Labor
Die experimentelle und analytische Ausstattung ist auf die Forschungsschwerpunkte ausgerichtet und wird für die qualifizierte studentische Ausbildung eingesetzt. Das Fach Bodenkunde verfügt über Laboratorien für anorganische und organische Bodenchemie und Spurenanalytik, Bodenmikrobiologie, ‑zoologie, Bodenphysik, ‑mechanik und ‑mikromorphologie, sowie eine umfassende Ausstattung zur Feldbeprobung und ‑instrumentierung. Am Campus befindet sich ein Versuchsgelände zur Verfügung, dass gemeinsam mit weiteren Fächern des Fachbereiches VI betrieben wird. Unter anderem stehen vier Bodenparzellen zur Verfügung, die zum dauerhaften Monitoring des Bodenwasserhaushaltes einschließlich Oberflächenabfluss und Zwischenabfluss instrumentiert sind.
Die apparative Ausstattung der Bodenchemie erlaubt verschiedenste Verfahren
- der Probenaufbereitung: Serielle und sequentielle Verfahren zur Flüssig-, Festphasen- und Ultraschallextraktion sowie Aufschlussapparaturen und ein gerät zur beschleunigten Lösungsmittelextraktion (ASE)
- der Erfassung der wichtigen physiko-chemischen Parameter von Böden, Pflanzen und Wasser: u.a. C/N/S Analysator, Flammen-AAS, Graphitrohr-AAS, UV/VIS-Spektrometer, TOC/N-Analysator und Continuous-Flow-Analysator
Zur organischen Spurenanalytik stehen zur Verfügung:
- mehrere HPLC mit UV-, Diodenarray- bzw. Fluoreszenzdetektion sowie Fraktionensammler
- LC-MS/MS mit ESI- und APCI-Quelle
- GC-MS und GC-FID
Gemeinsam mit weiteren Fächern des Fachbereiches VI wird ein Radioaktivlabor betrieben, dass im Rahmen der Bodenkunde für Untersuchungen zum Verbleib organischer Schadstoffe in Böden und Substraten genutzt wird. Hier stehen unter anderem ein Oxidizer, ein Flüssigszintillationszähler sowie eine HPLC mit Diodenarray- und Fluoreszenz- sowie Radioaktivitätsdetektor zur Verfügung.
Routinemäßig werden Nährstoffe und Schwermetalle, daneben ausgewählte organische Schad-, Wirk- und Fremdstoffe bestimmt.
Die Verlagerung umweltrelevanter Stoffe wird in verschiedenen Säulenapparaturen untersucht.
Die bodenbiologischen Labore sind u.a. mit Aufschlussapparaturen, Thermocyclern, Gelelektrophorese, DGGE, Luminometer, Sterilwerkbank, Brutschränken, Mikroskopen, Respirationsapparatur ausgestattet.
Folgende bodenbiologische Arbeitsmethoden werden durchgeführt:
- Bestimmungen der mikrobiellen Biomasse, von Atmungsaktivitäten und verschiedenen Enzymaktivitäten
- Isolierung und morphologische Bestimmung von Bodenorganismen insbesondere Vertretern der Bodenfauna
- Bestimmung der Gehalte an Mikroorganismen-Kohlenstoff und –Stickstoff, diverse Biomarker
- Gehalte und Muster der (Phospho-)Lipid-Fettsäuren sowie ausgewählter DNA-Gene
- Fraßaktivitäten, Populationsdichte- und Aktivitätsdichte-Bestimmungen
In den bodenphysikalischen Laboren können folgende Parameter bestimmt werden:
- gesättigte und ungesättigte Wasserleitfähigkeit
- Luftleitfähigkeit bei variabler Vorentwässerung
- Bodendichten, Eindringwiderstand
- Aggregatstabilität (ΔGMD, Perkolationsmethode, Sackungsneigung)
- Bodenart (Sieb/Pipett-Methode nach Köhn)
- Vollautomatisch arbeitende Säulenversuchsstände stehen für Stofftransportuntersuchungen zur Verfügung
Die Bodenmechanik ist mit Ödometerstationen, Kastenschergerät, Triaxialzelle, Schlauchsonden, ka-Messgerät, Ew-Messgerät und Casagrandegerät ausgestattet. Es werden u.a. Untersuchungen zur auflastabhängigen Drucksetzung, Vorbelastungsermittlung, zum Zeitsetzungsverhalten, zu Konsistenzgrenzen und zum Scherwiderstand durchgeführt.
Die Mikromorphologischen Labore und Mikroskopierraum sind für die Herstellung und Auswertung von Dünn- und Anschliffen mit Einbettungsapparatur, Säge- und Schleifapparaturen sowie Auf- und Durchlichtmikroskopen und Stereomikroskopen voll ausgestattet.
Zur Feldkartierung und –probennahme stehen unterschiedliche Bohrer, Sonden und Schlaghämmer sowie Stechzylinder und Stechrahmen (für Lackprofile) zur Verfügung. Im Gelände können Doppelring-Infiltrometer, Penetrometer, Tensiometer, TDR-Sonden, Saugkerzen, Bodendruck-Schlauchsonden und Beregnungsapparaturen eingesetzt werden.