Damit kein Gras drüber wächst

Über 100 junge Menschen pflegten am 8. und 9. Oktober 2021 die Gedenkstätte „Gestapo-Lager Neue Bremm“ in Saarbücken und informierten sich über die Geschichte des Ortes. Die Vermittlungsarbeit übernahmen studentische Scouts, zum größten Teil von der Universität Trier.

 

Foto Scout-Gespräch

Ein Scout im Gespräch mit zwei jungen Teilnehmern.

Foto Scouts

Die Scouts nach Abschluss des Workcamps.

Foto Gruppe

Scouts erläutern vor Ort Details der Lagergeschichte.

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Die französische Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, und der saarländischen Generalkonsul, Sébastien Girard.

Zum neunten Mail beteiligten sich Scouts von der Universität Trier am Jugend-Workcamp "Buddeln und Bilden", das vom Landesjugendring Saar e.V. (LJR Saar) zum vierten Mal als interregionale Veranstaltung angeboten worden ist. Junge Menschen aus Frankreich, Luxemburg und dem Saarland nutzten die Gelegenheit, das Gedenkstättengelände des ehemaligen Gestapo-Lager Neue Bremm in Saarbrücken zu besuchen. Sie säuberten das Gelände, erfuhren aber gleichzeitig etwas über die Geschichte dieses Ortes. Das Konzept war 2013 an der Universität Trier in einem Projektseminar unter der Leitung von Thomas Grotum entwickelt worden und wurde seitdem immer weiter verfeinert. Seit 2017 unterstützt Jürgen Michael Schulz (Didaktik der Gesellschaftswissenschaften) mit zusätzlichen Veranstaltungen das Workcamp.

Auch 2021 musste das ursprünglich für Anfang Mai angesetzte Workcamp aufgrund der Corona-Pandemie in den Oktober verschoben werden. Die Ausbildung der studentischen Scouts erfolgte bereits im April, und zwar in digitaler Form. Mit einer Live-Schaltung in die Gedenkstätte zu Horst Bernard, dem erfahrenden Spezialisten, der zahlreiche ehemalige Häftlinge selbst interviewt hat, und Lisa Denneler (LJR Saar) konnte wenigstens ein erster Eindruck von der Gedenkstätte vermittelt werden. Allerdings war auch dieses Jahre wieder zahlreiche erfahrene Scouts vor Ort, die bereits in den Vorjahren an Workcamps teilgenommen hatten. Eine weitere Scout-Schulung fand am Freitagnachmittag (8. Oktober) statt. Dieses Jahr wurde das Workcamp erstmals an zwei Tagen für unterschiedliche Zielgruppen angeboten. Am Freitag konnten Schulklassen an der Veranstaltung teilnehmen, während am Samstag - wie üblich - den Jugendgruppen von Feuerwehr, THW, Rotem Kreuz, Kirchen, Jugendzentren, Pfadfindern etc. die Teilnahme möglich war.

Besondere Wertschätzung erhielten die Jugendlichen durch den Besuch der französischen Botschafterin in Deutschland, Anne-Marie Descôtes, und den saarländischen Generalkonsul, Sébastien Girard, am Samstag. Beide betonten die Bedeutung der Veranstaltung für das grenzüberschreitende Miteinander und die Erinnerungskultur in der Großregion.