Von Ägyptologie als Wissenschaft kann man seit der Entzifferung der Hieroglyphenschrift durch Jean François Champollion im Jahr 1822 sprechen. Der erste deutsche Lehrstuhl für Ägyptologie, den Carl Richard Lepsius erhielt, wurde 1842 in Berlin eingerichtet. Seitdem schritt die Erforschung des Alten Ägypten in reger internationaler Zusammenarbeit stetig voran.

Heute beschäftigt sich die Ägyptologie mit den gesamten Lebensäußerungen der altägyptischen Kultur vom Neolithikum bis zur griechisch-römischen Zeit, das heißt etwa vom 5. Jahrtausend vor Christus bis zum 7. Jahrhundert nach Christus. Um Zugang zu der reichen Überlieferung auf den Gebieten der Religion, Literatur, Wirtschaft, Geschichte und der materiellen Kultur zu erhalten, ist immer die Kenntnis von Schrift und Sprache erforderlich.

Aufgrund der Wechselwirkungen zwischen der ägyptischen Kultur und ihren afrikanischen wie asiatischen Nachbargebieten ist die Ägyptologie auf eine Zusammenarbeit mit der Afrikanistik, der vorderasiatischen Altertumskunde und der Semitistik angewiesen, für die griechisch-römische Zeit wiederum mit den klassischen Altertumswissenschaften.

Ägyptologie in Trier

Ägyptologie in Trier gibt es seit dem Wintersemester 1977/1978. Das Fach ist stark gesprägt von der Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Griechisch-Römisches Ägypten. Dazu gehören neben der Ägyptologie die Fächer Alte Geschichte, Klassische Archäologie und Papyrologie. Das Forschungszentrum hat die Aufgabe, durch interdisziplinär angelegte Forschungen Fragen zum sprachlichen, religiösen, historischen und archäologischen Hintergrund des Griechisch-Römischen Ägypten zu erörtern.

Mittlerweile ist die Vernetzung des Faches im Zentrum für Altertumswissenschaften Trier (ZAT)  noch breiter ausgefächert, die sich im gemeinsamen Bachelorstudiengang Altertumswissenschaften widerspiegelt.

Inhaltlicher Charakter des Ägyptologiestudiums

Im Trierer Bachelor- und Masterprogramm liegt besonderes Gewicht auf der ägyptischen Sprache in allen ihren Entwicklungsstufen. Ziel der hiesigen Studiengänge ist eine solide philologische Ausbildung, die zur selbständigen Quellenkritik und Textedition befähigen soll. Allgemeine Einführungsveranstaltungen sowie begleitende Praktika, Kolloquien und Vorlesungen vermitteln grundlegende Kenntnisse zu Kultur, Geschichte und Religion des Nillandes.

Als ein Sprach- und Landeskundestudium ermöglicht die Ägyptologie die ergebnisreiche Anwendung von einer Vielzahl von mehr theoretisch ausgerichteten Fächern. Zum Erwerb archäologischer Methodik liegt die Kombination mit der Klassischen Archäologie auf der Hand.

Erstsemester- und Studienberatung

Sie möchten Ägyptologie in Trier studieren? Während der Beurlaubung unseres Studienberaters, Dr. Stefan Baumann, berät Sie gerne Frau Prof. Dr. Minas-Nerpel; Terminabsprachen unter 0651/201-2443 (oder Sekretariat 2442) oder per Email an minas[at]uni-trier.de.