Unser Projekt auf der MS Wissenschaft
Freiheit in der politischen Sprache
Im Wissenschaftsjahr 2024 heuerte das Projekt Kontroverse Diskurse mit einem Exponat auf dem Ausstellungsschiff “MS Wissenschaft” an, das bis zum 03. Oktober 2024 durch Deutschland und Österreich tourte. Das schwimmende “Science Center” beleuchtete im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung im Jahr 2024 das Thema Freiheit. Die über 50.000 Besucher*innen wurden eingeladen, diesen facettenreichen Begriff zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes zu erforschen.
Unser Exponat war dabei eines von über 30 interaktiven Ausstellungsstücken und legte einen besonderen Fokus auf die Verwendung des Freiheitsbegriffs in der politischen Sprache. Zunächst wurden die Besucher*innen aufgefordert, ihre Assoziationen zu Freiheit einzugeben. So wurden die Gäste angehalten, sich mit ihrem persönlichen Konzept von Freiheit und ihrem individuellen Freiheitsempfinden auseinanderzusetzen. Danach wurde auf Basis unserer Daten (über 20 verschiedene deutschsprachige Zeitungen mit ca. 500.000 Texten) das Bedeutungsspektrum von Freiheit im politischen Sprachgebrauch modelliert. Das Ergebnis wurde den Besuchenden in Form von thematisch geordneten Freiheits-Clustern angezeigt und ihre eigenen Assoziationen wurden darin verortet. Unser Exponat verdeutlichte die Vielfalt des Freiheitsbegriffs in der politischen Sprache ebenso wie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum eigenen Freiheitsverständnis der Besuchenden. Daneben informierte ein Zeitstrahl über den Bedeutungswandel von Freiheit seit 1949. Hier wurde außerdem ersichtlich, wie Freiheit bzw. unterschiedliche Bedeutungsaspekte des Begriffes zur Legitimation politischer Entscheidungen herangezogen wurden.
Während der Tour haben wir die anonymisierten Assoziationen der Besuchenden gesammelt, um die Vielfältigkeit der Freiheitsvorstellungen festzuhalten.
Hier geht es zu den häufigsten Eingaben der Besuchenden.
Die Besucher*innen der MS Wissenschaft haben eine beeindruckende Zahl an Begriffen in unsere Installation eingegeben. Insgesamt konnten wir fast 10.000 Einträge von über 2.000 Besucher*innen verzeichnen. Die Verbindungen zum Begriff “Freiheit” waren dabei äußerst vielfältig und facettenreich. So finden sich unter den Eingaben Beispiele wie „zocken“, „Pizza“ oder „lachen“. Auch wenn diese Einträge vielleicht nicht immer ernst gemeint sind, zeigen sie dennoch auf eindrucksvolle Weise, wie unterschiedlich die Assoziationen mit dem Begriff „Freiheit” ausfallen können.
Trotzdem finden wir bestimmte Wörter, die häufig mit „Freiheit“ verbunden werden. So wurden Assoziationen wie „Meinungsfreiheit“, „freie Meinung“ und „eigene Meinung“ sehr häufig genannt. Auch Begriffe wie „Demokratie“, „Frieden“ und „Unabhängigkeit“ wurden häufig mit Freiheit in Verbindung gebracht – ein klarer Hinweis darauf, dass diese Themen gerade in unserer Zeit besonders relevant erscheinen.
Besonders erwähnenswert ist, dass auch Konzepte wie Gleichheit und Gleichberechtigung genannt wurden, die die Grundlage einer freien Gesellschaft darstellen. Zu guter Letzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch die „Liebe“ eine bedeutende Rolle spielt und von den Besucher*innen mit „Freiheit“ in Verbindung gebracht wurde.
Hier geht es zu unserem Exponat.
Mitarbeit im Projekt
Design: Joshua Binswanger
Softwareentwicklung: Sonja Huber (Leitung), Carina Kiemes
Technische Umsetzung: Sonja Huber (Leitung), Davide Ventre
Konzeption Zeitstrahl: Swantje Köhler, Erik Schröder, Carina Kiemes, Joshua Binswanger, Davide Ventre
Projektkoordination: Noah Bubenhofer, Davide Ventre