Professur für Verhaltensmedizin und humanbiologische Grundlagen für die Gesundheitswissenschaften

Kurzprofil

Wir nutzen psychologische Methodik und Theorien um Lösungsorientierte Ansätze zur Verbesserung der psychosozialen Gesundheit von Patienten und Pflegepersonen mit dem Ziel eines nachhaltig leistungserhaltenden, gesundheitsförderlichen und evidenzbasiert wirksamen Gesundheitsmanagements. Damit werden die wissenschaftlichen Grundlagen für selbstwirksames und somit selbstbewusstes Pflegerisches Handeln gestärkt, das im Sinn der von der WHO 1986 formulierten Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung ressourcenorientiert positive Gesundheitsziele und die Beteiligung (Partizipation) und Befähigung (Empowerment) der Akteure im mulitprofessionellen Setting fördert. Die Gesundheitswissenschaften fokussieren dabei auf die Analyse von "Determinanten und Verläufen von Gesundheits- und Krankheitsprozessen und die Ableitung von bedarfsgerechten Versorgungsstrukturen und deren systematische Evaluation unter Effizienzgesichtspunkten" (Hurrelmann & Razum, 2012).

In der Forschung kombinieren wir den Ansatz der experimentellen Psychopathologie im biopsychosozialen Modell (u.a. Herz-Hirn-Interaktion, Interozeption im predicitve coding Framework, Stress-Reaktivität und Coping) mit anwendungsorientierter klinischer Forschung (u.a. psychische Belastungen bei Herzpatienten, Wirkmechanismen im Therapieverlauf). Methodisch werden dabei innovative Technologien (Kombination von EEG, fMRI, NIRS, peripher-physiologische Maße, Internet, VR) und Forschungsmethoden (Precision Treatment and Prevention, MI, ML und KI) eingesetzt.

Die Lehre ist den Grundprinzipien der Wertschätzung, Empathie, Echtheit, Transparenz und der Betonung von Evidenz gegenüber „Eminenz“ verpflichtet. Neben der "klassischen" Vermittlung von Wissen und Kompetenz ist auch Metawissen und ein Verständnis für die zugrundeliegende Lehrstrategie und Methodik wichtig. Lernen führt aus dieser Perspektive nicht zu einem unanfechtbaren Status als Experte:in, sondern bedeutet, eigene Stärken selbstbewusst zu vertreten, aber auch Problembewusstsein zu entwickeln und die Fähigkeit sich konstruktiv zu hinterfragen. Im Idealfall entsteht so die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Weiterentwicklung auch über das unmittelbare Lehrangebote hinaus unter Nutzung des vermittelten Metawissens und den formalen Stützen der Wissenschaftlichkeit als qualitätssichernde Elemente.

Eine kommentierte Auswahl von Publikationen finden Sie auf der Seite zur Forschung, sowie den Übersichten auf Google-Scholar und ResearchGate.