Adolf Moxter

Nach Abschluss der Wirtschaftsoberschule und nach sechsmonatiger Tätigkeit als kaufmännischer Volontär in einer Metallgießerei studierte Adolf Moxter (* 3. Oktober 1929 in Frankfurt am Main, † 7. April 2018) von 1950 bis 1954 an der Johann­Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und erwarb den Grad eines Diplomkaufmannes. Bereits 1956 wurde er bei Karl Hax mit einer Arbeit über das Thema "Methodologische Grundfragen der Betriebswirtschaftslehre" promoviert. Die Habilitation folgte 1961 - ebenfalls in Frankfurt - mit der Arbeit "Einfluss von Publizitätsvorschriften auf das Unternehmerische Verhalten". Im gleichen Jahr noch wurde Moxter zum ordentlichen Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Saarbrücken ernannt. Vier Jahre später übernahm er seinen Lehrstuhl als ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Johann­Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und leitet seitdem das dortige Seminar für Treuhandwesen.

Der Wirtschaftspraxis ist Moxter seit langem als Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Treuhand AG, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft verbunden. 1991 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Instituts der Wirtschaftsprüfer e.V. verliehen.

Am 21. Februar 1992 wurde Herrn Prof. Dr. rer. pol. Adolf Moxter für seine herausragenden Verdienste um die betriebswirtschaftliche Theorie und deren Anwendung auf Rechnungslegung und Unternehmensbewertung die Ehrendoktorwürde der Universität Trier verliehen.

Moxters wissenschaftliches Werk ist in quantitativer wie qualitativer Hinsicht imposant. Es reicht von wissenschaftstheoretischen Grundfragen der Betriebswirtschaftslehre über Investitions- und Finanzierungstheorie, Unternehmensbewertung bis hin zu bilanztheoretischen und -rechtlichen Fragestellungen. Moxter hat stets als unbequemer und rigoroser Kritiker Grundsatzpositionen wie Details in Frage gestellt; insbesondere auf den Gebieten Unternehmensbewertung und Bilanzen, auf die er sich seit den 70er Jahren konzentrierte, hat er wegweisende Systeme entwickelt. Seine "Grundsätze ordnungsmäßiger Unternehmensbewertung" (2. Aufl. 1983) sind zu einem Standard­ werk geworden. Darüber hinaus fanden die Monographien "Betriebswirtschaftliche Gewinnermittlung" (1982) und "Bilanzrechtsprechung" (2. Aufl. 1985) sowie das zweibändige Lehrbuch "Bilanztheorie" (2. Aufl. 1984/86) außerordentlich große Beachtung. Moxters akademisches Wirken zeichnet sich aus durch eine Vereinigung von höchstem theoretischem Anspruch mit gleichzeitiger Hinwendung zur unternehmerischen Praxis. Durch seine Arbeiten hat er einen wesentlichen Beitrag zu interdisziplinären Diskurs, speziell zwischen Ökonomen und Juristen, geleistet.