Profil der Professur
VProf. Dr. Martin Hunold
Als Vertretungsprofessor für Sozialpädagogik (Abteilung I) an der Universität Trier untersuche ich den Zusammenhang zwischen Profession(alisierung), Organisation/Institution und Biographie und arbeite an der Etablierung und Weiterentwicklung einer bildungsorientierten sowie macht- und ungleichheitsreflektierenden Sozialpädagogik der Lebens- und Übergangsbewältigung. In meiner praxeologischen Forschung stelle ich Sozial- und Handlungstheorien in ein reflexives Verhältnis zur Empirie und entfalte einen systematisierenden Blick auf diverse Gegenstände im Feld der Sozialen Arbeit. Meine Forschung dient sowohl der gegenstandsbezogenen Theoriebildung und der Entfaltung sozialpädagogischer Grundlagentheorien und Handlungsmethoden als auch der Weiterentwicklung qualitativ-rekonstruktiver Erhebungsmethoden und der Sozialpädagogik als forschende Disziplin und Profession.
Ein besonderer Schwerpunkt meiner Forschung besteht dabei darin, sozialpädagogisch relevante Praktiken und Prozesse (v.a. Bildung, Erziehung, Beratung, Biographie) und strukturelle Möglichkeitsbedingungen (wie Organisation, Profession, Lebenslauf, Machtfeld) aufeinander zu beziehen, zu systematisieren und weiterzuentwickeln. In meiner Forschung arbeite ich mit der Dokumentarischen Methode und greife auf feld-, organisations- und ungleichheitstheoretische sowie biographie- und bildungsanalytische Konzepte zurück.
Aktuell bereite ich ein Handbuch zu „Methoden und Verfahren in der Sozialen Arbeit“ vor, welches ich 2026 im Budrich-Verlag als Herausgeber veröffentlichen werde. In diesem Band werden Methoden und methodologische Grundlagen sowohl des Fall- als auch des Feldverstehens sowie des Handelns im Kontext von Professionalisierung thematisiert. Diese Methodendiskussion und Weiterentwicklung methodisch strukturierter Handlungsformen und Verfahrensweisen in übergreifenden Konzepten verwirklichen sich in einem Wechselverhältnis von Forschung, Lehre und Transfer. Im Rahmen der Professur werden partizipative Formen von Wissenstransfer zwischen unterschiedlichen Feldern und Organisationen der Gesellschaft durch den Auf- und Ausbau deliberativer Kooperationsmöglichkeiten in der Region und darüber hinaus unterstützt.