Konferenz "Antisemitismus in der (post)migrantischen Gesellschaft"
Die Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung Trier veranstaltet am 24. Februar 2022 eine interdisziplinäre Konferenz zum Themenkomplex Antisemitismus in der (post)migrantischen Gesellschaft, die wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven zusammenbringen will.
Die Konferenz soll Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Forschungsdisziplinen und Akteur:innen aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Arbeitskontexten vernetzen und den Themenkomplex anhand unterschiedlichster Zugänge erschließen (historisch, pädagogisch, praktisch-empirisch, politikwissenschaftlich, soziologisch etc.). Wir freuen uns besonders über Beiträge von Nachwuchswissenschaftler:innen.
Ziel der Konferenz ist es, einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und historischen Erscheinungsformen, Ursachen und Lösungsansätzen des Antisemitismus in der (post)migrantischen Gesellschaft zu leisten. Die eintägige Konferenz findet in Kooperation mit Herrn Dieter Burgard (Beauftragter für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen bei der Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz), dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz, der Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL und dem Arbeitskreis „Erinnerung der Großregion“ e.V. in Trier statt.
Konferenzprogramm
08:00 | Begrüßung durch die IIA | |
08:15 | Panel 1: Bestandsaufnahme antisemitischer Akteur:innen in der (post)migrantischen Gesellschaft Panelmoderation: Kai E. Schubert (Justus-Liebig-Universität Gießen) | Pavel Brunssen (University of Michigan)/Lasse Müller (Institut für Sportwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt): Ziemlich unsportlich: Antisemitismus, Intersektionalität und Mehrfachdiskriminierungen im Sport Charlotte Wiemann (Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin): Politisierte Antisemitismusdiskurse in der postmigrantischen Gesellschaft Ruben Obenhaus (Mobile Beratung Niedersachsen gegen Rechtsextremismus für Demokratie/Universität Oldenburg): „Und dann habe ich es verstanden: Das Siedeln der Völkischen ist wie bei den Israelis“ - Antisemitismus in Zivilgesellschaft und „Völkischen Siedlern“ Diskussion der Beiträge |
09:30 | Pause | |
09:45 | Panel 2: Kontinuitätslinien des Antisemitismus in der (post)migrantischen Gesellschaft Moderation: Anastasia Tikhomirova (Journalistin) | Stefan Vennmann (Universität Duisburg-Essen): Die völkische und liberale Doktrin der ›Vergangenheitsbewältigung‹ - Antisemitische Implikationen einer Theorie der Erinnerung bei Carl Schmitt, Rolf Peter Sieferle und Aleida Assmann Thure Alting/Benny Momper (Spiegelbild Wiesbaden): Brüche und Kontinuitäten des Nationalsozialismus in der Sozialen Arbeit Benjamin Damm: Aktuelle Bedeutung und Verbreitung der „Protokolle der Weisen von Zion“ Diskussion der Beiträge |
11:00 | Mittagspause | |
12:30 | Panel 3: Antisemitismus im Kontext von Mehrfachdiskriminierung Moderation: Anastasia Tikhomirova | Nancy Alhachem (Max-Weber-Kolleg Erfurt): ‘Is Kosher Halal?’ Attitudes Towards Judaism, the Holocaust, and Israel Among Refugees and Migrants in Germany Sebastian Winter (IPU Berlin, Goethe-Universität Frankfurt): Antirassistischer Antisemitismus & anti-antisemitischer Rassismus? Eine intersektionale Betrachtung jenseits der Soziologie Miriam Yosef (Justus-Liebig-Universität Gießen)/Ina Holev (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf): Intersektionale Antisemitismuskritik und Jüdinnen*Juden in Kreisen der sozialen Gerechtigkeit - Erfahrungen aus der Bildungsarbeit Alexander Schneidmesser (Internationales Institut für Holocauststudien in Yad Vashem): Antisemitismus unter Russlanddeutschen in der Bundesrepublik? Eine Bestandsaufnahme Diskussion der Beiträge |
13:45 | Pause | |
14:15 | Panel 4: Präventions- und Bekämpfungsstrategien / Pädagogische Interventionen Moderation: Kai E. Schubert | Linda Giesel (HS Merseburg)/Katinka Meyer (Anne Frank Zentrum Berlin): »Antisemitismus ist bei uns [k]ein Problem«?! Forschung und Prävention im Jugendstrafvollzug Christoph Wolf/Elizaveta Firsova (Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz-Universität Hannover): „Andererseits muss ich natürlich aufpassen, dass ich gerade bei diesem Beispiel nicht zu israelkritisch agiere“ – Über den Zusammenhang von Emotionen, Schuldabwehr und israelbezogenem Antisemitismus an deutschen Schule Rosa Fava (Amadeu Antonio Stiftung Berlin): Interaktionen von Antisemitismus und Rassismus Henning Gutfleisch (Goethe-Universität Frankfurt): Judenhass nach der ›Flüchtlingskrise‹ - Eine bildungstheoretische Analyse pädagogischer Interventionen Diskussion der Beiträge |
15:30 | Pause | |
16:00 | Abschlussdiskussion Moderation: Kai E. Schubert und Anastasia Tikhomirova |
Bericht zur Konferenz bei H-Soz-Kult erschienen
Im Fachportal "H-Soz-Kult" ist ein Tagungsbericht zur Konferenz erschienen. Der Bericht ist auch als PDF verfügbar.
Förderer
Die Konferenz wird vom Freundeskreis Trierer Universität e.V., der Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland-Pfalz, CriThink e.V. sowie vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pfalz im Rahmen des Programms "Gemeinsam für Gleichwertigkeit" gefördert.