Freiheit & Sicherheit
Vortrag von Martin Wengeler auf der Tagung „(Un-) Erwünschte Popularität als Herausforderung. Praktiken (kommunal-) politischer Kommunikation in der Gegenwart“ am 26.4.2024 in Siegen: „Kein Blut für Öl“ und „Lumpenpazifisten“. Parolen und Schlagwörter in sicherheitspolitischen Diskursen seit 1990.
Online-Vortrag von Martin Wengeler im Rahmen der Online-Vortragsreihe der Global Studies Initiative der University of Tokyo am 12.12.2023 um 12 Uhr: „Sprache im Krieg“; Zoom-Anmeldung über https://www.gsi.c.u-tokyo.ac.jp/en/event/3825/
Aufsatz „Reden über den Krieg. Einige Anmerkungen zu Kontinuitäten im Sprechen über Krisen, Kriege und Aufrüstung.“ In: Aus Politik und Zeitgeschichte 73.10-11/2023, S. 47-53.
Vortrag von Martin Wengeler im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik in Mainz am 21.09.2023: Lexikographie: "Pazifismus" im Wörterbuch – geht das?
Vortrag von Swantje Köhler am 19.09.2023 im Rahmen der Tagung des DAAD-Hochschuldialogs mit Südeuropa 2023/2024 Krieg und Frieden in Europa. Linguistische Analyse sprachlicher Positionierungshaltungen in den öffentlichen Diskursen Deutschlands und Italiens, Villa Vigoni/Italien: Eine „Investition“ in Freiheit und Sicherheit? Die diskurssemantische Grundfigur ‚Freiheit und Sicherheit‘ in der Debatte um Waffenlieferungen an die Ukraine.
Online-Vortrag von Martin Wengeler am 20.06.2023 im Rahmen der digitalen Vortragsreihe „Sprache – Politik – Bildung“ des Gießener Graduiertenzentrums für Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen: „Militarisierung der Sprache“, Wirtschaftskrieg und Kriegswirtschaft und justification speeches: Sprachwissenschaftlich inspirierte Beobachtungen zum Ukrainekriegs-Diskurs.
Vortrag von Martin Wengeler im Rahmen der Ringvorlesung „Zeitenwende in der Sicherheitspolitik“ in Halle am 11.05.2023: „Reden über den Krieg: Kontinuitäten im Sprechen über Krisen, Kriege und Aufrüstung“; Aufzeichnung des Vortrags
Vortrag zur methodologischen Reflexion des Projekts von Swantje Köhler auf dem Nachwuchskolloquium der AG Sprache in der Politik, 07.10.2022, Marburg
Freiheit und Sicherheit Deutschlands werden heute auch am Hindukusch verteidigt. Diskurse um Äußere und Innere Sicherheit in Deutschland seit 1990
Das Teilprojekt erweitert in der ersten Förderphase die vom Antragsteller erarbeitete narrative Sprachgeschichte kontroverser Diskurse um die Äußere Sicherheit bis etwa 1990 um die Untersuchung seitheriger Diskussionen insbesondere um Bundeswehreinsätze und Beteiligungen und Nicht-Beteiligungen an weltweiten militärischen Aktionen. Dies wird verknüpft mit der Fragestellung, in welcher Weise in solchen öffentlichen Diskussionen „Freiheit“ und „Sicherheit“ zur Legitimation oder Ablehnung anstehender Entscheidungen herangezogen wurden. Das schwierige Verhältnis von Freiheit und Sicherheit steht auch in der geplanten zweiten Förderphase im Mittelpunkt, in der ein weiteres inhaltliches Feld, das der Inneren Sicherheit, betrachtet werden soll. Denn im Untersuchungszeitraum werden Diskussionen um Militäreinsätze, um die Äußere Sicherheit, mit der die Freiheiten einer demokratischen Gesellschaft gesichert werden sollen, oft verknüpft und legitimiert mit der Bekämpfung von internationalem „Terrorismus“. Das verzahnt sie sehr eng mit auf die Innere Sicherheit ausgerichteten Überlegungen zum Schutz vor „Terror“. Eine übergreifende Frage beider Förderperioden lautet daher: Welche Spannungen baut das neue sicherheitspolitische Selbstverständnis der Bundesrepublik, das um den Begriff der Sicherheit kreist, zum hochgradig ambigen Freiheitsbegriff auf? Dieses Verhältnis als eine diskursive Grundfigur demokratischer Diskurse über die Zeit hinweg an den Diskussionen um die sog. Äußere und Innere Sicherheit zu ergründen und zu beschreiben, verspricht Einsichten auch in andere gesellschaftliche Themenfelder. So steht auch in den aktuellen Corona-Debatten das Verhältnis von – in diesem Fall gesundheitlicher – Sicherheit und Freiheit zur Disposition ebenso wie in Debatten um Datenschutz oder Umweltschutz. In der ersten Förderperiode aber steht die Sicherheit vor Gefahren von außen sowie die Behauptung der weltweiten Bewahrung und/oder Wiederherstellung von Freiheit und Menschenrechten im Fokus der Untersuchung, weil – so die Ausgangshypothese – vor allem mit diesen Hochwertworten um die (De-)Legitimation von Militäreinsätzen, Rüstungsausgaben sowie anderen Beteiligungen und Nicht-Beteiligungen Deutscher an internationalen multilateralen Aktivitäten gestritten wurde.
Daneben trägt das Teilprojekt zum methodologischen Ziel der Projektgruppe der Entwicklung einer kollaborativen digital gestützten Diskursanalyse bei. Dafür wird das Teilprojekt vor allem qualitative Interpretationen der sich wandelnden Bedeutung von Schlüsselwörtern (z.B. mit framesemantisch inspirierten Analysen), der Wirklichkeitskonstruktionen durch Metapherngebrauch, von metasprachlichen Äußerungen und von seriell genutzten Argumentationsmustern so weiterentwickeln, dass über Annotationen in den Korpusdatenbanken auch diachrone quantitative Vergleiche ermöglicht werden.
Projektleitung Phase 1: Prof. Dr. Martin Wengeler, Universität Trier
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Swantje Köhler, Universität Trier
Projektleitung Phase 2: Dr. Kristin Kuck, Otto von Guericke-Universität Magdeburg