Preisträgerinnen und Preisträger
Mit dem Jseph A. Schumpeter-Preis, der jährlich von der Deutschen Bundesbank und dem FB IV ausgelobt wird, werden Forschungsarbeiten prämiert, die sich insbesondere Themen aus den Bereichen Bankenaufsicht, Geldpolitik, barer und unbarer Zahlungsverkehr sowie Finanzstabilität widmen. Die Verleihung findet traditionell während der Graduiertenfeier des FB IV statt.
Der Fachbereich IV gratuliert den Preisträgerinnen und Preisträgern der letzten Jahre:
2022 - Felix Haase
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs IV gratuieren Felix Haase zum Erhalt des Joseph-A.-Schumpeter-Preises 2022 für die Forschungsarbeit „Predictability of bull and bear markets: A new look at forecasting stock market regimes (and returns) in the US”.
Zusammenfassung:
Abwechselnde Phasen von Expansion und Rezession sind nicht nur charakteristisch für den Konjunkturzyklus einer Volkswirtschaft, sondern auch für Finanzmärkte. Eine Unterteilung in Finanzmarktregime erlaubt Forschern und Marktteilnehmern homogenere und stabilere Wirkungszusammenhänge zu untersuchen. Die Frage, in welchem Regime wir uns aktuell befinden, ist jedoch erst in der Rückschau verlässlich zu beantworten. In der mit Prof. Dr. Matthias Neuenkirch gemeinsam veröffentlichten Forschungsarbeit „Predictability of bull and bear markets: A new look at forecasting stock market regimes (and returns) in the US” begegnen wir der Herausforderung, Regime an Finanzmärkten in Echtzeit zu identifizieren und mögliche Regimewechsel zu prognostizieren. Für diesen Zweck kombinieren wir drei vielversprechende Verfahren aus der empirischen Kapitalmarktforschung, die das Ziel haben sowohl die Modellunsicherheit als auch die Instabilität von Modellparametern zu reduzieren.
Unser Ansatz konnte Regimeübergänge am US-Aktienmarkt zeitnah und gewinnbringend erkennen. Besonders nicht-lineare Modelle sowie eine effiziente Aggregation von einer Vielzahl von makroökonomischen und finanzmarktspezifischen Variablen erwiesen sich als hilfreiche Instrumente die Regimedynamik zu erfassen. In Einklang mit bisherigen Erkenntnissen konnte eine Prognostizierbarkeit von Renditen nur in Rezessionen und turbulenten Marktphasen nachgewiesen werden. Unsere Ergebnisse weisen somit darauf hin, dass die Schwankungen der Informationseffizienz an Aktienmärkten nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sind, sondern sich auch auf mittelfristige Trends übertragen lassen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Investoren nützlich, sondern können auch Zentralbanken und Regierungen darin unterstützen, systematische Risiken an Finanzmärkten frühzeitig zu erkennen.
Abwechselnde Phasen von Expansion und Rezession sind nicht nur charakteristisch für den Konjunkturzyklus einer Volkswirtschaft, sondern auch für Finanzmärkte. Eine Unterteilung in Finanzmarktregime erlaubt Forschern und Marktteilnehmer homogenere und stabilere Wirkungszusammenhänge zu untersuchen. Die Frage in welchem Regime wir uns aktuell befinden, ist jedoch erst in der Rückschau verlässlich zu beantworten. In der mit Prof. Dr. Matthias Neuenkirch gemeinsam veröffentlichten Forschungsarbeit „Predictability of bull and bear markets: A new look at forecasting stock market regimes (and returns) in the US” begegnen wir der Herausforderung, Regime an Finanzmärkten in Echtzeit zu identifizieren und mögliche Regimewechsel zu prognostizieren. Für diesen Zweck kombinieren wir drei vielversprechende Verfahren aus der empirischen Kapitalmarktforschung, die das Ziel haben sowohl die Modellunsicherheit als auch die Instabilität von Modellparametern zu reduzieren.
Unser Ansatz konnte Regimeübergänge am US-Aktienmarkt zeitnah und gewinnbringend erkennen. Besonders nicht-lineare Modelle sowie eine effiziente Aggregation von einer Vielzahl von makroökonomischen und finanzmarktspezifischen Variablen erwiesen sich als hilfreiche Instrumente die Regimedynamik zu erfassen. In Einklang mit bisherigen Erkenntnissen konnte eine Prognostizierbarkeit von Renditen nur in Rezessionen und turbulenten Marktphasen nachgewiesen werden. Unsere Ergebnisse weisen somit darauf hin, dass die Schwankungen der Informationseffizienz an Aktienmärkten nicht nur ein vorübergehendes Phänomen sind, sondern sich auch auf mittelfristige Trends übertragen lassen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für Investoren nützlich, sondern können auch Zentralbanken und Regierungen darin unterstützen, systematische Risiken an Finanzmärkten frühzeitig zu erkennen.
2022 - Dennis Umlandt
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachbereichs IV gratuieren Dennis Umland zum Erhalt des Joseph-A.-Schumpeter-Preises 2022 für die Forschungsarbeit „Currency Returns and FX Dealer Balance Sheets”.
Zusammenfassung:
Der eingereichte Artikel zeigt auf, dass die hohen durchschnittlichen Renditen auf
spekulative Carry Trade Strategien, bei welchen in Märkten mit geringen Zinsen Geld
geliehen und wiederum in Märkten mit hohen Zinsen investiert wird, als eine
Risikokompensation für die Bilanzrisiken von Devisenhändlern verstanden werden können.
Es wird mit traditionellen Methoden des Asset Pricing empirisch gezeigt, dass Carry Trade
Strategien besonders in den Zeiten schlechte Renditen generieren, wenn Devisenhändler nur
schwach kapitalisiert sind, also eine Eigenkapitalquote nahe der Mindestanforderung
aufweisen. Daher müssen Carry Trades bei einer im Durchschnitt höhere Rendite gehandelt
werden, damit Devisenhändler gewillt sind diese Kapitalrisiken auf sich zu nehmen. Die
Studie zeigt weiter auf, dass diese Kapitalrisiken nahezu gänzlich von den drei aktivsten
Devisenhändlern getragen werden.
Die Ergebnisse der Studie sind insbesondere für die Bankenaufsicht relevant, welche die
Einhaltung der Mindestkapitalquoten bei Finanzintermediären beaufsichtigt und Einfluss auf
diese nehmen könnte. Der Artikel zeigt auf, dass die mit dem Ziel erhöhter
Finanzmarktstabilität eingeführten geforderten Eigenkapitalquoten ein für
Finanzintermediäre relevantes Kapitalrisiko zumindest erhöht und diese dies in ihrem
Entscheidungsverhalten berücksichtigen. Die festgestellte Konzentration dieser
Kapitalrisiken auf die aktivsten Händler könnte zudem für die mikroprudentielle Aufsicht von
Bedeutung sein.
Neben den direkten Konsequenzen für die Bankenaufsicht ist der Artikel wegen dessen
Beitrag zur generellen Preisbildung auf Währungsmärkten für Zentralbanken relevant.
Bisherige makroökonomische Modelle, sowie auf Zins- und Kaufkraftparitäten basierende
Ansätze zur Wechselkursbestimmung konnten in der wissenschaftlichen Literatur empirisch
nicht überzeugen. Hinlänglich bekannt ist die empirische Widerlegung der ungedeckten
Zinsparität, welche postuliert, dass Wechselkursänderungen im Durchschnitt den
Zinsdifferentialen der beiden beteiligten Währungen entsprechen sollten. Der eingereichte
Beitrag erklärt dies durch nicht berücksichtigte Kapitalrisiken, welche Intermediäre davon
abhalten die erwarteten Gewinnmöglichkeiten abzuschöpfen, welche eine Parität
verhindern. Folglich können Zinsdifferentiale zwar ein wichtiger Faktor in der
Wechselkursbestimmung sein, jedoch kann dessen Effekt wegen der überlagernden
Risikoprämien nicht direkt gemessen werden.
2021 - Matthias Scherf
Matthias Scherf, MSc, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bank- und Finanwirtschaft wurde mit dem diesjährigen Joseph A. Schumpeter-Preis ausgezeichent. Er erhält den Preis für seine Forschungsarbeit mit dem Titel „Stock market reactions to COVID-19 lockdown: A global analysis”.
Die Preisverleihung findet zwar traditionell im Rahmen der Graduiertenfeier des Fachbereichs IV statt, die Corona-bedingt jedoch auch in diesem Jahr ausfallen musste. „Ich freue mich, dass die Auswahljury um den Vorsitzenden Prof. Lazlo Goerke wieder einen jungen Kollegen mit dem Preis bedacht hat, der mit großem Engagement und Leistungsbereitschaft zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn beigetragen hat“, sagte der damalige Dekan des FB IV, Prof. Ludwig von Auer.
2020 - Ariana Wischnewsky
Arina Wischnewsky, M.Sc., erhält den Preis für ihre Forschungsarbeit mit dem Titel Shadow Banks and the Risk-taking Channel of Monetary Policy Transmission in the Euro Area. Für ihren Beitrag erhält die Nachwuchswissenschaftlerin ein Preisgeld von 2.000 Euro.
2020 - Marc-Patrick Adolph
Dr. Marc-Patrick Adolph, ehemaliger Mitarbeiter im Fach VWL, erhält den Preis für seinen Forschungsbeitrag Structured Eurobonds – Optimal Construction, Impact on the Euro and the Influence of Interest Rates. Der Nachwuchswissenschaftler erhält hierfür ein Preisgeld von 2.000 Euro.