Projektbeschreibung
Im Monitoring VBD-KOM’MON werden im Längsschnitt landesweite Befragungen von Lehramtsanwärter/-innen in den Studienseminaren für die Schularten Gymnasium, Realschule plus und Grundschule durchgeführt. VBD-KOM’MON ist das Herzstück des durch die Nikolaus Koch Stiftung geförderten Projekts LeBi:DireKT (Lehrer/-innenbildung: Digitalisierung durch regionale Konzepte in Trier) mit der Laufzeit 2024 – August 2025. Das Projekt der systematischen Befragung angehender Lehrkräfte in der zweiten Phase der Lehrer/-innenbildung wurde ermöglicht durch die Kooperation mit dem im Bildungsministerium des Landes Rheinland-Pfalz angesiedelten Landesprüfungsamt.
In inhaltlicher Anknüpfung an das Projekt TrigiKOM’MON richtet sich der Fokus der Befragungen zu zwei Messzeitpunkten auf Kompetenzen und Einstellungen hinsichtlich der Nutzung digitaler Technologien im Kontext schulischen Lehrens und Lernens. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die insbesondere in den Lockdown-Phasen der Covid-19-Pandemie gewonnene Erkenntnis, dass es in vielen Schulen noch erhebliches Entwicklungspotenzial im Bereich der Digitalisierung gibt. Zudem bestehen deutliche Unterschiede zwischen Lehrkräften sowohl in der Digitalkompetenz als auch in Einstellungen zum digital unterstützen Unterrichten und Lernen.
Wesentliches Kennzeichen des Projekts ist die enge Verzahnung der Fragestellungen mit der Praxis. Insofern wurden Praktiker/-innen der zweiten Phase der Lehrer/-innenbildung, insbesondere die Leitungen der Studienseminare in der Region Trier, aktiv in die Entwicklung des Befragungsinstrumentariums eingebunden. Im Detail beschäftigt sich das Projekt mit den folgenden Fragestellungen:
- Welche digitalen Anforderungen bestehen in der Schulpraxis?
- Mit welchen Kompetenzen und Einstellungen beginnen Lehramtsanwärter/-innen ihren Vorbereitungsdienst und wie entwickeln sich diese?
- Sehen sich die Anwärter/-innen ausreichend auf die digitalen Anforderungen der Schule von morgen vorbereitet?
- Welche Rahmenbedingungen im Vorbereitungsdienst und darüber hinaus begünstigen die Entwicklung entsprechender Kompetenzen?
Die Inhalte der Befragung orientieren sich teilweise an etablierten Kompetenzmodellen zur Digitalität wie dem in Deutschland maßgeblichen KMK-Strategiepapier „Bildung in der digitalen Welt“, dem Europäischen Kompetenzrahmen DigCompEdu sowie dem international etablierten TPACK-Modell. Zu einem anderen Teil wurden die Befragungsinhalte durch den von den kooperierenden Seminarleitungen geäußerten Bedarf an derzeit in der Praxis der zweiten Phase besonders wichtigen Themen ausgerichtet. Daher widmet sich ein Teil der Fragen explizit dem Status quo und den antizipierten Konsequenzen des immer größeren Stellenwerts von Künstlicher Intelligenz (sowohl als Werkzeug in den Händen der Lehrkräfte als auch mit Möglichkeiten und Problemen der -unvermeidlichen- Nutzung der Technologie durch Schüler/-innen).
Die Ziele des Projekts bestehen darin,
- allgemein einen Beitrag zur Verzahnung der ersten und zweiten Phase der Lehrer/-innenbildung zu leisten.
- aus der Feldforschung Praxisbedürfnisse und erfolgskritische Randbedingungen zu identifizieren.
- praktische Implikationen für die Gestaltung der Lehrer/-innenbildung in der Region und darüber hinaus abzuleiten und diese mit Praktiker/-innen zu diskutieren, so z.B. Maßnahmen zur Förderung günstiger Einstellungen bzw. Abbau von Vorbehalten, zur Unterstützung der Arbeit mit digitalen Technologien oder die Gestaltung von digitalisierungsbezogenen Fortbildungsangeboten.
- wissenschaftliche Analysen zur Dynamik der längsschnittlichen Entwicklung von Einstellungen und Kompetenzen vorzunehmen und diese in Publikationen und Konferenzbeiträgen mit der scientific community zu teilen.
Mit Stand Mai 2025 sind die Erhebungen im Projekt in allen kooperierenden Studienseminaren im Land abgeschlossen. Am ersten Messzeitpunkt, beteiligten sich 917 Anwärter/-innen, am zweiten Messzeitpunkt 577. Für diejenigen Merkmale, die zu beiden Messzeitpunkten erhoben wurden, liegen Längsschnittdaten von 441 Anwärter/-innen vor. Damit geht aus dem Projekt eine umfangreiche und belastbare Datenbasis hervor.
Wir bedanken uns dafür ganz herzlich bei allen beteiligten Studienseminaren, ohne die dies nicht möglich gewesen wäre!
Für Formate, in denen Ergebnisse aus dem Projekt vorgestellt und besprochen werden, besuchen Sie bitte den Bereich "Informationen und Angebote für Sie".