Siegfrid Burbach, BA Japanologie (HF), Moderne Chinastudien (NF) (2018), MA Japanologie (2021)
Welchen Job habe ich?
Aktuell bin ich Sales Development Representative (kurz: SDR) bei dem dänischen Softwareunternehmen Planday. Neben dem sogenannten Prospecting (also der Suche nach potentiellen Neukunden) gehört insbesondere die Kaltakquise zum Tagesgeschäft, was sehr großen Spaß macht, wenn man Freude daran hat, mit zuvor unbekannten Menschen ins Gespräch zu kommen, wie es doch etwa auch während der Auslandsaufenthalte in Japan regelmäßig der Fall ist. Da im Vertrieb mit Provisionen gearbeitet wird, kann man als Berufseinsteiger rasch relativ gut verdienen, sofern man motiviert und fleißig ist, was bei einem erfolgreichen Japanologiestudium selbstverständlich sein sollte, schließlich stellt die Japanologie ein sehr lernintensives Studienfach dar, welches nicht ohne Fleiß durchgestanden werden kann.
Die Arbeitskultur in einem dänischen Unternehmen ist sehr angenehm, so gehört etwa Tischtennisspielen zur Alltagsroutine. Der Umgang ist locker, der Ton offen, direkt und freundlich. Es ist also nicht so steif, wie es in manch einem japanischen Unternehmen der Fall sein mag. Faulenzen kann man bei Planday allerdings nicht, es wird gründlich und intensiv gearbeitet. Es gibt viele verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Betriebes.
Das Unternehmen expandiert aktuell unter anderem in Australien, anschließend sind eventuell Singapur und später Japan in Planung, daher mag es möglich sein, in Zukunft in Japan zu arbeiten. Dies ist allerdings momentan noch rein spekulativ und hängt von der weiteren Entwicklung ab.
Besonderen Spaß macht es natürlich, während der Arbeit mit japanischen Unternehmen in Europa, wie etwa Restaurants oder teilweise auch Hotels, in Kontakt zu treten.
Wie habe ich diesen Job bekommen?
Ich hatte schon während meines Studiums geplant, im Vertrieb tätig zu werden. Im Gespräch mit einem bei Planday im Vertrieb arbeitenden Senpai der Universität Trier, welcher zuvor auch in japanischen Unternehmen tätig war, hat dieser mir vorgeschlagen, mich doch auf eine offene Stelle bei Planday zu bewerben. Es war mir sehr wichtig, durch den Senpai eine zuverlässige Quelle zur Unternehmenskultur im Betrieb zu haben, um zu wissen, was mich erwartet. Trotzdem ich mich in laufenden Bewerbungsverfahren mit anderen, insbesondere japanischen Unternehmen befand, habe ich diese abgebrochen, da ich in meinem Senpai schließlich einen vertrauenswürdigen Gewährsmann bei Planday hatte. Im Nachhinein war dies eine sehr gute Idee.
Wie hat mir das Japanologiestudium in Trier dabei geholfen?
Das Studium der Japanologie qualifiziert einen insofern für eine erfolgreiche Karriere im Vertrieb, als dass man insbesondere während des Auslandsaufenthaltes ständig neue Kontakte knüpft respektive knüpfen muss, offen auf Menschen zugehen muss, aber auch Fähigkeiten wie aktives Zuhören besonders in der interkulturellen Kommunikation geschult werden. Diese Fähigkeiten sind neben dem erwähnten notwendigen Fleiß, Disziplin und Durchhaltewillen, die man für ein erfolgreiches Japanologiestudium besitzen muss, ebenfalls für die Tätigkeit im Vertrieb notwendig.
Die Auslandsaufenthalte in Japan, während denen man eigentlich keine Leistungspunkte für sein Studium verdienen muss, sondern etwa seine Japanischfertigkeiten selbstständig
vorantreiben (erwähnt seien hier insbesondere die Kanji) oder sein Forschungsvorhaben recherchieren muss, lehren eine selbständige Arbeitsdisziplin, was mir ebenfalls von Vorteil ist.
Wie kann ich meinen 後輩 helfen?
Falls jemand aus der Trierer Japanologie plant, nach Berlin zu ziehen oder Informationen zur Arbeitssuche nach/während des Japanologiestudiums hat, schreibt mir gerne, ich werde dann so schnell wie möglich antworten!
Stand Juni 2022