Interkulturelle Begegnungen im Spiegel von Literatur und (Fernseh-) Film - ein japanisch-deutscher Vergleich

Das Projekt wurde von der Volkswagenstiftung im Rahmen des Schwerpunktes "Das Fremde und das Eigene – Probleme und Möglichkeiten interkulturellen Verstehens" gefördert. 

Aktuell

2011 erschien der Abschlussband „Interkulturelle Begegnungen in Literatur, Film und Fernsehen. Ein deutsch-japanischer Vergleich“, hrsg. von Hilaria Gössmann, Renate Jaschke und Andreas Mrugalla, beim Iudicium-Verlag München.

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Projektbeschreibung und -daten

Ziel des komparatistischen Forschungsprojekts war es, die Möglichkeiten literarischer und filmischer Werke für die Vermittlung interkultureller Kompetenz zu untersuchen. Hierfür wurden literarische Werke, Kino- und Fernsehfilme sowie Serien zur Interkulturalitätsthematik in Japan und Deutschland seit den 90er Jahren untersucht. Die Fallbeispiele lassen sich in die folgenden fünf Kategorien einordnen:

I. Schilderung von Auslandsaufenthalten
II. Die Heimkehrer-Problematik
III. Die Begegnung bzw. Konfrontation mit dem Fremden im eigenen Land
IV. Leben zwischen den Kulturen
V.Zusammenleben verschiedener Kulturen innerhalb eines Landes

Aufgrund der Fülle des Materials (vor allem auf deutscher Seite) und zum Zwecke der besseren Vergleichbarkeit wurden für die Auswahl der Fallbeispiele zwei Schwerpunkte gesetzt. Im Mittelpunkt stehen somit zum einen die Thematisierung deutsch-japanischer Begegnungen und zum anderen Werke, die sich mit der Situation der jeweils größten Minderheitengruppe befassen, d.h. der türkischstämmigen und der koreanischstämmigen Bevölkerung in Deutschland bzw. Japan. Über diese beiden Schwerpunkte hinaus wurden jedoch auch weitere Werke, die für die Interkulturalitätsthematik im jeweiligen Land von besonderer Bedeutung erscheinen, einbezogen.
Ähnliche Darstellungsmuster lassen sich vor allem im populärkulturellen Bereich der Fernsehserien feststellen: „Fremdes“ und „Eigenes“ wird in beiden Ländern häufig anhand der Dichotomie „Tradition – Moderne“ zum Ausdruck gebracht. Deutschland und Japan bzw. die jeweilige Bevölkerung verkörpern dabei recht plakativ „die Modernität“, Türkei und Korea hingegen „die Traditionen“. Ein Unterschied besteht allerdings darin, wie Traditionen jeweils bewertet werden: Den Konstruktionen in deutschen Serien liegt häufig die ethnozentrische Haltung zugrunde, anderen Ländern, insbesondere der Türkei, eine in der Kultur verankerte Rückständigkeit zuzuschreiben. In den japanischen Serien hingegen wird die Wahrung von Traditionen in anderen asiatischen Ländern, vor allem in Korea, idealisiert und somit als positives Beispiel für Japan gezeichnet.
In Literatur und manchen Kinofilmen zeigt sich – erwartungsgemäß – in beiden Ländern hingegen eher eine differenziertere, weniger stereotype Darstellung. Für die Interkulturalitätsthematik von besonderer Bedeutung ist der Einblick in das Leben zwischen den Kulturen, den vor allem literarische Werke und die Filme von Seiten japan-koreanischer und deutsch-türkischer Schriftsteller/innen und Filmemacher bieten. Sie tragen entscheidend dazu bei, dass die Dichotomie „fremd“ und „eigen“ zunehmend in Frage gestellt wird und leisten somit einen entscheidenden Beitrag zu einem Paradigmenwechsel in der Auseinandersetzung mit der Interkulturalitätsthematik.

Eine ausführliche Darstellung der Forschungsergebnisse wird nachzulesen sein in:

Hilaria Gössmann, Renate Jaschke und Andreas Mrugalla: „Das VW-Forschungsprojekt ‚Interkulturelle Begegnungen in Literatur und (Fernseh)film. Ein japanisch-deutscher Vergleich’“, in: Hilaria Gössmann; Renate Jaschke; Andreas Mrugalla (Hrsg. unter Mitwirkung von Muharrem Açikgöz und Jacqueline Gutjahr): Interkulturelle Begegnungen in Literatur, Film und Fernsehen. Ein deutsch-japanischer Vergleich, München: Iudicium (erscheint im Frühjahr 2008).

Projektzeitraum:
1.10.1999-31.5.2002

Projektleitung:
Prof. Dr. Hilaria Gössmann

Wissenschaftliche Mitarbeiter/innen:
Dr. phil. Renate Jaschke
Dr. phil. Andreas Mrugalla

Wissenschaftliche Hilfskräfte:
Muharrem Acikgöz, MA
Jacqueline Gutjahr, MA
Dr. phil. Ina Hein (damals MA)

Studentische Hilfskräfte:
Griseldis Kirsch
Fiona Lorenz
Nese Ünal

Japanische Kooperationspartner/innen:
Prof. Yonaha Keiko
Prof. Iwami Teruyo
FCT Shimin no media fôramu (Forum for Citizen’s Television &Media)

Veranstaltungen und Ergebnisse

Vorarbeiten

 

  • Pilotprojekt „Das Bild von Ausländern in japanischen Fernsehdramen und japanischer Literatur“ (Forschungsfond der Universität Trier)
  • Pilotstudie „Fremdheit oder Vertrautheit? Die Begegnung zwischen Japan und seinen asiatischen Nachbarn im Spiegel des Fernsehdramas Doku“
  • Panel „Die Auseinandersetzung mit dem Fremden in Literatur und Populärkultur“ auf dem 11. Deutschsprachigen Japanologentag 1998
  • Ausstellung „Das Bild des Fremden in der deutschen und japanischen Zeitschriftenwerbung“


Vorträge

Publikationen

Veranstaltungen
 

  • Internationales Abschluss-Symposium „Interkulturelle Begegnungen in Literatur, Film und Fernsehen – Ein deutsch-japanischer Vergleich“
  • Kolloquium „Von ‚J-Pop’ über die ‚Neuen Schwierigen’ bis zur Thematisierung von Asien und kultureller Identität“
  • Japanischsprachiges Symposium „Die Begegnung der Kulturen im Spiegel von Literatur und Film“ an der Internationalen Universität Okinawa
  • Lehrveranstaltungen im Rahmen des Forschungsprojekts
  • Filmreihe
  • Workshops mit japanischen Studierenden