Erfahrungsbericht vom 11th International Roman Law Moot Court 2018 in Eupen und Lüttich

Der 11. International Roman Law Moot Court fand dieses Jahr in Eupen und Lüttich in Belgien statt. Nachdem wir von diesem auf unterschiedliche Weise erfuhren und uns als vierköpfiges Team zusammengefunden hatten, begannen die wöchentlichen Treffen als Vorbereitungsphase für den Plädierwettbewerb. Bei diesen Treffen lernten wir uns allmählich kennen, besprachen nach eigener Recherche den Fall und arbeiteten unsere eigenen Plädoyers aus. Dabei bildeten wir Zweierteams und schlüpften in die Rolle der Prozessanwälte für die Kläger- und Beklagten-Seite. Durch die Fallbearbeitung und Probe-Plädoyers lernten wir nicht nur vieles über das römische Recht und seinen Quellen, welches heute als historische Grundlage der in Europa geltenden Rechtsordnungen fortwirkt, sondern auch rhetorische Fähigkeiten. Währenddessen gaben uns unsere Team-Coaches Ratschläge und Denkanstöße. Je mehr Proben wir hatten, desto weniger wurde an unseren Plädoyers ausgesetzt. Als sich der Termin des Wettbewerbs näherte wurden die Proben immer häufiger und auch die Anspannung wuchs. Schließlich fand die Generalprobe im Anzug gegen die Team-Coaches und mit Gastrichtern, welche unter anderem auch ehemalige Moot Court-Teilnehmer waren, statt.

Als die Woche des Moot Courts anbrach reisten wir nach Eupen (Belgien) und lernten zunächst die anderen teilnehmenden Teams kennen und tauschten uns über allerlei aus. Am nächsten Tag begann dann der Wettbewerb. Am Morgen erfuhren wir, wer unsere Prozessgegner waren. Zuerst traten wir gegen Tübingen, dann Lüttich und zuletzt gegen die beiden Teams von Cambridge an. Erst nachdem alle Verhandlungsrunden beendet waren, wurde veröffentlicht, wer gewonnen hatte und somit im Halbfinale stand. Leider schieden wir schon in dieser Runde aus. Dennoch freuten wir uns für die Teams, die die Vorrunde gewonnen hatten. Am Abend saßen wir mit einigen Teilnehmern und Richtern bei einem Glas Wein zusammen. Am nächsten Tag fanden dann das große und das kleine Finale um den ersten und dritten Platz im “Salle académique” in der Universität in Lüttich statt. Danach unternahmen wir gemeinsam eine Tour durch die Stadt Lüttich. Als Höhepunkt gab es am Abend ein Gala-Dinner für alle Teilnehmer. Dort wurden auch die Preise für die Gewinner überreicht und jeder erhielt eine Teilnahme-Urkunde. Am darauffolgenden Tag hatten wir noch Zeit das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen und die Darcis Schokoladen Fabrik in Veviers zu besichtigen. Abends gab es für uns alle ein Farewell-Dinner bei dem die teilnehmenden Teams an einer Talent Show teilnehmen durften.

Insgesamt war der Moot Court eine großartige Erfahrung. Man lernt viele neue Menschen, besonders aus anderen Ländern, kennen und wie man vor fremden Personen ein Plädoyer, und das noch in englischer Sprache, hält. Zudem konnten wir unsere rhetorischen Fähigkeiten verbessern und hatten dabei viel Spaß.

Samantha Oppermann