Jan Lukas Kuhn, BA Japanologie (HF), English Language and Literature (NF) (2017); MA Japanologie (2022)
Welchen Job habe ich?
Ich arbeite als freiberuflicher Übersetzer (Japanisch>Deutsch) sowie als Korrekturleser. Zurzeit übersetze ich hauptsächlich Manga, habe aber auch bereits Kurzgeschichten sowie Untertitel für Dokumentationen ins Deutsche übertragen. Zudem schreibe ich Übersetzungskritiken.
Vor meinem Start ins Freiberuflerdasein habe ich für 1 Jahr und 5 Monate in London bei The Pokémon Company International (TPCi) als Videospielübersetzer gearbeitet, bevor ich nach Deutschland zurückkehrte, um mich dem Übersetzen freiberuflich zu widmen und mein Masterstudium der Japanologie in Trier zu beenden.
Wie habe ich den Job bekommen?
Übersetzungsaufträge sowie meine Stelle in London haben sich durch intensives Networking während meiner beiden Auslandsaufenthalte in Japan ergeben, die ich an der Sophia Universität sowie an der Waseda Universität, beide in Tokyo, verbracht habe. Diese Austausche öffneten mir Türen für Seminare und Veranstaltungen, die mich bei meiner Entwicklung als Übersetzer weitergebracht haben. Meinen ersten bezahlten Übersetzungsauftrag habe ich während meines zweiten Austauschjahres erhalten und seitdem bin ich als Übersetzer tätig.
Wie hat mir das Japanologiestudium in Trier dabei geholfen?
Da der Schwerpunkt der Japanologie Trier im Medien- und Kulturbereich liegt, konnte ich mich im Laufe meines Studiums mit einem weiten Spektrum von Textsorten und Medien auseinandersetzen: Manga, Fernsehdramen, Theaterstücke, literarische Texte sowie vormoderne Text in klassischem Japanisch.
Trier ist mit einer Bevölkerung von knapp 110.000 Menschen überschaubar, was durchaus seine Vorteile hat. Es dauert nicht lange, bis man sich eingefunden hat. Dazu tragen auch die Fachschaft der Japanologie und die Studierendenorganisationen der Universität bei.
Filmvorführungen mit Japanbezug, die vom Fach oder der Fachschaft organisiert werden, gehören rückblickend zu meinen persönlichen Highlights. Von den zahlreichen Gastvorträgen, denen ich während meines Studiums beiwohnen konnte, blieb mir besonders der der Schriftstellerin Mizumura Minae sowie der Besuch des Regisseurs Yamada Isao im Gedächtnis.
Dank dem vorhin erwähnten regen Studierendenaustausch mit japanischen Universitäten finden sich stets Muttersprachler*innen auf dem Campus, mit denen man im Gespräch seine Sprachfähigkeiten verbessern kann. Darüber hinaus habe ich den Kontakt zu anderen Studierenden der Japanologie stets als angenehm empfunden. Einige von ihnen, die vor mir ihren Abschluss gemacht haben, lernte ich erst später als Kolleg*innen kennen. So lebt die Trier-Verbindung weit über den Campus und das Studium hinaus weiter.
Zuletzt ermöglichte mir das Masterstudium die Flexibilität, nach Abschluss meiner Pflichtveranstaltungen nach London zu ziehen und dort zusätzlich zu meinem Studium zu arbeiten.
All diese Einblicke und Erfahrungen halfen mir maßgeblich bei meinem beruflichen Werdegang, ermöglichten ihn mir erst, und ohne sie würde ich nun nicht als Übersetzer arbeiten.
Stand Februar 2022