

Nicht alles, was technisch machbar ist, schafft für Produkte oder Dienstleistungen einen zusätzlichen Nutzen. Das gilt auch für das Internet, das mittlerweile zu einem Massenmedium geworden ist. Doch der Anspruch, etwas Neues und Innovatives zu schaffen, wurde nicht immer mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kunden realisiert. Dabei ist gerade eine benutzerfreundliche Seite ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der webbasierten Kommunikationsstrategie von Unternehmen. Mit zunehmender Verbreitung des Internets und einem ständig wachsenden Komplexitätsgrad der Web-Angebote kommt dem Aspekt der Nutzerfreundlichkeit (Usability) damit eine immer größere Bedeutung zu.

Bisherige Usability-Verfahren sind sehr zeit- und kostenaufwändig und aus diesen Gründen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kaum durchführbar. Das Projekt @value.web hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, ein innovatives Verfahren zur Bewertung und Optimierung der Usability von Webseiten zu entwickeln. Dieses neue standardisierte und weitgehend automatisierte Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass es wesentlich schneller und kostengünstiger als herkömmliche Usability-Tests durchzuführen ist.

Mit dem Forschungsprojekt wurde ein standardisiertes Instrument zur Usability-Forschung und -Optimierung entwickelt, das auch bei Web-Angeboten von kleineren und mittleren Unternehmen sinnvolle empirische Bewertungen und darauf basierende Optimierungen ermöglicht.

Methode und Untersuchungsdesign
Die Standardisierung des zu entwickelnden Instruments wurde mit Hilfe klassischer Usability-Methoden hergestellt und getestet. Die Nutzerfreundlichkeit von Internetangeboten wurde dabei zunächst in zwei verschiedenen Verfahren evaluiert: Quantitativ durch eine Online-Panelbefragung und qualitativ durch eine Rezeptionsstudie mit Blickaufzeichnung und der Methode des Lauten Denkens im Rezeptionslabor der Trierer Medienwissenschaft. Da in beiden Verfahren die gleichen Online-Angebote getestet wurden, konnten die Befunde zur Beurteilung der Internetauftritte miteinander verglichen werden. So wird es möglich, zielgruppen- und branchenspezifische Erfahrungen und Erwartungen aufzugreifen und in einer wahrnehmungsorientierten Usability-Beurteilung zu verdichten. @value.web erlaubt somit sowohl kunden- als auch anbieterorientierte Usability-Aussagen.

Zusätzlich wurde mit Hilfe der quantitativen und qualitativen Nutzertests im Laufe des Projekts ein Usability-Index entwickelt, der eine weitgehende Automatisierung des neu entwickelten Verfahrens garantiert. Dieser Index wurde dann an verschiedenen Internetauftritten kleiner und mittelständischer Unternehmen aus den Branchen Weinbau, Handwerk und Tourismus getestet.

@value - Das Usability-Tool
Aus dem Abgleich der Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Studien haben sich 11 Fragen herauskristallisiert, die besondere Relevanz für die Usability der Internetauftritte von kleinen und mittleren Unternehmen haben. Die Items werden anhand des Online-Fragebogens abgefragt und die daraus gewonnen Ergebnisse für den Auftraggeber tabellarisch ansprechend aufbereitet. Der Auftraggeber kann dabei während der Untersuchung jederzeit auf die bereits generierten Daten zugreifen.

  • Online-basierte Beurteilung des Angebots
  • Wahrnehmungsorientierte Aussagen
  • Geringer finanzieller Aufwand
  • Schnelle Ergebnisse mit hoher Aussagekraft
  • Zielgruppenspezifische Analysen
  • Hoher Standardisierungsgrad
  • Differenzierte Aussagen durch mehrdimensionale Usability-Indizes


Weitere Informationen zur Entwicklung, Nutzung und laufenden Usability-Tests finden Sie unter http://www.mindshape.de/ceb

Drittmittelgeber Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation von 2004 - 2006.

Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher (bucheruni-trierde)
0651/201-3611 - Fax: 0651/201-3741

Prof. Dr. Michael Jäckel (jaeckeluni-trierde)
0651/201-4241 - Fax: 0651/201-4297

Spirit

Strategien und Potenziale einer intelligenten und richtungsweisenden Integration neuer Technologien für Organisationen

Die Art des Wirtschaftens hat sich im Laufe der 1990er Jahre in vielen Belangen geändert. Eine bedeutsame Größe in diesem Kontext ist die beständige Fortentwicklung des Internets und der damit verbundenen Technologien. Im Kern des Forschungsprojekt SPIRIT (= Strategien und Potenziale einer intelligenten und richtungweisenden Integration neuer Technologien für Organisationen) steht die Frage, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter dafür gewinnen können, die Integration und Realisierung von E-Business-Konzepten mitzutragen und aktiv mitzugestalten. Die Beantwortung dieser Frage setzt ein detailliertes Verständnis der Veränderungen voraus, die mit den Arbeitsbedingungen der Leitidee E-Business einhergehen. Infolgedessen geht es vor allem um die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Faktoren wie Qualifikation, Motivation und Kreativität der Beschäftigten. Ein wesentliches Ziel des Projekts SPIRIT besteht darin, umfassende Integrationsstrategien und ein ganzheitliches Transformationskonzept gemeinsam mit den Unternehmenspartnern zu entwickeln, die die Transformation der technischen Vorteilspotenziale in Wettbewerbsvorteile der Unternehmen ermöglichen

Projektskizze und Zielsetzungen

Fragestellungen

  • Wie wirkt sich die Integration von E-Business-Konzepten auf die Effizienz von Unternehmen und die Arbeitsbedingungen aus?
  • Wie lässt sich ein integrativer Transformationsprozess human gestalten?
  • Welches spezifische Unternehmens-Know-how und welche Mitarbeiter-Kompetenzen sind erforderlich?
  • Wie kann eine erfolgreiche Personalakquisition, -entwicklung und -förderung gestaltet werden?

 

Projektplanung

Mit dem Projekt SPIRIT stellt sich das Forscherteam einer Aufgabe, die nur dann zielführend und praxisnah gelöst werden kann, wenn die Befunde gemeinsam mit Kooperationspartnern generiert werden. Die beteiligten Partner werden von Beginn an in das Projekt integriert, um einen Transfer bzw. Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen und ein wechselseitiges Lernen zu fördern. Es sind neun Fallstudien in Unternehmen beabsichtigt. Neben sechs deutschen nehmen auch drei US-amerikanische Unternehmen an dem Projekt teil. Arbeitsschwerpunkte Aus Sicht der Unternehmen besteht eine Zielsetzung darin, die Wettbewerbsfähigkeit vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftlicher und technischer Rahmenbedingungen langfristig sicherzustellen. Hierzu müssen die technischen Vorteilspotenziale in Wettbewerbsvorteile umgesetzt werden. Dies macht ein grundlegendes Re-Design aller Prozesse notwendig. Ein zentrales Interesse bildet die Analyse der damit einhergehenden Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Wahrnehmung der Mitarbeiter.

Arbeitsschwerpunkte

  • Geschäftsprozesse und B2B
  • Arbeits- und Kommunikationsprozesse
  • Weiterbildung, Qualifizierung und Partizipation
  • E-Business Start ups, Vergleich USA-D und Analyse unternehmensgrößenspezifischer Aspekte


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Kurzbeschreibung des Projektes Spirit
Project description Spirit (English Version)

Arbeitsschwerpunkte


SPIRIT ist modular aufgebaut. Die einzelnen Module beleuchten verschiedene Aspekte des E-Business-Transformationsprozesses.

Geschäftsprozesse und B2B
Die Vorteilspotenziale der Informationstechnik liegen vor allem in der Integration und Vernetzung begründet und beziehen sich sowohl auf die Integration der unternehmensinternen Prozessabläufe und deren Steuerung durch Markt- bzw. Kundeninformationen als auch auf unternehmensübergreifende Wertschöpfungsprozesse, die es im Sinne von Wertschöpfungspartnerschaften zu realisieren gilt. Es ist die Aufgabe der modernen IuK-Technologien, die inzwischen alle Wertschöpfungsstufen der Unternehmen durchziehen, die Unternehmensprozesse möglichst optimal aufeinander abzustimmen. Vor diesem Hintergrund stehen die Analyse der Wertschöpfungsprozesse im E-Business im Mittelpunkt des Arbeitsfeldes.

Arbeits- und Kommunikationsprozesse
Die Integration von E-Business-Konzepten geht mit einer Neu-Ausrichtung von unternehmensinternen Prozessen entlang der Wertschöpfungskette einher. Infolgedessen bildet die Bestandsaufnahme existierender und geplanter personalpolitischer Maßnahmen sowie das Ermitteln von Einsatzfeldern für neue Kommunikationstechnologien eine Basis für die Erprobung umfassender Integrationsansätze. Insbesondere geht es um die Erfassung von Aspekten, die sich auf die Bereiche Humansituation (z.B. Selbststeuerung, Eigenverantwortung, Handlungsspielräume) und die Effektivität (z.B. schnellere Bearbeitungszeit, Optimierung des Informationsflusses, Erreichbarkeitszeiten) gleichermaßen beziehen. Wirtschaftlichkeits- und arbeitnehmerorientierte Ziele sollen in gleicher Weise erfasst und abgebildet werden. In einem weiteren Schritt wird das Zusammenspiel von Arbeits-, Kommunikations-, Personalakquisitions- und Wissensprozessen unter Berücksichtigung unternehmensspezifischer Rahmenbedingungen und Zielsetzungen analysiert. Es geht um die praxisorientierte Erprobung und Optmierung von Modulen, die unter den Stichworten eWork, eCommunication und eRecruiting diskutiert werden.

Weiterbildung, Qualifizierung und Partizipation
E-Business ist in diesem Zusammenhang mehr als die bloße Einführung einer neuen Technologie. Vielmehr wirkt sich dieser Ansatz auf das Gesamtunternehmen aus. Für eine erfolgreiche Umsetzung von Veränderungen bedarf es der Unterstützung aller Mitarbeiter. Versuche, Mitarbeitern neue Technologien und Arbeitsweisen zu oktroyieren, produzieren hohe Reibungskosten. Die Mitarbeiter für die Ziele des Unternehmens zu gewinnen und zu motivieren, ist für die Implementierung von E-Business-Konzepten ein zentraler Erfolgsfaktor. Die Gestaltung der Arbeitsbedingungen setzt somit bedeutsame Impulse, die die Optimierung der Geschäftsprozesse sowohl hemmen als auch fördern können.

Analyse junger E-Business Start ups, Vergleich zwischen us-amerikanischen und deutschen Unternehmen und Analyse unternehmensgrößenspezifischer Aspekte
Komplementäre Informationen stellt die Analyse junger E-Business Start-ups bereit. Hier ist E-Business sowohl in den Geschäftsprozessen als auch in den Arbeits- und Kommunikationsprozessen ein konstituierendes Merkmal. Für diese Unternehmen stellt sich nicht die Frage, inwiefern und wie Mitarbeiter dazu gewonnen werden können, die Implementierung von E-Business Konzepten mitzutragen. Die Betrachtung und Beurteilung der dortigen Arbeitsbedingungen stehen im Mittelpunkt des Interesses.

Die Analyse unternehmensgrößenspezifischer Fragestellungen hinsichtlich der Arbeitsschwerpunkte bildet einen weiteren flankierenden Bereich. In der betriebswirtschaftlichen Organisationsforschung wurde gezeigt, dass die Unternehmensgröße einen systematischen Einfluss auf die unternehmensinterne Organisationsstruktur und deren Veränderung hat. Weniger Hierarchiestufen, häufig durch persönliche Beziehungen beeinflusste Kommunikationswege sowie eine in der Regel höhere Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen lassen auch bei der Etablierung von E-Business-Konzepten deutliche Unterschiede erwarten. Die USA werden in der Regel als Vorreiter in Sachen E-Business genannt. Der Entwicklungsvorsprung der USA gegenüber Europa beträgt etwa 30 Monate. Somit bildet der Vergleich zu den USA einen bedeutsamen Bestandteil des vorliegenden Projekts. Insbesondere sollen die Erfahrungen von Pionieren erfasst werden und konstruktiv in den Integrationsprozess deutscher Unternehmen einfließen.

Projektpartner

Das Projekt wurde von Oktober 2001 bis Januar 2004 gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von "Arbeit im E-Business", Programm "Arbeitsgestaltung und Dienstleistung".

Projektpartner

 

Beteiligte Unternehmen

Kontakt

Weitere Informationen erhalten sie unter folgenden Kontaktadressen:

Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Rolf Weiber
Lehrstuhl Marketing
Universitätsring 15, 54296 Trier
Tel.: 0651/ 201-2619
E-Mail: weiberuni-trierde

Prof. Dr. Michael Jäckel
Lehrstuhl für Konsum- und Kommunikationssoziologie
Universitätsring 15, 54296 Trier
Tel.: 0651/201-4241
E-Mail: jaeckeluni-trierde

 

EISOLIT

EISOLIT - Entwicklung eines Entscheidungsinstrumentes für strategische Outsourcing-Lösungen im IT-Bereich

Eine wachsende Zahl von KMU steht vor dem Problem, in IT-Lösungen investieren zu müssen, die ihre Investitionsmöglichkeiten oder -bereitschaft übersteigen. Zur Beurteilung von zu erwartenden Kostensenkungen, der Stärkung von Kernkompetenzen und Sicherheitsfragen, existiert gegenwärtig kein einfach zu handhabendes Instrumentarium, das sowohl qualitativ-strategische wie auch quantitative Dimensionen von IT-Outsourcing-Entscheidungen berücksichtigt.

Ziel des Forschungsprojekts EISOLIT ist die Entwicklung eines Entscheidungs-instruments zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit verschiedener IT-Outsourcing-Szenarien bzw. zur Entscheidungsunterstützung Make-or-Buy. Die vorrangige Zielgruppe sind kleine und mittel-ständische Unternehmen (KMU), insbesondere der Textil- und Bekleidungsbranche, wobei das letztendlich entwickelte Entscheidungstool branchenübergreifend einsetzbar sein wird.

Vorgehensweise
Das hier skizzierte Projekt verfolgt eine mehrstufige, modulare Vorgehensweise mit unterschiedlichen Arbeitspaketen. Dies meint, dass theoretisch-konzeptionelle Arbeitsschritte, empirische Elemente und eine enge Zusammenarbeit mit Referenzunternehmen aus der Textilbranche kombiniert werden. Darüber hinaus sind IT-Dienstleister in die Projektarbeit integriert.

Ausgangspunkt ist eine Bestandsaufnahme zum Thema Outsourcing in Theorie und Praxis sowie eine Analyse bestehender Projekte und Entscheidungshilfen. Zu diesem Zweck werden insbesondere vorhandene Systeme der Kostenrechnung, Abwägungskriterien zwischen unterschiedlichen IT-Szenarien in Form von Checklisten oder Argumentenbilanzen und transaktions-kostentheoretische Ansätze analysiert und auf das Einsatzfeld IT-Outsourcing transferiert.

Des Weiteren werden IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand näher beleuchtet. Konkrete Kundenbedürfnisse (insb. des Mittelstands) gegenüber den Anbietern (IT-Dienstleister) werden ermittelt und verschiedene Outsourcing-Alternativen und Preismodelle mit Fokus ASP evaluiert.

Basierend auf diesen theoretischen Vorüberlegungen werden schließlich Anforderungen an das Entscheidungsmodell formuliert.

Hauptziel der durchgeführten quantitativen Erhebung ist die Ermittlung der entscheidungsrelevanten Faktoren für Textil-KMU in IT-Outsourcing-Entscheidungen. Im Rahmen von Expertengesprächen mit Referenzunternehmen wird der Prototyp einem Praxistest unterzogen und in seiner Handhabung und Praxistauglichkeit optimiert.

Ergebnis
Das Ergebnis des Projekts ist ein Online-Entscheidungstool, welches Entscheidungsträgern aus der Unternehmenspraxis anhand von 9 qualitativen und 1 quantitativen Faktor (Kostenstruktur des jeweiligen Angebots) erlaubt, verschiedener IT-Alternativen (z. B. Inhouse-Betrieb, ASP, klassisches Outsourcing bzw. Angebote verschiedener IT-Dienstleister) auf ihre Vorteilhaftigkeit hin gegeneinander abzuwägen. Dazu berechnet das Entscheidungsinstrument auf Basis der subjektiven Wichtigkeiten des Entscheidungsträgers sowie dem Verwirklichungsgrad der 10 Faktoren innerhalb der zu vergleichenden Angebote einen Punktwert. Der höchste Punktwert zeigt so dann die den Eingaben entsprechend günstigste IT-Lösung an.

Kooperationspartner und Drittmittelgeber
EISOLIT wird durch die Stiftung Industrieforschung (http://www.stiftung-industrieforschung.de) im Forschungsschwerpunkt "Erfolgsstrategien zum Outsourcing von IT-Dienstleistungen für den industriellen Mittelstand", Teilbereich "Verfahren zur Kosten-Nutzen-Bewertung von IT-Outsourcing-Lösungen" von 2004 bis 2006 gefördert. Das Projekt wird vom ceb in Kooperation mit IT-Dienstleistern und Unternehmen aus der Textil- und Bekleidungsbranche durchgeführt

Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Rolf Weiber (weiberuni-trierde)
Tel: 0651/201-2619
Fax: 0651/201-3910

Publikation

Zühlke, Stefan/Rövekamp, Christoph: IT-Outsourcing mit ASP

Download: Publikation

Die theoretischen Vorüberlegungen zum Thema IT-Outsourcing im Mittelstand, die Ergebnisse der Befragung, die Vorgehensweise bei der Konzeption des Tools sowie die Ergebnisse der Expertengespräche werden in Kürze in Form eines detaillierten Projektberichts in der Schriftenreihe E-Business des ceb publiziert.

Elektronische Kommunikation

Elektronische Kommunikation in Unternehmen und Verwaltungen
Heute hat der Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK-Technologien) im Unternehmensalltag erkennbar zur Folge, dass in vielen Fällen unterschiedliche Möglichkeiten zur Vermittlung einer Nachricht bzw. zur Erledigung eines bestimmten Sachverhalts zur Verfügung stehen. Infolgedessen taucht immer häufiger die Frage auf, welches Medium bzw. welcher Kanal für welchen Zweck geeignet ist. Die Verwendung neuer IuK-Technologien verlangt offensichtlich eine Verständigung auf Konventionen, die letztlich auch die Akzeptanz bestimmter Formen des Informationsaustauschs betreffen. Die Abkehr von gewohnten Arbeitsabläufen wird nur dort ohne nennenswerte Reibungsverluste stattfinden, wo eine positive Grundeinstellung gegenüber der elektronisch gestützten Variante besteht.

Ziel
Aufschluss über die Einflussfaktoren der Medienwahl und die Konsequenzen des Einsatzes neuer Medien in der Unternehmens- bzw. Verwaltungskommunikation zu erhalten, war Ziel des Forschungsprojekts "Elektronische Kommunikation in Unternehmen und Verwaltungen". In Anlehnung an die ursprünglich aus dem Bereich der Massenkommunikationsforschung stammende Lasswell-Formel (1948) wurde der Frage nachgegangen: "Who says what in which channel to whom with what effect?" ("Wer sagt was über welchen Kanal zu wem mit welchem Effekt?").

Ergebnisse
Die gewonnen Ergebnisse verdeutlichen den Stellenwert neuer Medien im heutigen Unternehmensalltag. So gaben 58% der Befragten aus Unternehmen an, dass sie täglich mehr als 15 E-Mails erhalten. Für den Arbeitsalltag wird die E-Mail von den Unternehmensbeschäftigten als fast ebenso bestimmend wahrgenommen wie das Telefon. Sie geben durchschnittlich sogar an, täglich mehr E-Mails als Anrufe zu erhalten. 32% der Befragten aus Unternehmen äußern jedoch auch, dass sie lieber E-Mails als Telefonate erhalten. Etwas weniger (27%) widersprachen dieser Aussage.

Aber im Zuge des E-Mail-Einsatzes ergeben sich auch Auswirkungen auf soziale Interaktionen. Fast 40% der Unternehmensmitarbeiter gaben an, dass sich neue informelle Kommunikationsstrukturen und Gruppen bilden. Trotz dieser sich hier andeutenden neuen Strukturen bemerken ebenfalls 40% der Befragten aus Unternehmen im Zuge der elektronisch gestützten Kommunikation eine Abnahme sozialer Kontakte. Gleichwohl empfindet die Mehrheit der Befragten die "E-Mail zwischendurch" als Ergänzung des "Gesprächs im Flur", die sich durchaus positiv auf Kollegialität und Vertrauen auswirken kann.

Wenngleich neue IuK-Technologien heute in Unternehmen und Verwaltungen allgemein als etabliert bezeichnet werden können, ist festzustellen, dass die Diskussion des Einsatzes neuer Medien oftmals noch immer äußerst polarisierend erfolgt. Es herrscht scheinbar keine Einigkeit darüber, wie die Vor- und Nachteile dieser neuen Technologie zu bewerten sind. Während die einen mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in erster Linie eine gesteigerte ökonomische Effizienz von Kommunikationsprozessen verbinden, sehen die "Skeptiker" diese eher als "Zeitfresser" und befürchten Konsequenzen für das Betriebsklima. Häufig wird die E-Mail in diesem Kontext auch als emotionsarmes und kaltes Medium bezeichnet. Nicht zuletzt die Dokumentierbarkeit der Kommunikation via E-Mail erweist sich gleichermaßen als Chance und Risiko für die organisationale Kommunikation. Zum einen werden deutlich klarere und überprüfbare Zurechenbarkeiten geschaffen. Zum anderen ergibt sich eine gänzlich neue Schriftlichkeit insbesondere informeller Austauschprozesse. Die geschriebene despektierliche Äußerung kann im Zweifelsfall kaum geleugnet werden.

Drittmittelgeber
Gefördert wurde das Projekt von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Innovation von 2001-2003.


Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Michael Jäckel (jaeckeluni-trierde)
Tel: 0651/201-4241
Fax: 0651/201-4297

Publikationen

"Und Sie mailten was Sie tun..."
Erfahrungen mit neuen Informations- und Kommunikationstechnologien in Unternehmen und Verwaltungen. Trier.
Jäckel, Michael/Würfel. Alexander (2004)
Erhältlich im ceb-Shop

Anlaufstelle Telearbeit Rheinland-Pfalz

Zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Telearbeit in Rheinland-Pfalz
Auf Basis der Ergebnisse der Zukunftskonzeption Telearbeit in Rheinland-Pfalz wurde die Anlaufstelle Telearbeit am Competence Center E-Business installiert. Die "Anlaufstelle Telearbeit" war als Informations- und Kontaktstelle für Telearbeitsinteressierte gedacht. Kernstück der Anlaufstelle war der rheinland-pfälzische Telearbeitsserver. Als "Zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Telearbeit in Rheinland-Pfalz" sollte neben der Bereitstellung von Informationen und Werkzeugen der direkte Kontakt zu Unternehmen, Behörden und Verwaltungen und Beschäftigten in Rheinland-Pfalz intensiviert werden. Deren konkreter Informations- und Beratungsbedarf sollte differenziert berücksichtigt werden. Dabei sollte die Perspektive der Beschäftigten (Arbeitnehmer, Telebeschäftigte) und der Organisationen (Unternehmen, Verwaltungen) gleichermaßen miteinbezogen werden.

Ziel
Entsprechend der beteiligten Zielgruppen und Personenkreisen wurden die neuesten Ergebnisse aus der Telearbeitsforschung zeitnah, problembezogen und anwendungsorientiert zugänglich gemacht Neben online- und/oder telefonischen Auskünften [First-level-support] umfasste das Beratungskonzept auch eine individuelle Beratung der rheinland-pfälzischen Verwaltungen, Behörden und Unternehmen vor Ort. Es wurde grundsätzlich zwischen Kurz-, Ergebnis- und Prozessberatungen unterschieden. Mit diesen Typen variierten die Integrationskonzepte und der Beratungs- bzw. Implementierungsaufwand (z.B. von Tipps und Ratschlägen bis hin zu individueller Begleitung des gesamten Einführungsprozesses). In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Vermittlung von Experten, deren Kompetenzen unterschiedliche Bereiche und Zielgruppen umfassten. Es wurde ein Netzwerk angestrebt, das letztlich Kooperationen und Synergien auf unterschiedlichen Ebenen ermöglichte.

Die Aufgaben der Anlaufstelle Telearbeit waren im Einzelnen:

  • Bereitstellung von allgemeinen und speziellen Informationsmaterialien zur Telearbeit (z.B. Sammlung von best practice, systematisierte Betriebsvereinbarungen, Handlungsleitfäden, Presse-Service etc. )
  • Praktische Hinweise zur Einführung von Telearbeitsplätzen (z.B. Anforderungen an Telebeschäftigte, Auswahlkriterien, Anforderungen an Führungskräfte)
  • Analyse der Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren bei der Implementierung von Telearbeit
  • Ergebnistransfer und Erarbeitung von Leitfäden (z.B. Branchenlösungen zur Telearbeit, Hinweise für Führungskräfte, Leitfäden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Checklisten für Telebeschäftigte)
  • Theoretische und praktische Bausteine für Qualifikations- und Schulungskonzepte
  • Telefonische Einzelberatung (Kurzberatungen) von Unternehmen und Verwaltungen (First-level-support)
  • Regelmäßige Redaktion eines Newsletters

 
Drittmittelgeber
Gefördert wurde das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau (www.mwvlw.rlp.de) und das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit Rheinland-Pfalz (www.masfg.rlp.de) von 2001-2003.


Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Michael Jäckel (jaeckeluni-trierde)
Tel: +49 651/ 201-4241
Fax: +49 651/ 201-4297


Publikationen
Zukunftskonzeption Telearbeit in Rheiland-Pfalz
Abschlussdokumentation und Projektbericht: Telearbeit und Zeitökonomie

Studien

Übersicht

Gutachten zur Online Offensive Mittelstand Connect
Gutachten im Auftrag der Landesregierung Rheinland-Pfalz zur Online-Offensive Mittelstand Connect.

Untersuchung zur Euro-Einführung in KMU in Europa
Leitfaden im Rahmen eines Projektes der GD Unternehmen und Industrie zur Euro- Einführung in Unternehmen.
Download: Guide Englisch; Guide Französisch

Mediengutachten Rheinland-Pfalz
Studie zu "Beschäftigung und Wachstum in der Informationsgesellschaft" in Zusammenarbeit mit Accenture.
Download: Mediengutachten 

Digitale Zeitungen als ePaper
Rezeptionsstudie zur Nutzung der Mediengattungen Printzeitung, Online-Zeitung und E-Paper.
Download: Digitale Zeitung als ePaper

Evaluierung virtueller Marktplätze in Rheinland-Pfalz
Erfassung des Status quo der bisher vorfindbaren regionalen Online- Marktplätze und deren Evaluierung aus Expertensicht
Download: Bestandsaufnahme und Evaluierung

E-Transformationsstudie
Hindernisse in der Umsetzung der E-Business-Ambitionen in Deutschland
Doenload: Zeitschriftartikel, Vortrag

Evaluierung neuer Marktplätze in Rheinland-Pfalz

Die Verbreitung und Nutzung von Internetangeboten hat ein Ausmaß erreicht, welches als weitgehend flächendeckend bezeichnet werden kann, und selbst kleinste Unternehmen verfügen mittlerweile über einen Shop oder eine Internetpräsenz. Trotz dieser Entwicklung ist festzustellen, dass die oftmals propagierte Verschiebung des Erfolgs von den "Großen" zu den "Schnellen" ausgeblieben ist. Im Gegensatz zu Internetauftritten kleinerer Betriebe verfügen die großen Anbieter in der Regel über Internetauftritte, die sowohl einen deutlich höheren Mehrwert als auch eine größere Benutzerfreundlichkeit aufweisen.

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel der vorliegenden Studie am Beispiel ausgewählter Internetauftritte in Rheinland-Pfalz, Ursachen einer flächendeckenden Entwicklung zu analysieren und grundlegende Optimierungsbedarfe aufzudecken

Methode und Untersuchungsdesign
Im Rahmen der Studie des Competence Center E-Business der Universität Trier wurde der Status quo der bisher vorfindbaren regionalen Online-Marktplätze erfasst und eine erste Evaluierung aus Expertensicht vorgenommen. Ausgehend von diesen Erkenntnissen wurden Schlussfolgerungen und Empfehlungen sowie Perspektiven, die sich für die Zukunft eröffnen, abgeleitet. In die Bestandsaufnahmen wurden virtuelle Marktplätze mit kommerziellen Zielsetzungen einbezogen, die eine Koordinationsfunktion (Vermittlung von Angebot und Nachfrage) übernehmen, eine Bündelung von Angeboten (one-stop-shopping) vornehmen und über die Transaktionen (Online-Käufe) abgewickelt werden können. Diese Marktplätze wurden einer näheren Betrachtung unterzogen. Darüber hinaus wurden Infosites und Branchenverzeichnisse untersucht, da diese Internet- Plattformen als Vorstufe auf einem Entwicklungspfad zum virtuellen Marktplatz einzustufen sind. Insgesamt konnten 76 Infosites, Branchenverzeichnisse und virtuelle Marktplätze in Rheinland-Pfalz identifiziert werden. In die Kategorie "echte" virtuelle Marktplätze, also solche Angebot, die die oben genannten drei Definitionskriterien erfüllen, konnten 24 Websites eingeordnet werden. Die anderen Angebote waren als Vorstufen zu Marktplätzen einzustufen.

Ergebnisse
Den regionalen Angeboten fehlt es häufig an der erforderlichen Bekanntheit, um Nachfrager auf ihre Internetseiten aufmerksam zu machen, respektive an Mitteln, diese Bekanntheit zu erreichen. Darüber hinaus ist bei vielen Angeboten eine suboptimale technische Umsetzung, ein ausbaufähiges Mehrwertangebot sowie eine erweiterbare Produkt- und Anbieterpalette feststellbar. Um erste Implikationen für die effiziente und effektive Unterstützung derartiger Angebote abzuleiten, ist eine detaillierte Klassifikation regionaler Internetangebote zwingend erforderlich. Nur die Berücksichtigung der spezifischen Mittel, Anforderungen und Ziele der jeweiligen Geschäftsmodelle führt zu nachhaltigen Entwicklungsschüben Richtung mehrwertorientierter und tragfähiger regionaler Angebote.

Publikation
Weiber, Rolf/Meyer, Jörg: Differenzierung und potenzielle Entwicklungspfade virtueller Marktplätze - Der Status quo in Rheinland Pfalz. Schriftenreihe E-Business des Competence Center E-Business, Band 2.

Weiber, Rolf/Egner-Duppich, Christel: Bestandsaufnahme und Evaluierung virtueller Marktplätze in Rheinland-Pfalz

Drittmittelgeber
Gefördert wurde durch die Multimediainitiative rlp-inform
(http://www.zukunft.rlp.de)

Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Rolf Weiber (weiberuni-trierde)
Tel: +49 651/ 201-2619
Fax: +49 651/ 201-3910

Ansprechpartner
Dr. Christel Egner-Duppich (egnerdupuni-trierde)
Tel: +49 651/ 201-3126

Rezeptionsstudie: Digitale Zeitungen als ePaper

Nutzung von ePaper, Onlinezeitung und gedruckter Zeitung im Vergleich

Die Zeitung als das älteste Massenmedium hat sich im Laufe ihrer fast 400-jährigen Geschichte als äußerst flexibel und wandelbar erwiesen. Mit dem Aufkommen des World Wide Web Mitte der 1990er Jahre vollzog sich ihr Wandel von der physikalischen Erscheinungsform aus Papier und Druckerschwärze zur elektronischen Variante. Die neueste Weiterentwicklung bei der Präsentationsform der Zeitung in den elektronischen Medien sind ePaper-Versionen oder Digital Editions. Dabei wird die komplette Zeitungsseite, im Maßstab verkleinert, originalgetreu in das Onlinemedium überführt.

In einer Rezeptionsstudie wurde untersucht, wie die drei Mediengattungen Zeitung, Onlineangebot und ePaper genutzt werden und welche Faktoren den Nutzungsvorgang bestimmen.

Methode und Untersuchungsdesign
Zur Untersuchung wurden verschiedene Verfahren der quantitativen und qualitativen Rezeptionsforschung kombiniert:

  • eine Online-Befragung von rund 460 ePaper-Abonnenten
  • eine qualitative Rezeptionsanalyse mit 24 Probanden
  • zwei Fragebögen - einen vor und einen nach der Rezeptionsphase
  • eine Logfile-Analyse der ePaper-Nutzung aus zwei ausgewählten Erfassungswochen
  • eine problemorientierte Voranalyse der drei untersuchten Mediengattungen

Ergebnisse der Studie im Überblick
ePaper ist für die Nutzer alt und neu zugleich. Bei ePaper treffen zwei Nutzungstraditionen aufeinander: die der gedruckten und die der Online-Zeitung. In der Studie hat sich gezeigt, dass die Probanden bei der ePaper-Nutzung vor allem auf die Kompetenzen aus der Tageszeitungslektüre zurückgegriffen haben. Dementsprechend zeigen alle qualitativen und quantitativen Befunde, dass ePaper eher als Variante der Tageszeitung, denn als Variante des klassischen Onlineangebotes gesehen wird.

Trotz der Aufmachung der gedruckten Zeitung kann ePaper die Aufmerksamkeit der Nutzer und deren Rezeptionsmuster nicht in der Weise steuern, wie es für die Tageszeitung charakteristisch ist. Die Logfile-Analyse ergab kein deutliches Muster der Aufmerksamkeitssteuerung. Offensichtlich ist die Wahrnehmung von ePaper bedeutend stärker nutzer- als angebotsgesteuert, wie es für Online-Medien insgesamt typisch ist. Am ähnlichsten sind die Nutzungsmuster von ePaper und gedruckter Zeitung in den Phasen freier Navigation. Je spezifischer aber die Nutzungszwecke werden, desto deutlicher greifen die Nutzer auf onlinespezifische Navigationsstrategien zurück. Auch wenn das ePaper zwar als Pendant zur gedruckten Zeitung gesehen wird, auf den internetspezifischen Bedienungskomfort, die Vernetzungs-Möglichkeiten und die Rechercheoptionen wollen die Nutzer dabei nicht verzichten.

Kooperationspartner und Drittmittelgeber
Die Studie zur Nutzung von ePaper wurde in Kooperation mit der Rhein-Zeitung Koblenz durchgeführt und durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau im Rahmen der Initiative rlp-inform (http://www.zukunft.rlp.de) gefördert.

Ansprechpartner und Wissenschaftliche Leitung
Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher (bucher@uni-trier.de)
Tel: 0651/201-3611
Fax: 0651/201-3741

Publikationen
Digitale Zeitung als e-Paper
Ein Hybridmedium zwischen Print- und Onlinezeitung. IFRA Special-Report
Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen; Wollscheid, Jörg (2004) 6.32, Darmstadt

Digitale Zeitungen als ePaper: echt Online oder echt Print? In: Media Perspektiven
Bucher, Hans-Jürgen; Büffel, Steffen; Wollscheid, Jörg (2003)
9/2003, S. 434-444

Digitale Zeittung als ePaper: echt Online oder echt Print?