Prof. Dr. Gerhard Schaub
Die Trierer Germanistik trauert um
Prof. Dr. Gerhard Schaub
Am 4. Januar 2017 verstarb unser ehemaliger Kollege Prof. Dr. Gerhard Schaub in Trier.
Gerhard Schaub wurde 1938 in Kassel geboren und studierte nach dem Abitur in Herford (1959) Germanistik und Anglistik in Heidelberg, Exeter (England) und Hamburg. Er kam sogleich nach seiner Promotion zum Dr. phil. an der Neuphilologischen Fakultät der Universität Heidelberg an die Universität Trier, wo er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 2004 gelehrt hat. Er war er von 1970 bis 1975 Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften im Fach Germanistik und von 1975 bis 1981 Assistenzprofessor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft. Nachdem er sich 1980 habilitiert hatte, wurde er 1985 zum Außerplanmäßigen Professor ernannt.
In zahlreichen Publikationen hat sich Gerhard Schaub vor allem mit der literarischen Rhetorik, Georg Büchner, Clemens Brentano, Friedrich Spee, der Neuen Sachlichkeit sowie dem Expressionismus und Dadaismus beschäftigt – insbesondere mit Kurt Schwitters und Hugo Ball, dessen sämtliche Briefe er in einer ausführlich kommentierten kritischen Ausgabe herausgegeben hat.
In Zusammenhang mit seinen Lehrveranstaltungen hat Gerhard Schaub mit den Studierenden immer wieder literarische Exkursionen unternommen. Sie führten nach Düsseldorf ins Heinrich-Heine-Institut, nach Frankfurt am Main ins Freie Deutsche Hochstift zu Brentano, nach Pirmasens in die Hugo-Ball-Sammlung, in den Bahnhof Rolandseck zu Hans Arp und nach Amsterdam zu einer Schwitters-Ausstellung im Stedelijk Museum. Mehrere Jahre hat Gerhard Schaub (zusammen mit dem Linguisten Prof. Dr. Ulrich Püschel) außerdem an dem vom Land unterstützten Pilotprojekt „Förderung des wissenschaftlichen Schreibens“ federführend mitgewirkt.
Die Trierer Germanistik wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.