Larissa Freundt, MA Japanologie (2019)

Welchen Job habe ich?

Nachdem ich im Sommer 2019 meinen Master-Abschluss im Fach Japanologie an der Universität Trier abgeschlossen habe, entschied ich mich dazu, als selbständige Übersetzerin zu arbeiten. Auch wenn man sich hinsichtlich des Berufes des Übersetzers im Klaren darüber sein muss, dass dies nach den klassischen finanziellen Standards kein außergewöhnlich „gewinnbringender“ Beruf ist, so stellt sich bei dem Wort „gewinnbringend“ jedoch auch immer die Frage, was ganz subjektiv als „Gewinn“ betrachtet wird. Für mich persönlich ist das Übersetzen, die häufige Abwechslung und Vielfalt der zu erledigenden Aufgaben, die dieser Beruf mit sich bringt, die zeitliche und örtliche Flexibilität sowie auch die Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung und Horizonterweiterung eine absolute Bereicherung meines beruflichen Alltags und somit ein „Gewinn“ für mein persönliches Leben.

Wie hat mir das Studium der Japanologie in Trier dabei geholfen?

Bereits während meines Studiums an der Universität Trier wurde es meinen Kommiliton*innen und mir ermöglicht, im Rahmen der literaturwissenschaftlichen Ausrichtung der Japanologie Trier ein tiefgreifendes Verständnis und einen weitreichenden Überblick über die verschiedenen Genres und Gattungen der japanischen Literatur und Populärkultur zu gewinnen und innerhalb dieses Themenbereichs sogar eine gemeinsame Veröffentlichung herauszubringen.

Auch konnten wir verschiedene Seminare und Veranstaltungen direkt zum Thema „Übersetzen“ an der Universität Trier selbst sowie auch Workshops anderer Universitäten wie zum Beispiel der Universität Frankfurt besuchen. Im Übersetzungs-Seminar der Universität Trier wurde so beispielsweise der Blick für verschiedene Ansätze und Faktoren geschärft, die bei einer Übersetzung beachtet werden können und müssen, um auch in der eigenen Muttersprache den Ton des japanischen Originals zu treffen.

Doch nicht nur die Veranstaltungen, sondern auch die weitreichende Vernetzung der Japanologie Trier ermöglichten es mir, bereits vor meinem Abschluss Kontakte zu anderen Übersetzer*innen zu knüpfen und mich über den Einstieg in den Beruf der Übersetzerin zu informieren. Die vielen Tipps und Informationen, die ich auf diese Art sammeln konnte, waren schließlich sehr hilfreich, als ich mich nach meinem Abschluss selbständig machen wollte. Ich bewarb mich bei verschiedenen Vertrieben und Verlagen und durchlief die verschiedenen Bewerbungsverfahren. Nach Bestehen dieser wurde ich schließlich in die Übersetzerpools der Vertriebe und Verlage aufgenommen und die Arbeit konnte beginnen. Seither bin ich als Übersetzerin für Anime und Manga tätig.

Das Masterstudium an der Universität Trier schuf in einer Vielfalt von Aspekten eine sehr gute Grundlage für den Beruf der Übersetzerin. Nicht nur habe ich die moderne Verwendung der japanischen Sprache innerhalb verschiedener Themengebiete, Text- und Mediengattungen erlernt, sondern auch Wissen über vormodernes Japanisch, über die Entwicklung der japanischen Sprache und über ihre vielen Facetten erwerben können. Dieses weitreichende Verständnis der Sprache hat mich ideal auf den Beruf der Übersetzerin vorbereitet. Auch habe ich einen breiten Überblick über die moderne und vormoderne Literatur sowie auch über die aktuelle Populärkultur erhalten, sodass ich mit einem breitgefächerten Allgemeinwissen in diesen Bereichen in meinen Beruf starten konnte. Auch der persönliche Kontakt zu anderen Übersetzer*innen, der über die Universität Trier hergestellt wurde, war sehr viel wert. Gerade in Bezug auf die vielen Formalitäten der Selbständigkeit, war ich dankbar dafür, nette Ansprechpartner*innen gefunden zu haben.

Stand Februar 2022