Das römische Forum von Trier

Bereits im 1. Jh. n. Chr. wurde in Trier am Kreuzungspunkt der zentralen Hauptachsen das Forum errichtet. Mehrfach erweitert, besaß es im 2. Jh. seine größte Ausdehnung. Auf der Grundlage historischer Grabungsdokumentationen lässt sich die architektonische Entwicklung unter Berücksichtigung der topografischen Rahmenbedingungen vom 1. bis späten 4. Jh. n. Chr. rekonstruieren.
Die drei Platzanlagen, umzäumt von Portiken, nahmen eine Gesamtfläche von 135 x 275m, von nahezu sechs insulae, ein. Zentrales Bauwerk war die Marktbasilika, die im 4. Jh. mit 100 x 25m das größte römische Bauwerk Triers darstellte. Reste der Seitenwände sind noch heute in den spätmittelalterlichen Kelleranlagen der Neustraße erhalten. Im Zuge der spätantiken städtebaulichen Veränderungen wurden auch am Forum umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. So wurden die tabernae durch mehrgeschossige Pfeilerhallen ersetzt und die Marktbasilika erweitert. Die Bauplanungen der tetrarchischen Zeit blieben unvollendet. Baudekoration der zweiten Hälfte des 4. Jhs. sprechen für eine Fertigstellung zur letzten Blütezeit der kaiserlichen Residenz Triers.

Georg Breitner

Trier, Marktbasilika. Pilasterkapitell der Wandverkleidung, spätes 4. Jh. n. Chr.