28. Juni: Vortrag von Linda Peifer: „Verbotener Umgang“. Die Sanktionierung von Kontakten mit „Fremdvölkischen“ im Raum Trier

https://www.gedenkstaette-lindenstrasse.de/forschung/forschungsprojekte/verbotener-umgang-zur-bedeutungsgeschichte-eines-ns-straftatbestandes/ [letzter Zugriff: 21.06.22]

Im Rahmen der Vortragsreihe "Gestapo in Trier 1933-1945" im Stadtmuseum Simeonstift Trier referiert

Linda Peifer

zum Thema

„Verbotener Umgang“. Die Sanktionierung von Kontakten mit „Fremdvölkischen“ im Raum Trier

am Dienstag, den 28. Juni 2022, um 19:00 Uhr im Stadtmuseum Simeonstift Trier (Simeonstraße 60, 54290 Trier - direkt neben der Porta Nigra).

Eintritt: 6 € - Studierende sowie Schülerinnen und Schüler haben freien Eintritt!

Der Einsatz unzähliger Kriegsgefangener und ausländischer Zivilarbeiter im Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs barg aus nationalsozialistischer Sicht ein erhöhtes Sicherheitsrisiko, kamen letztere der deutschen Bevölkerung vor allem am Arbeitsort doch gefährlich nahe. Widersprach die Beschäftigung von Ausländern im Reich den propagierten völkischen Prinzipien des Nationalsozialismus, erschien eine Kriminalisierung von sozialen und intimen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern alternativlos. Zu diesem Zweck wurde bereits kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs der NS-Straftatbestand des „Verbotenen Umgangs“ eingeführt. Die Verfolgung sogenannter „Umgangsdelikte“ bildeten fortan auch einen neuen Aufgabenbereich der Geheimen Staatspolizei. In meinem Vortrag soll schließlich die Ermittlungspraxis der Staatspolizeistelle Trier anhand ausgewählter Fälle „Verbotenen Umgangs“ präsentiert werden. Dabei soll vor allem ein Bewusstsein für die Vielfalt der Fälle, die unter dem Delikt zu subsumieren sind, geschaffen werden.

Die Referentin  Linda Peifer studiert seit Oktober 2016 Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Trier und Straßburg (Fächer: Französisch und Geschichte), ist seit September 2019 wissenschaftliche Hilfskraft im Forschungsprojekt zur Geschichte der „Gestapo Trier“ und arbeitet an einem Masterarbeitsvorhaben zum Thema „Verbotener Umgang“ (vorläufiger Titel: „…das gesunde Volksempfinden gröblich verletzt“: Umgangsdelikte im Zugriff der Staatspolizeistelle Trier. Zur Verfolgungs- und Ermittlungspraxis zwischen 1940 und 1944).

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