Frankreichforum Universität Trier
DFG-Rundgespräch und Postdoc-Forum Frankreichforschung
Vom 21. bis 24. Juni 2023 wird an der Universität Trier ein kunsthistorisches Frankreichforum ausgerichtet. Als Mitglied der UniGR, durch ihre Lage im Dreiländereck sowie durch perspektivische Schwerpunkte der Frankreichforschung bietet die Universität Trier hierfür ein besonders geeignetes Umfeld. Das Frankreichforum setzt sich zusammen aus dem Jahrestreffen des Postdoc-Forums Frankreichforschung, einer öffentlichen Austauschplattform mit anschließendem Festvortrag sowie einem DFG-Rundgespräch Frankreichforschung vom 22. bis 24. Juni 2023.
Das Postdoc-Forum Frankreichforschung bietet seit 2017 eine Plattform zur Vernetzung und zum fachlichen Austausch für Forschungen mit Bezügen zur französischen Kunst und Kunsttheorie. Das 7. Netzwerktreffen findet am 21. und 22. Juni 2023 am Fach Kunstgeschichte der Universität Trier statt (Teilnahme nur nach Anmeldung). Programme der vergangenen Veranstaltungen sowie die Liste der aktuellen Mitglieder und ihrer Forschungsschwerpunkte finden sich auf der Webseite des Deutschen Forums für Kunstgeschichte, Paris: https://dfk-paris.org/de/page/postdoc-forum-frankreichforschung-2083.html.
Das DFG-Rundgespräch Frankreichforschung soll eine gegenwärtige Standortbestimmung der Frankreichforschung in Deutschland ermöglichen, die aktuelle Projekte, Probleme und Perspektiven beleuchtet. Dabei werden Forschungsprojekte und Schwerpunkte präsentiert und vernetzt, um dadurch Stärken und Schwachpunkte innerhalb der Frankreichforschung zu identifizieren. Auch soll erörtert werden, wie sich der intellektuelle und institutionelle Austausch zwischen der französischen und der deutschen Kunst- und Bildwissenschaft organisieren und verbessern lässt. Die zeitliche Engführung des DFG-Rundgespräches mit dem Jahrestreffen des Postdoc-Forums Frankreichforschung ist Ausdruck einer perspektivisch stärker zu befördernden mehrstufigen Vernetzung. Teilnahme erfolgt auf Einladung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Am 22. Juni findet auf Einladung des Faches Kunstgeschichte der Uni Trier und des Deutschen Forums für Kunstgeschichte, Paris, eine Austauschplattform zur kunsthistorischen Frankreichforschung ab 16:15 Uhr auf Campus II (Kapelle, K 101) statt (Teilnahme frei, ohne Anmeldung).
Im Anschluss wird ein öffentlicher Abendvortrag mit anschließendem Empfang stattfinden:
Donnerstag, 22. Juni 2023, 18:30 Uhr, Campus II, Gebäude K, Raum K101 („Kapelle")
Mehdi Korchane (Musée des Beaux-Arts d‘Orléans)
„L’Antiquité subjective dans l’art français entre Lumières et romantisme“
(Vortragssprache Französisch)
Kontakt
Jun.-Prof. Dr. Markus Rath
FB III | Kunstgeschichte | A 115
Tel. +49 651 201-2182
E-Mail: rath@uni-trier.de
Aktuelle Ausstellung
8.6.–31.7.2023 Universitätsbibliothek Trier
Die Handzeichnung gilt, insbesondere in Gestalt der schnell dahin geworfenen Skizze, als das persönliche Signum eines Künstlers bzw. einer Künstlerin schlechthin. Sie scheint damit unwiederholbar. Der Versuch ihrer Vervielfältigung nun stellt eine der großen Unternehmungen und einen Motor technischer Innovationen in der Druckgrafik des 18. Jahrhunderts dar, einer Zeit, in der das theoretische wie sammlerische Interesse an der ‚Zeichnung‘ enorm an Bedeutung gewann.
Aus den Beständen der Graphischen Sammlung der Universität Trier und des Zentralinstituts für Kunstgeschichte zeigt die Ausstellung Werke bedeutender Druckgrafiker*innen auf diesem Feld. Die dabei auftretende Bandbreite druckgrafischer Verfahren – Radierung, Camaieu-Schnitt, Mezzotinto,
Punktiermanier, Crayonmanier, Aquatinta und weitere, weniger bekannte Techniken – lässt den Einfallsreichtum erkennen, der nötig war, um vor der Erfindung der Lithografie 1797/98 die besondere Charakteristik von Handzeichnungen zu imitieren.
Die Ausstellung versammelt Blätter aus einschlägigen Mappenwerken nach Handzeichnungen der Zeit, darunter auch welche aus den 1734 postum erschienenen „Impostures innocentes“ des Radierers Bernard Picart. Anders als der Titel – etwa: „Unschuldige Betrügereien“ – vermuten lässt, zielte Picart jedoch nicht auf Täuschung. Vielmehr sollten Gemälde und Zeichnungen verschiedener Meister*innen in der Reproduktion dem direkten Vergleich zugänglich gemacht werden. Auf diese Weise begründeten Mappenwerke wie die „Impostures innocentes“ oder der etwa zeitgleich entstandene, ungleich berühmtere „Recueil Crozat“ (1729) ein Publikationsformat, das dem Studium von Malerei und Zeichnung neue Wege ebnete. Die Ausstellung wirft somit auch Schlaglichter auf die Kunstkennerschaft des 18. Jahrhunderts und ruft einmal mehr in Erinnerung, wie sehr man lange Zeit auf Bilder angewiesen war, für die zwar unisono „Originaltreue“ in Anspruch genommen wurde, die jedoch ihre Vorlagen mitunter recht eigensinnig wiedergaben.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung war vom 15. Februar bis 31. März 2023 im Zentralinstitut für Kunstgeschichte zu erkunden (Pressespiegel Süddeutsche Zeitung und Bayerische Staatszeitung) und ist nun vom 8. Juni bis 31. Juli 2023 in der Universitätsbibliothek Trier zu sehen sein. Öffnungszeiten: Montag - Freitag 8-21 Uhr und Samstag 12-17 Uhr, Sonntag geschlossen. Eintritt frei.
Aktivitäten Fach Kunstgeschichte
Jubiläumsausstellung - 30 Jahre EKA Kunsthalle
Das große Metzeln. Le Grand Carnage
Kunsthalle Trier, Aachener Straße 63, 54294 Trier | www.kunsthalle-trier.de
Vom 16. März bis 23. April 2023 veranstaltete die Kunsthalle Trier eine Jubiläumsausstellung zum dreißigjährigen Bestehen der Kunsthalle zum Thema Fleisch in der Gegenwartskunst. Den historischen Kontext bildete der Umbau des ehemaligen städtischen Schlachthofs in den 1990er Jahren zu einer Bildungs- und Kulturstätte der Europäischen Kunstakademie mit großflächigem Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst. Die Gruppenausstellung unter dem Titel „Das große Metzeln – Le Grand Carnage“ beleuchtete in vielfältigen künstlerischen Positionen Aspekte des Schlachtens und des Darstellens von Tierkörpern sowie die kritische Betrachtung der Verwendung von tierischen Materialien wie Blut, Fleisch und Haut.
Die Kunstausstellung „Das große Metzeln“ wurde begleitet durch das Fach Kunstgeschichte der Universität Trier unter Betreuung von Dr. Stephan Brakensiek.
Gezeigt wurden Werke von Ute Bartel, Rita De Muynck, Tamara Kostianovsky, Sarah Lüdemann (Beauham), Alice Morey, Uwe Schnatz, Dieter J. J. Sommer, Jochen Stenschke, Raphaela Vogel, Jürgen Wenzel und der Künstlergruppe Gotensieben.
>> Bericht SWR aktuell und SWR 2 Kultur
Expression: Processes of Form and Mediation in Art - Ausdruck als Form- und Vermittlungsprozess in der Kunst (Basel, 23-25 März 2023)
Internationale Tagung - Kooperationsveranstaltung zwischen eikones / Uni Basel und der Universität Trier.
23.-25. März 2023, Universität Basel | eikones Forum Rheinsprung 11, CH-4051 Basel
Organisation: Dr. David Misteli (UdK Berlin/eikones) und JProf. Dr. Markus Rath (Universität Trier)
>> Programm
„Ausdruck“ zählt zu den zentralen ästhetischen Begriffen der Moderne. Im Spannungsfeld von intentionalen Handlungen und akzidenteller Erzeugung ist die Vorstellung, dass Ausdruck in der Kunst zwischen Individuum und Welt vermittelt, seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert diskutiert, verfochten und relativiert worden. Dabei können bereits in der Kunst der Vormoderne zahlreiche visuelle Phänomene beobachtet werden, die sich als expressive Formprozesse beschreiben lassen. Subikonografische Bildstrukturen wie gestische, formlatente oder informelle Farbeinsätze werden als bewusst eingesetzte Ausdrucksmittel bereits in der Vormoderne anschaulich. Vor diesem Hintergrund verfolgt die internationale Tagung „Ausdruck als Form- und Vermittlungsprozess in der Kunst“ das Ziel, künstlerische Formprozesse von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart zu untersuchen, die als Bestimmung oder als Reflexion von Ausdruck in der Kunst fruchtbar gemacht werden können.
Während strukturalistische Ansätze ab der Mitte des 20. Jahrhunderts das interpretatorische Leitkonzept des subjektzentrierten Ausdrucks zunehmend infrage stellten, verlangt die gesellschaftliche Multiplikation von Subjektivitäten in den letzten Jahrzehnten sowie die Bedeutung marginalisierter Identitäten für die Kunstproduktion und -rezeption nach einem erneuten Aufgreifen von Ausdrucksbestimmungen. Alternativ zur geläufigen neuroästhetischen Engführung von Ausdruck und Emotion strebt die Tagung an, Ausdruck als breit angelegten Begriff zu situieren, mit dem Kunst als wesentlicher Ort von Vermittlungsprozessen zwischen Vorstellungen von „innerer“ und „äußerer Wirklichkeit“ sowie zwischen Selbst- und Fremdbestimmung gefasst werden kann. Ausdruck als ästhetischer Begriff wird so um soziale und ethische Dimensionen erweitert und auf seinen kunsthistorischen und kunstkritischen Nutzen in einer historischen Phase der Diversifizierung und Heterogenität befragt.
Exkursion: Auf den Spuren des «Naumburger Meisters»
Prof. Dr. Marc Carel Schurr Mo., 27. 3. – Sa., 1. 4. 2023
Eine Gruppe von Bildhauern unter der Leitung des sogenannten «Naumburger Meisters» hat um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine Reihe von Skulpturen geschaffen, die zu den bedeutendsten Kunstwerken des Mittelalters zählen. Als Höhepunkt im Schaffen des Naumburger Meisters gilt der Westchor des Naumburger Domes, dessen verblüffend lebensechte Stifterfiguren faszinierende Zeugnisse seines Könnens sind. Die Exkursion bewegte sich auf den Spuren dieses mittelalterlichen Ausnahmekünstlers und bot Gelegenheit, Schlüsselwerke der gotischen Skulptur, Architektur und Glasmalerei im Original zu erleben.
Programm:
Mo., 27. 3.: Bassenheimer Reiter, Limburger Dom, Liebfrauenkirche Arnstadt
Di., 28. 3.: Erfurt, Dom und St. Severi
Mi. 29. 3./Do, 30. 3.: Naumburger Dom, ehem. Zisterzienserkloster Pforta
Fr. 31. 3.: Bamberger Dom
Sa., 1. 3.: Mainz, Dommuseum. Abends Rückkehr nach Trier.
Exkursion "Französische Renaissance" (2023)
Im Anschluss an das Seminar „Kunst der Macht – Macht der Kunst. Französische Renaissance“, welches im Wintersemester 2022/23 gelehrt wurde, reiste ein Dutzend Studierende mit JProf. Dr. Markus Rath, dem Dozenten der Veranstaltung, sowie Andreas Thull, dem Fotografen des Fachs Kunstgeschichte, vom 14. bis zum 18. Februar zu einer großen Exkursion nach Reims, Fontainebleau, Écouen und Chantilly. Hier geht es zum Exkursionsbericht.
Ausgezeichnet! Ulrike Gehring erhält den Deutschen Lichtkunstpreis 2022


Pressemitteilung des Kunstmuseum Celle:
„,Die Auseinandersetzung mit Lichtkunst verlangt interdisziplinäres Denken.‘ Diese Haltung prägt die herausragende Forschung der Kunsthistorikerin Ulrike Gehring, in der sie Fragestellungen zu Ästhetik und Wahrnehmung mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft. Disziplinen überschreitend angelegt ist auch ihr großes Engagement für die Vermittlung, Reflexion und Präsentation des Mediums Lichtkunst.
Die internationale Expertin für Lichtkunst des 20. und 21. Jahrhunderts erhält dafür jetzt als erste Wissenschaftlerin den renommierten Deutschen Lichtkunstpreis der Robert Simon Kunststiftung. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Nach Otto Piene (USA/DE), Mischa Kuball (DE), Brigitte Kowanz (AU) und Jan van Munster (NL) ist Gehring die fünfte Preisträgerin. Die Öffnung des Kunstpreises Richtung Lichtkunstforschung ist eine bewusste Entscheidung der Jury, die damit auf die Notwendigkeit einer stärkeren Vernetzung von künstlerischer Praxis, wissenschaftlicher Forschung und kuratorischer Arbeit aufmerksam macht.
"Lichtkunst kann sich langfristig nur dann auf hohem Qualitätsniveau weiterentwickeln und ihr großes Potential international entfalten, wenn Kunstproduktion, Forschung und Vermittlung Hand in Hand gehen. Ulrike Gehring führt dies mit ihrer außerordentlichen Arbeit als Forscherin, aber auch als Professorin an der Universität Trier beispielhaft vor Augen", erklärt Museumsgründer Robert Simon die Entscheidung für die Preisträgerin.
Ulrike Gehring (*1969) hat insbesondere mit ihrer Forschung zur kalifornischen Light & Space-Bewegung sowie zum ‚Licht‘ in Mark Rothkos Farbfeldern auf sich aufmerksam gemacht. Nach ihrer Promotion zur amerikanischen Lichtkunst war sie zunächst Kuratorin am ZKM Karlsruhe. 2003 erhielt sie einen Ruf als Juniorprofessorin für Gegenwartskunst und Neue Medien. Seit 2009 ist Ulrike Gehring Professorin für Kunstgeschichte der Moderne an der Universität Trier. Dort initiierte sie 2015 zusammen mit Stephan Brakensiek das Projekt »»generator / medienkunstlabor trier, eine kuratorische Plattform für Studierende des Faches Kunstgeschichte mit Fokus auf Lichtkunst. Seit 2019 ist sie Vizepräsidentin der Universität Trier.
Das Kunstmuseum Celle beherbergt eine der umfangreichsten Museumssammlungen aktueller Lichtkunst in Europa. Es wurde 1998 als erstes 24-Stunden-Kunstmuseum gegründet. Der Deutsche Lichtkunstpreis wurde am 22. Mai 2022 im Rahmen eines Festaktes mit geladenen Gästen im Kunstmuseum Celle übergeben. Die Laudatio hielt der Künstler Mischa Kuball.
Kunstgeschichte an der Universität Trier
An der Universität Trier erwartet Sie ein motivierendes und klar strukturiertes Studium im Fach Kunstgeschichte - als Bachelorstudiengang im Haupt- und Nebenfach sowie als 1-Fach-Masterstudiengang oder als Nebenfach in 2-Fach-Masterstudiengängen.
Drei Professor*innen und fünf wissenschaftliche Mitarbeiter*innen vermitteln Ihnen sachkundige Einblicke in alle Gattungen und Epochen von der Spätantike bis zur Gegenwart sowie in alle kunsthistorischen und kulturwissenschaftlichen Methoden. Besonderen Wert legen alle Lehrenden auf Nähe zur Praxis und zur Forschung, wobei die Auseinandersetzung mit Originalen im Mittelpunkt steht.
Auf dieser Homepage können Sie sich einen ebenso informativen wie anschaulichen Überblick darüber verschaffen, dass die Universität Trier ein Ort des lebendigen Lernens und Forschens ist und für ein Kunstgeschichtsstudium optimale Bedingungen bietet.
Der Bildserver des Fachs Kunstgeschichte ist jetzt online

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