Universität Trier - eine familiengerechte Hochschule

Die Vereinbarkeit von Studium, Qualifizierungsphase oder Beruf und Karriere mit Familienaufgaben ist der Universität Trier bereits seit vielen Jahren ein Anliegen.
Auf ihre Initiative hin wurde hier das Managementinstrument „audit familiengerechte hochschule“ im Rahmen eines Drittmittelprojektes (2001 – 2004) in Kooperation mit der Gemeinnützigen Hertiestiftung entwickelt.  Das audit fgh gilt heute als das Qualitätssiegel für eine familien- und lebensphasenbewusste Personal- und Studierendenpolitik und ist aus der deutschen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken.

Bereits 2002 durchlief die Universität Trier als erste Universität bundesweit erfolgreich den Auditierungsprozess und überprüft seither, gestützt durch regelmäßige strukturierte Reauditierungsverfahren, kontinuierlich ihr familienorientiertes Angebot, passt es bedarfsgerecht an und entwickelt es weiter.

Ablauf der Auditierung

Die Auditierung nach dem audit fgh ist ein strukturierter, durch eine externe Person, der*die Auditor*in, begleiteter Prozess, dessen Ziel es ist, die Vereinbarkeit von Qualifikation, Beruf/Karriere für Studierende und Bedienstete aller Statusgruppen und Bereichebedarfsgerecht (weiter)zu entwickeln. Anhand der acht Handlungsfelder des audit fgh 

  1. Arbeits-, Forschungs- und Studienzeit
  2. Arbeits-, Forschungs- und Studienorganisation
  3. Arbeits-, Forschungs- und Studienort
  4. Information und Kommunikation
  5. Führung
  6. Personalentwicklung und wissenschaftliche Qualifizierung
  7. Entgeltbestandteile, geldwerte Leistungen und Studienfinanzierung
  8. Service für Familie

werden, basierend auf einem im Vorfeld erhobenen „Status Quo der Vereinbarkeit“, gemeinsam mit Akteur*innen aus der Universität Handlungsbedarfe zur Weiterentwicklung spezifischer familienorientierter Unterstützungsangebote identifiziert und Umsetzungsoptionen erarbeitet.
Die erarbeiteten Ziele und Umsetzungsmaßnahmen werden in einer Zielvereinbarung festgeschrieben. Diese wird von der Universitätsleitung unterschrieben und ist in den folgenden drei Jahren umzusetzen.

Ziel der (Re-)Auditierung

formuliert im Rahmen des Rezertifizierungsprozesses 2020:

Der Universität Trier ist es ein Anliegen, ihren Studierenden, Nachwuchswissenschafter*innen und Bediensteten aller Bereiche Bedingungen zu bieten, die eine zufriedenstellende Vereinbarkeit von Qualifikation oder Beruf mit Familie ermöglichen. Besonderes Augenmerk richtet sie hierbei auf eine familienbewusste Gestaltung von Karrierewegen in der Wissenschaft. Indem sie ihrem Engagement einen weit gefassten Familienbegriff zugrunde legt, orientiert sie sich an den tatsächlichen Lebenssituationen ihrer Mitglieder.

Durch die Umsetzung des im Rahmen der Reauditierung erarbeiteten Handlungsprogramms soll die familienBEWUSSTE Kultur an der Universität Trier weiter wirkungsvoll vorangebracht und stabilisiert werden.

Sich ständig ändernde Rahmenbedingungen in Gesellschaft,Wissenschaft und Universität erfordern stetig neue und sich wandelnde familienorientierte Konzepte. In diesen Prozessen sollen Akzeptanz und Wertschätzung der Vereinbarkeit von Universität und Familie als eine gemeinsame Haltung innerhalb der Universität Trier deren Profil und weitere Entwicklung prägen.

Familienbegriff

Bereits im Laufe des ersten Zertifizierungsprozesses in 2002 wurde ein für die Universität gültiger Begriff von Familie definiert, der seither ihrem familienorientierten Engagement zugrunde liegt:

„Familie ist überall dort, wo Menschen dauerhaft für einander Verantwortung übernehmen. In der heutigen Zeit ist die Familie etwas sehr Vielfältiges, sie umfasst als soziales Netzwerk alle Formen des privaten Zusammenlebens. Ihr kommt dabei sowohl eine wirtschaftliche Bedeutung zu, als auch die Aufgabe, Schutz und Fürsorge für Kinder sowie für kranke und pflegebedürftige Menschen zu bieten.“

Familienbewusst führen ...

bereits in den „Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit‘ der Universität Trier (2002) thematisiert:

„Wir fördern eine familienorientierte Personalführung und sind sensibel für die unterschiedlichen Situationen und Bedürfnisse von Frauen und Männern.“

Handlungsleitende Grundprinzipien der Universität Trier,

die sich in allen Auditierungs-, Aushandlungs- und Umsetzungsprozessen im Kontext des audit fgh wiederfinden:

  • Alle mit im Boot
  • offenes und weites Konzept von Familie
  • konsensuales Leitbild – Win-Win-Situation
  • Grenzen der Vereinbarkeit
  • Bedarfsorientierung
  • pragmatischer Ansatz
  • Alltagstauglichkeit der Maßnahmen
  • Querschnittsaufgabe
  • Ziel: Kulturwandel - vom Leitbild zur Wirklichkeit

20 Jahre fgH - Meilensteine

  • Dienstvereinbarung zur Telearbeit an der Universität Trier
  • Gleitzeit mit besonderer Berücksichtigung familiärer Bedarfe beim Ausgleich von Mehrarbeitszeiten
  • Aufnahme von Regelungen zur Vereinbarkeit von Studium und Familie in Prüfungsordnungen
  • Einsatz für Verbesserung der Betreuungssituation für Kinder von Studierenden und Beschäftigten – kontinuierliche Unterstützung der Elterninitiative Flohzirkus, Belegplätze in der Kita Tarforst, Not-Betreuungsangebot adhoc, Ferienbetreuung
  • Still- und Wickelmöglichkeiten auf dem Campus
  • Ergänzung der Grundsätze zur Führung und Zusammenarbeit an der Universität Trier um den Punkt einer familienbewussten und geschlechtssensiblen Personalführung
  • Thema „familienbewusst führen“ im Fortbildungsangebot für Führungskräfte
  • Einrichtung eines Eltern-Kind- Arbeitsraums auf Campus I
  • Verankerung der ,familiengerechten Hochschule' in Grundsatzpositionen der Hochschule
  • Einrichtung des „Familienportals“ zur umfänglichen Erstinformation im Kontext „Mit Familie an der Uni Trier“
  • Umfangreiches Beratungs- und Unterstützungsangebot in Fragen der Vereinbarkeit durch das Familienbüro

weiterführende Informationen und Ansprechpersonen

  • Projektleitung
    Dr. Ulrike Graßnick
    Kanzlerin der Universität 
    Telefon: ++49 651 201-4233
    E-Mail: kanzlerinuni-trierde
  • Familienbüro
    Dr. Sibylle Rahner
    Telefon: ++49 651 201-3198
    E-Mail: familieuni-trierde