Zirkuläres Wirtschaften und nachhaltige Unternehmen im Abfallsektor
Das durch den Forschungsfonds der Universität Trier geförderte Projekt nimmt die wachsende Müllproblematik im Kontext der Klimakrise und die Rolle von Unternehmensgründer:innen in den Blick, die versuchen, Lösungsansätze zu verbesserter Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit umzusetzen. Unternehmen werden im Kontext von Nachhaltigkeitstransitionen als eine wichtige Akteursgruppe angesehen. Vor allem dort, wo staatliche Dienstleistungen und Infrastrukturen unzureichend sind, wächst die Bedeutung des privaten Sektors als Change Agent. Im Mittelpunkt der geplanten Forschung stehen innovative Praktiken im Sinne einer zirkulären Wirtschaft, durch die Ressourcen- und Energieinputs in Produktionsprozessen minimiert sowie Outputs in Form von Emissionen und Abfällen durch die Wiederverwertung bzw. Rückgewinnung von Wertstoffen vermieden werden sollen. Von Interesse sind nicht nur technologische, sondern v. a. auch soziale Innovationen, welche auf tiefgreifendere Veränderungen von Unternehmens- und Konsumpraktiken abzielen und Gerechtigkeitsperspektiven miteinschließen.
Bisher liegen die Schwerpunkte zu nachhaltigem Unternehmertum und seinem transformativen Potenzial auf technologischen Innovationen sowie westlichen Industrienationen, und es bleibt unklar, inwieweit sie auf Länder des Globalen Südens übertragbar und handlungsweisend sind. Das Projekt fokussiert Unternehmensgründer:innen im Abfallsektor, im deutschen und indischen Kontext. Letzterer ist durch ein steigendes Abfallaufkommen im Kontext von Urbanisierung, sich wandelnder Lebensstile und fehlender staatlicher Infrastruktur charakterisiert.