Berufilierung
Profilbildung durch Berufsorientierung
Die ersten Realschulen wurden im 18. Jahrhundert mit der Idee gegründet, an den „Realien“, also den Sachen selbst zu lernen, um im Unterricht die Kompetenzen zu erwerben, die den Schüler:innen im späteren Berufsleben nützen. Dieser Ansatz bot gegenüber der gymnasialen Bildung verschiedene Vorteile. So profitierten historisch zum Beispiel Mädchen, indem sie ihre Chancen verbesserten sich ihren Lebensunterhalt später selbst verdienen zu können. Durch Kooperationen mit der Wirtschaft und den Kammern hatten die Realschulen zudem schon immer die Entwicklungen des Arbeitsmarkts gut im Blick. In Rheinland-Pfalz gehören vorbereitend auf den Übergang in berufliche Bildungsgänge auch heute die Berufsorientierung, die ökonomische und informatische Bildung zum Curriculum der Realschule plus dazu.
Beim 2. Realschule-plus-Tag gilt unser Augenmerk der "Berufilierung". Damit meinen wir das besondere Profil der Realschulen plus, berufliche Bildung vorzubereiten. Gemeinsam mit unseren Gästen wollen wir den Fragen nachgehen, was gut gelingt und welche Probleme sich gegenwärtig noch einmal neu oder anders stellen. Dazu erweitern wir die Perspektive, um innerhalb des Schulsystems die Linie der "Berufilierung" im Ganzen zu sehen, die von der Realschule zu den beruflichen Schulen und zum entsprechenden Lehramt verläuft.
Wir freuen uns sehr, auch beim 2. Realschule-plus-Tag wieder von ausgezeichneten Schulen lernen zu dürfen. Zu Gast haben wir Frau Köpnick, die Schulleiterin des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums Müritz, das für seine herausragende Vorbereitung der Schüler:innen auf den Arbeitsmarkt der Zukunft den Hauptpreis des Deutschen Schulpreises (2022) gewonnen hat.
Anschließend stellt uns der Leiter des Studienseminars für das berufliche Lehramt (Trier), Herr Müller, sein Haus vor. Auch wenn an der Universität Trier kein berufliches Lehramtsstudium angeboten wird, ist für Lehramtsanwärter:innen beim Übergang in den Vorbereitungsdienst ein Wechsel unter bestimmten Bedingungen möglich. Was ist charakteristisch für das Lehramt an beruflichen Schulen mit ihrer Vielzahl an (Aus-)Bildungsgängen für Schüler:innen mit und ohne Schulabschluss?
Im letzten Teil der Veranstaltung rücken wir das Angebot der Berufilierung an Realschulen plus aus der Region in den Fokus und diskutieren mit unseren Gästen (angesichts aktueller Problemlagen wie u.a. dem Lehrer:innenmangel und Friktionen des Übergangs) das Potenzial von Berufsorientierung, Wahlpflichtbereich und Praktika. Diese Diskussion wird moderiert von Herrn Ringel, Leiter des Studienseminars für Realschule plus (Trier), und wird als Sonderfolge des Youtube-Podcasts "Schule im Gespräch" aufgezeichnet.
Der 2. Realschule-plus-Tag kurzgefasst:
- Thema: Berufilierung. Profilbildung durch Berufsorientierung
- Zielgruppe: Lehramtsstudierende, Lehramtsanwärter:innen, Lehrer:innen insbesondere von Realschulen plus, Akteur:innen aus allen Phasen der Lehrer:innenbildung, Interessierte
- Wann: 26.04.2023, 14:15-19:00 Uhr
- Wo: Philab (Gebäude B, Campus I) und digital via Zoom.
- Programm und Anmeldung
Die Realschule-plus-Tage
Die Realschule-plus-Tage sind eine Kooperation der Professur für Schulpädagogik mit den Schwerpunkten Erziehung und Bildung, des Zentrums für Lehrerbildung und des Studienseminars für Realschule plus (Trier). Mit den Realschule-plus-Tagen verbinden wir den Anspruch, Akteur:innen aus allen Phasen der Lehrer:innenbildung und den Schulen aus der Region zusammenzubringen, um Themen und Inhalte für (zukünftige) Kooperationen auszuloten und Entwicklungen gemeinsam zu gestalten.
Vergangene und zukünftige Termine:
3. Realschule-plus-Tag (2023): Berufswunsch Realschullehrer:in (Schüler:innen-Edition). Save the date: 14.06.2023
2. Realschule-plus-Tag (2023): Berufilierung. Profilbildung durch Berufsorientierung
1. Realschule-plus-Tag (2021): Pädagogische Beziehungen gestalten