Willkommen in der Abteilungsforschung

Kindheit und Alter sind durch drastische Veränderungen in den Bereichen Lernen, Gedächtnis und kognitive Kontrolle gekennzeichnet. Wir untersuchen, wie diese Prozesse über die gesamte Lebensspanne hinweg interagieren und wie die Entwicklung des Gehirns, Erfahrungen und Umweltfaktoren ihre Entwicklungsverläufe beeinflussen.

Plastizität des Aufgabenwechsels in der Kindheit

In einer sich schnell verändernden Welt ist es oft erforderlich, zwischen verschiedenen Aufgaben zu wechseln, um das Verhalten an veränderte Umstände anzupassen und langfristige Ziele zu erreichen. Im Laufe des Heranwachsens werden Kinder mit immer mehr Situationen konfrontiert, die ein flexibles Wechseln zwischen Aufgaben erfordern, z. B. das Umschalten von einer Lektion zur nächsten oder das Finden alternativer Wege zur Lösung eines Problems. Der Wechsel zu einer anderen Aufgabe hat jedoch seinen Preis: Kinder sind langsamer und machen mehr Fehler als Erwachsene unter Bedingungen, die einen hohen Wechsel der Aufgaben erfordern, was vermutlich auf die langwierige Entwicklung der kognitiven Kontrollprozesse und der ihnen zugrunde liegenden neuronalen Schaltkreise zurückzuführen ist. In einer laufenden Studie mit 8- bis 11-Jährigen untersuchen wir die Mechanismen, die es Kindern ermöglichen, ihre Leistung beim Aufgabenwechsel während des Übens zu verbessern, sowie die Ursachen für individuelle Unterschiede bei diesen Verbesserungen.

Dieses Projekt ist Teil des Schwerpunktprogramms priority program SPP 1772 "Mutitasking" der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

 

Wie erwerben Kinder neue Fähigkeiten?

Bei Erwachsenen spielen kognitive Kontrollprozesse eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung neuen Lernens. Aber wie sind diese spät reifenden Prozesse am Erwerb neuer Fähigkeiten in der Kindheit beteiligt? Und wie interagieren Kontrollprozesse mit sensomotorischen Systemen im Verlauf des Lernprozesses? Wir haben begonnen, diesen Fragen nachzugehen, indem wir die Altersunterschiede beim Erlernen motorischer Abläufe zwischen Kindern und Erwachsenen untersucht haben.

 

Neugieriges Lernen bei Kindern und Jugendlichen

Es wird angenommen, dass Neugier, der Wunsch, sich neue Informationen anzueignen, das Lernen und das Gedächtnis verbessert. Beeinflusst die Neugierde das Lernen neuer Informationen bei Kindern und Jugendlichen unterschiedlich? Wie trägt sie zum Verständnis und zur langfristigen Speicherung neuer Konzepte bei? Was sind wirksame Strategien für Lehrer, um die Neugier so zu fördern, dass das Lernen der Schüler erleichtert wird? Diesen Fragen gehen wir in einer Reihe von Studien nach.