Fachpraktikum DaF
Das Fach „Deutsch als Fremdsprache“ kann ohne Praxis und Praxisbezüge nicht sinnvoll studiert werden, zielt doch das Studium vor allem auf Tätigkeitsbereiche, die den praktischen Umgang mit der deutschen Sprache, Literatur und Kultur, das Lehren und Lernen der deutschen Sprache zum Inhalt haben.
Praktika stellen so ein unabdingbares Bindeglied zwischen wissenschaftlich-theoretischer Ausbildung und der Praxis späterer Berufsfelder dar und erfüllen mindestens folgende Funktionen:
(1) Vorbereitung auf spätere Berufsfeld(er), zentral ist das Berufsfeld der Sprachvermittlung
Ein Hospitations- und Unterrichtspraktikum kann:
- als erstes Lern- und Praxisfeld dienen, in dem Einblicke in den Unterricht Deutsch als Fremdsprache gewährt werden
- unterschiedliche Lernstufen erfahrbar machen
- Lerngewohnheiten und Lernbedingungen in ihrer konkreten kulturellen Eingebundenheit zeigen
- damit Adressatenspezifik konkret erfahrbar machen
- die Möglichkeit bieten, Unterrichtskonzepte, die für die Praktikanten selbst oder an einer bestimmten Institution innovativ sind, kennen zu lernen und auszuprobieren
- eine eigene Fremderfahrung vermitteln: Wie ist es, wenn man die Landessprache nicht versteht? Wie findet man sich selbst in einer Welt zurecht, in der anfangs alles fremd ist?
- und damit persönliche Erfahrungen im interkulturellen Bereich ermöglichen
(2) Schwerpunktauswahl für nachfolgende Studieninhalte
Praktika haben einen nicht unwesentlichen Nutzen für den weiteren Studienverlauf, denn sie ermöglichen:
- die Praxisrelevanz des Studiums zu überprüfen und von praktischen Erfahrungen her Rückfragen an die Theorie stellen zu können
- nachfolgende Studienanteile berufsbezogen auszuwählen
- empirisch angelegten Fragestellungen für Hausarbeiten bzw. BA-Arbeiten nachzugehen, Datenmaterial zu sammeln und entsprechende Erhebungen zu machen
(3) Nutzen für die eigene persönliche und berufliche Entwicklung
Praktika stellen meist eine wichtige Station im Studienverlauf dar, denn durch sie:
- kann man überprüfen, ob man für das gewählte Berufsziel geeignet und motiviert ist
- kann man Kontakte zu potentiellen späteren Arbeitgebern knüpfen
Praktika sind aber keineswegs nur eine Einbahnstraße: das Feedback der aufnehmenden Institutionen während der letzten Jahre zeigt, dass der Nutzen für die aufnehmenden Institutionen nicht gering ist, denn Praktikanten
- werden als native speaker in die sprachpraktische und landeskundliche Arbeit integriert
- wirken als „personalisierte Landeskunde“, tragen bei zu einem „Deutschland-Bild“ und realem „Deutschland-Bezug“
- bringen neue Konzepte und Unterrichtsideen mit, die sie ausprobieren und diskutieren möchten