Warum gendersensibel formulieren?

Sprache wirkt sich auf unser Denken und Handeln aus. Durch die Verwendung gendersensibler Formulierungen vermeiden wir Ungleichheiten und Diskriminierungen, tragen wir dazu bei, Sprache eindeutiger zu machen und damit Missverständnissen vorzubeugen.

Gendersensible Sprache

  • spricht alle an, die gemeint sind.
  • macht Geschlechtsidentitäten sichtbar.
  • diskriminiert nicht.
  • ist eine Voraussetzung dafür, Chancengleichheit sprachlich zu leben und damit Gleichstellung zu verankern.

Gendersensible Sprache in der Praxis

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Sprache gendersensibel zu gestalten, die Sie je nach Situation und Kontext einsetzen können. Bedenken Sie dabei, ob Personen oder Institutionen mit der aktuellen Diskussion um die gendersensible Sprache vertraut sind oder damit vermutlich keine oder wenige Berührungspunkte haben. Wir plädieren grundsätzlich für differenzierte Formulierungen und einen reflektierten Umgang mit Sprache.

In diesem Zusammenhang haben wir einige Strategien für Sie zusammengestellt:

Das Geschlecht sichtbar machen

Das Geschlecht der Personen, über die gesprochen wird, ist erkennbar. Alle potenziell betroffenen Personen können sich angesprochen fühlen. 

  1. Sichtbarmachen von Männern und Frauen
    Frauen und Männer werden gleichermaßen angesprochen,
    > wenn beide Geschlechter genannt werden: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
    > durch eine verkürzte Form der Beidnennung: die Professorin/der Professor, ein/e Student/in
    > durch die Verwendung des Binnen-I: der/die ProfessorIn, alle StudentInnen
  2. Sichtbarmachen diverser geschlechtlicher Identitäten
    Die Vielzahl geschlechtlicher Identitäten kann sprachlich mit Hilfe des
    >Gender-Gap (Unterstrich): Student_innen, Stipendiat_innen
    oder des
    >Gender-Sternchens: Student*innen, Stipendiat*innen
    abgebildet werden.

Genderneutral formulieren

Durch die Verwendung genderneutraler Formulierungen gelingt es alle Geschlechter miteinzubeziehen.

  1. Verwendung genderneutraler Personenbezeichnungen
    Beispiele: Person, Mitglied, Mensch, Leitung, Leute, Eltern
  2. Verwendung substantivierter Partizipien und Adjektive
    Beispiele: Studierende, Lehrende, Promovierende, Interessierte, antragstellende Person
  3. Verwendung geschlechtsneutraler Pronomen
    Beispiele: wer, alle, niemand, jemand

Direkte Ansprache

Die direkte Ansprache bietet die Möglichkeit einfach und verständlich zu formulieren.
Beispiele: Bitte senden Sie den vollständigen Antrag an ....Weitere Informationen finden Sie ....

Es gibt Situationen, in denen Sie im Vorfeld klären sollten, welche Schreibweisen üblich oder gar vorgegeben sind, z.B. in Hausarbeiten oder Klausuren. Gibt es verbindliche Aussagen zur Verwendung von Gender-Sternchen oder Gender-Gap? Können Sie, wenn dies nicht gewollt oder anerkannt ist, auf genderneutrale Formulierungen ausweichen?

weiterführende Links:

Eine vielfältige Auseinandersetzung mit dem Thema finden Sie in: