XIII. Symposium für Jiddische Studien in Deutschland vom 04.-06.10.2010


Vom 4. bis 6. Oktober 2010 fand in Düsseldorf das alljährliche „Symposium für Jiddische Studien in Deutschland“ statt, welches von den Lehrstühlen der Jiddistik in Trier und Düsseldorf gemeinsam ausgerichtet wird und abwechselnd in Trier und Düsseldorf statt findet. Dieses Jahr wurde das Symposium von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf unterstützt.

Mit einer herzlichen Begrüßung durch den Dekan der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Prof. Dr. Hans T. Siepe, wurde das Symposium eröffnet.

Trotz vereinzelter Änderungen gegenüber dem vorab veröffentlichten Programm wurden 25 Vorträge aus verschiedensten Bereichen der Jiddistik gehalten. Vortragssprache war deutsch (D) oder jiddisch (J). Das Publikum bestand wieder aus vielen Dozenten, Studenten und anderen Interessierten.

Die offene Konzeption sorgte für eine interessante Themenvielfalt, da viele namhafte Wissenschaftler aus der ganzen Welt die Gelegenheit nutzten um über den aktuellen Stand ihrer Forschungen zu berichten. Das Diskussionsangebot im Anschluss an die Vorträge wurde rege genutzt.

Das gemeinsame Abendessen am zweiten Abend bot weitere Gelegenheit zum Austausch über wissenschaftliche sowie andere Themen von gemeinsamem Interesse.

Passend zum Symposium war vom 3. bis 28. Oktober eine Ausstellung mit dem Titel „Jiddische Kinderbücher“ in der Eingangshalle der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf zu sehen. Sie entstand im Rahmen eines Teamprojekts im Masterstudiengang „Jiddistik“ und wurde von Sandra Franz und Jil Büser konzipiert und verwirklicht.


Sonja Batsch, Trier


 

Programm:


Lucia Raspe
, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt: „Nun tu du, wie du willst“: Jiddische Minhagim-Handschriften in Italien im 16. Jahrhundert (D)
Yosef Rivlin, Bar-Ilan University: Vegn dem tsveytn tsugob-nomen bay di ashkenazishe yidn (J)
Efrat Gal-Ed, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Ber Horowitz zeichnet Itzik Manger: Ein Porträt und seine Geschichte (D)
Heather Valencia, University of Stirling: „Gut novnt, grozn, a gut novnt vider!“ Evolutsye un batayt fun Sutskevers a shlisl-imazh (J)
Haike Beruriah Wiegand, Oxford University: „Blaybn vet a traf“: Haynttsaytike yidishe poezye (J)
Sandra Birzer, Universität Regensburg: Das Corpus of Modern Yiddish: ein Werkzeug zur empirischen Erforschung des Jiddischen (D)
Simon Neuberg, Universität Trier: Verter-furemung bay eyntsike mekhabrim (J)
Johan Seynnaeve, West Virginia University: Sholem Aschs Kurzgeschichte Der zelner im Vergleich zu De soldaat: Wie gelungen ist die Übersetzung ins Niederländische?(D)
Ruth von Bernuth, University of North Carolina at Chapel Hill: „Ayn shmue vun der frume Shoshane“ (D)
Oren Roman, The Hebrew University of Jerusalem: Tsvey alt-yidishe eposn vegn Seyfer shoftim (J)
Regula Tanner, Universität Basel: Die jiddischen Hoheliedauslegungen aus dem Basel des ausgehenden 16. Jahrhunderts (D)
Luisa Banki, Universität Konstanz: Nicht mehr erzählen? Dovid Bergelsons Berliner Erzählungen im Licht von Walter Benjamins Erzähltheorie (D)
Josef Bamberger, Frankfurt: Eine Debatte in der Gasse: Multi-Bedeutung in der hagiographischen Legende (D)
Wiebke Rasumny, Ludwig-Maximilians-Universität München: Formen des Erzählens im Maysebukh (D)
Kristin Rheinwald, Universität Stuttgart: Formen exemplarischen Erzählens in der altjiddischen Bearbeitung des Barlaam-Stoffes und im mittelhochdeutschen Barlaam Rudolfs von Ems (D)
Jürg Fleischer, Philipps-Universität Marburg: Zum Status des Westjiddischen: Das Zeugnis grammatischer Phänomene (D)
Anna Möller, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Die Negation im älteren Jiddisch (D)
Evita Wiecki, Ludwig-Maximilians-Universität München: Identitätsangebote in den Jiddisch-Lehrbüchern (D)
Goda Volbikaite, Vytautas Magnus Universität Kaunas: Das jiddsche Literaturleben in Litauen 1920-1940 (D)
Arnaud Bikard, Université Paris IV Sorbonne: Di teme fun di froyen in Pariz un Vyene: historishe un kulturele kvaln (J)
Ken Frieden, Syracuse University: Khidushim durkh iberzetsungen in der yidisher literatur-geshikhte (J)
Catherine Michel, Freie Universität Berlin: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Der soziale Aufstieg im Jiddischen Kino (D)
Diana Matut, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Die jiddischen Publikationen des Institutum Judaicum et Muhammedicum in Halle (1728-92) (D)
Nadia Berkovich, University of Illinois at Urbana-Champaign: Bogorazs Wendung zur jüdischen Ethnographie in seinem Werk „Die Silhouetten von Gomel“ (D)
Evi Michels, Linkenheim-Hochstetten: Yehuda Leyb Cahan (1881-1936) und seine Sammlung von Purimspielen (D)