Schülerpraktikum

Molekulargenetisches Laborpraktikum in der Abteilung für Verhaltensgenetik der Universität Trier

 

Mein Erfahrungsbericht

 

Die vergangenen Herbstferien beschloss ich sinnvoll zu gestalten. Deshalb habe ich die  Chance genutzt, an einem einwöchigen molekulargenetischen Praktikum teilzunehmen, welches mir von meinem Biologielehrer Herr Weitzel vermittelt wurde. Dieses Praktikum bot mir die Möglichkeit, einen Einblick in die Arbeitswelt von Biologen zu erhalten.

Angeboten wurde das Praktikum von Professor Dr. Jobst Meyer und geleitet von dem Labor-Team Dr. Franz Gassert, Thorsten Kranz und Ulrike Schülter. Mit mir haben neun weitere Schüler und Schülerinnen des Auguste-Viktoria-Gymnasiums Trier teilgenommen, sowie eine Schülerin eines Gymnasiums in Saarburg. Da wir die Genetik bereits im Biologie-Leistungskurs theoretisch behandelt hatten, konnte ich meine praktischen Fähigkeiten während des Laborpraktikums erproben und üben.

Einer der Lerninhalte war die Präparation menschlicher genomischer DNA aus unseren Mundschleimhautzellen. Dafür haben wir nach der Laboreinweisung mit einem „Bürstchen“ einen Mundschleimhautabstrich bei uns selbst durchgeführt. Der Abstrich war einer von 24 Schritten, bis wir unsere Erbsubstanz, die DNA isoliert hatten und diese sichtbar in einem speziellen Gefäß vorfinden konnten. Bei diesen Schritten lernten wir sauberes und genaues Arbeiten, um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Als es dann so weit war, war es für alle faszinierend, die eigene DNA betrachten zu können. In einem geschlossenen Gefäß durften wir am Ende des Praktikums unsere DNA sogar mit nach Hause nehmen. Bis heute steht das Gefäß noch in meinem Regal und die DNA sieht immer noch unverändert aus, da sie in einer hochkonzentrierten Alkohollösung konserviert ist. Weil die Atmosphäre gestimmt hat, hat das Arbeiten in der Gruppe sehr viel Spaß gemacht. Erfreulich war, dass alle Teilnehmer motiviert waren, so dass wir sehr konzentriert an dem Projekt arbeiten konnten. Dies lag einerseits an unserer Leistungsbereitschaft, aber größtenteils an den Teamleitern, die das Projekt sehr strukturiert vorbereitet haben. Selbst der theoretische Teil, der für viele Schüler trocken scheint, wurde interessant gestaltet.

Agarosegel einer PCR
Agarosegel eines Restriktionsschnittes

Weitere Lerninhalte waren Amplifikation spezifischer Genorte mittels Polymerase-Kettenreaktion, die automatische DNA-Sequenzierung, Klonierung in Bakterien, sowie Verfahren zur Mutationsdedektion mittels Restriktionsanalyse. Für den Ablauf benutzte jeder Schüler seine eigene DNA. Das Ziel des Verfahrens zur Mutationsdedektion war es, einen G/T „Single Nucleotide Polymorphism“ (SNP) zu bestimmen. Dafür haben wir einen Restriktionsverdau angesetzt. In dieser Lösung befindet sich ein Enzym, welches eine bestimmte Sequenz unserer DNA schneidet, so dass drei mögliche Schnittmuster entstehen können: homozygot T/T, homozygot G/G und heterozygot T/G. Mit Hilfe einer Gelelektrophorese konnten die Schnittmuster dargestellt werden, so konnte jeder sehen, ob er für diesen Polymorphismus homozygot oder heterozygot ist.

Die Entscheidung, in meinen letzten Schulherbstferien ein Praktikum zu machen, habe ich nicht bereut, denn so konnte ich feststellen, dass mir die Arbeit im Labor Spaß macht. Es ist jedoch sehr anstrengend, zur jeder Zeit hochkonzentriert zu sein, denn schon bei dem kleinsten Fehler werden die Ergebnisse verfälscht. Demnach ist es umso erfreulicher, wenn man nach langer Arbeit ein erfolgreiches Ergebnis erzielt. Ich kann jedem Schüler, dem sich eine solche Möglichkeit auftut, nur empfehlen, diese für sich und seine Zukunft zu nutzen.

 

Jana Frick