Projekt KOM'MON
Regelmäßige Befragungen der Trierer Lehramtsstudierenden im Rahmen des aus Eigenmitteln der Abteilung III getragenen Projekts KOM‘MON werden fortlaufend seit 2016 durchgeführt. Innerhalb des vier Messzeitpunkte im Verlauf des gesamten bildungswissenschaftlichen Studiums (B. Ed. und M.Ed) umfassenden Designs von KOM’MON wurden und werden (Stand Dezember 2024) insgesamt 1794 Studierende befragt. Für bislang 483 Studierende liegen vollständige (alle vier Messzeitpunkte umfassende) Daten vor. Da derzeit die aktuellen Kohorten von Studierenden weiterhin am letzten Messzeitpunkts (gegen Ende des M.Ed.) teilnehmen, wird die Zahl der vollständigen Längsschnitte weiter steigen.
KOM’MON steht für ein systematisches, quantitativ angelegtes „Kompetenzmonitoring“, in dem Prozesse der Kompetenzentwicklung Lehramtsstudierender ab dem ersten B.Ed.-Semester bis zum Abschluss der bildungswissenschaftlichen Anteile des M.Ed. abgebildet und beforscht werden.
Darüber hinaus hat das Akronym KOM’MON in zweierlei Hinsicht eine Signalwirkung gegenüber den Studierenden:
1. KOM’MON = „Come on!“
Die Lehrerbildner/-innen im Fach Bildungswissenschaften machen den Studierenden Angebote, die es Ihnen ermöglichen, sich professionell zu entwickeln. An den Studierenden selbst ist es jedoch, diese Angebote auch anzunehmen. „Come on!“ ist daher ein Aufruf an die Studienenden, sich im Verlauf Ihres Studiums (und darüber hinaus) aktiv weiterzuentwickeln und fortzubilden.
2. KOM’MON = „common“
Künftige Lehrkräfte werden eine große gesellschaftliche Verantwortung tragen. Diese Verantwortung macht es notwendig, dass Lehrkräfte professionell handeln und entscheiden können. Die spezifischen Kompetenzen, die künftige Lehrkräfte im Laufe Ihrer Ausbildung erwerben werden, sind dabei ganz selbstverständlich eine gemeinsame, natürliche bzw. allgemein übliche (=“common“) Grundlage des späteren beruflichen Handelns.
Im ersten Messzeitpunkt zu Beginn des Studiums werden in erster Linie demographische Angaben sowie Selbstauskünfte zu lehr-lern-bezogenen Einstellungen, Persönlichkeit, Wertorientierungen und Motivation erhoben. In Übereinstimmung mit den Arbeitsschwerpunkten der Abt III liegt der inhaltliche Hauptfokus in KOM’MON auf der Entwicklung der Beurteilungskompetenz, daher erlauben einige der Messzeitpunkte eine prä-post-Betrachtung des Seminars „Leistungsbeurteilung“ im Modul 3 des B.Ed. Erfragt werden hier unter anderem Selbsteinschätzungen zu Kompetenzen im Bereich des Beurteilens sowie – anhand der Vignetten einer an deutsche Verhältnisse adaptierten Version des „Approaches to Classroom Assessment Inventory (ACAI)“ – Präferenzen und bevorzugte Herangehensweisen im Rahmen des komplexen Geschehens der schulischen Leistungsbeurteilung. Der erneute Einsatz dieser Instrumente im vierten Messzeitpunkt zum Ende des M.Ed. dient der Überprüfung, ob die Lerninhalte des Moduls 3 nachhaltig wirken bzw. ob sich auch nach dem Abschluss des Moduls 3 – unter dem Eindruck des weiteren Studiums oder der Erfahrungen in den Praktika – Sichtweisen (z. B. die Fairness der Beurteilungspraxis in heterogenen Lerngruppen) wandeln.
In einigen Kohorten von KOM’MON wurden in Kooperation mit der Queen’s University, Ontario, Kanada (Assessment and Evaluation Group, Prof. Christopher DeLuca) Daten erhoben, um kulturvergleichend den Einfluss des Kontextes/Bildungswesens und der darin vorherrschenden Assessment Cultures auf Präferenzen und Einschätzungen von Lehramtsstudierenden zu betrachten.
Publikationen zum Projekt:
DeLuca, C., Schneider, C., Coombs, A., Pozas, M., & Rasooli, A. (2020). A cross-cultural comparison of German and Canadian student teachers' assessment competence. Assessment in Education: Principles, Policy & Practice, 27(1), 26–45. https://doi.org/10.1080/0969594X.2019.1703171
Schneider, C., DeLuca, C., Pozas, M., & Coombs, A. (2021). Linking personality to teachers' literacy in classroom assessment: a cross-cultural study. Educational Research and Evaluation, 26(1-2), 53–74. https://doi.org/10.1080/13803611.2021.1902354