Manuel Sadowski, BA Japanologie (HF) / Moderne Chinastudien (NF); MA Japanologie (2014)
Welchen Job habe ich?
Ich arbeite als Koordinator für Internationale Beziehungen (CIR) im Rathaus der auf Kyushu gelegenen Stadt Arita, dem Ursprungsort des Porzellans in Japan. Was genau ist das für ein Job? Die Aufgaben als CIR können je nach Einsatzort variieren, aber verbinden in irgendeiner Form Japan mit Deutschland, bzw. mit dem Ausland. In meiner Tätigkeit als CIR übersetze ich häufig E-mails ins Japanische, die aus der deutschen Partnerstadt Meißen kommen und umgekehrt E-mails ins Deutsche, die aus Arita nach Meißen gesendet werden. Allerdings habe ich auch andere Aufgaben, wie z.B. monatlich eine Kolumne über Deutschland zu verfassen, die in der Rathauszeitschrift abgedruckt wird; einmal die Woche abends gebe ich Sprachunterricht in Deutsch oder Englisch; ich mache regelmäßige Kindergartenbesuche; saisonal bedingt gebe ich ein Englisch-Seminar für die in Arita lebenden Töpfer und Fremdenführer; ebenfalls saisonal bedingt gebe ich selbst auch Stadtführungen auf Englisch für in Japan lebende Ausländer; außerdem dolmetsche ich bei der Austragung des Jugendaustauschs zwischen Arita und Meißen.
Wie habe ich diesen Job bekommen?
Ich habe mich auf das JET Programme bei der Botschaft von Japan beworben. Dass ich in Arita arbeiten werde, habe ich aber erst mit der Zusage erfahren. Bei der Bewerbung ist es deshalb wichtig, sich auf die Position KoordinatorIn für Internationale Beziehungen zu bewerben, denn bei einer Zusage sollte man bereit sein, an allen möglichen Orten in Japan eingesetzt zu werden.
Wie hat mir das Japanologiestudium (in Trier) dabei geholfen?
Durch das Studium der Japanologie in Trier habe ich die für die Arbeit als CIR erforderlichen Sprachkenntnisse und Japan-Kenntnisse erlangt. Es werden mindestens JLPT N2-Kenntnisse erwünscht, der Besitz des Zertifikats ist aber keine Voraussetzung. Während des Studiums konnte ich im Rahmen eines Austauschstudiums an der Tokyo Gakugei Universität ein Jahr in Japan verbringen. Eine gewisse Japanaufenthaltserfahrung ist für diese Arbeit Voraussetzung. Es zählt aber nicht nur die Japanerfahrung, genauso wichtig sind Kenntnisse über Deutschland. Hierbei hat mir das Studium in Trier, für das ich erst nach Trier gezogen bin, insofern geholfen, dass ich Deutschland zum ersten Mal in meinem Leben überregional kennengelernt habe, beispielsweise habe ich in Trier das erste Mal einen Karneval erlebt. Seine Heimatstadt in Deutschland gut zu kennen, ist auf jeden Fall wichtig, es ist aber definitiv von Vorteil, auch eine gewisse Zeit in anderen Regionen gelebt zu haben. Für die Arbeit als CIR ist es nämlich bedeutsam, sein Herkunftsland möglichst gut zu kennen, um es den Menschen vor Ort auf vielfältige Weise näher bringen zu können.