Dienstag, 25. November 2014, 18 Uhr – Viehmarkt-Thermen

Stephan Brakensiek (Universität Trier)

Der Krieg und die Künste. Die deutsche  Avantgarde zwischen Propaganda und Selbstbesinnung: Die  Künstlerflugblätter „Kriegszeit“

Von August 1914 bis März 1916 erschien im Verlag Paul Cassirers in Berlin die Künstlerzeitschrift „Kriegszeit“. In ihr publizierten Künstler wie Max Liebermann, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Max Beckmann oder Hans Baluschek, aber auch Künstler wie Fritz Rhein, der später im Nationalsozialismus ein hochangesehener Künstler werden sollte,  Lithographien zu Themen des Krieges mit mehrheitlich propagandistischem Unterton. Der Vortrag untersucht auf breiter Basis das Verhältnis im- wie expressionistischer Künstler zum Krieg und beleuchtet einerseits einen Wandel weg von patriotischer Begeisterung hin zu Pazifismus und Friedenssehnsucht, während er es sich andererseits auch zur Aufgabe macht, eine sich fortsetzende Begeisterung für das Kriegerische nachzuweisen.


Stephan Brakensiek

*1968, Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Magister Artium 1996, Promotion 2001 mit einer Arbeit über das Sammeln von Druckgraphik im frühneuzeitlichen Deutschland. Von 2000 bis 2003 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kulturstiftung Ruhr, Villa Hügel, Essen. Seit 2004 Kustos der Graphischen Sammlung des Fachs Kunstgeschichte der Universität Trier.