Die Trierer Münzprägestätte in der Spätantike

Während des gallischen Sonderreiches war in Trier erstmals eine offizielle Münzstätte tätig. Eine numismatische Auswertung und naturwissenschaftliche Analyse der 2005 am Simeonstiftplatz ergrabenen Produktionsrestestellt ein wichtiges Forschungsdesiderat dar, um das in der Forschung diskutierte Repertoire der Trierer Münze zu rekonstruieren.

Mit Einrichtung der Kaiserresidenz wurde 293/294 n. Chr. die bislang noch nicht lokalisierte Münzstätte wiedereröffnet. Die Münze war mit einer Unterbrechung in der Mitte des 4. Jhs. bis zum Abzug zentraler Verwaltungseinrichtungen aus Trier im Jahr 395 n. Chr. aktiv. Auch wenn ihr Repertoire aus dieser Zeit deutlich besser erschlossen ist, erbrächte die Bearbeitung großer Münzkomplexe eine Erweiterung des Typenspektrums, eine Präzisierung der Chronologie sowie der Produktionsabläufe.

Ein weiteres Desiderat stellt die Frage dar, in welchem Umfang die Münze im 5. Jh. noch arbeitete.

Lars Blöck

Trier, aus der Mosel geborgener Münzstempel für einen Solidus Valentinianus II. mit Silikonabguss