Mosaikforschung in Trier

Trier, Weberbach. Mosaik aus einer Stadtvilla unter den Kaiserthermen. Darstellung des Wagenlenkers Polydus in Quadriga, 3. Jh. n. Chr. (Kat. Mosaike Trier Nr. 161).

Mit ca. 230 Belegen aus Trier und seinem Umland entfallen rund zwei Drittel aller in Deutschland bekannt gewordenen römischen Mosaikböden auf diese Region.

Insbesondere figürlich verzierte Mosaiken stehen neben anspruchsvollen Wandmalereien für das Repräsentationsbedürfnis, den wirtschaftlichen Wohlstand und den Bildungsanspruch ihrer standesbewussten einstigen Besitzer.

Die frühesten Mosaikböden werden im römischen Trier zu Beginn des 2. Jhs. n. Chr. fassbar. In der ersten Hälfte des 3. Jhs. erlebt die Gattung sowohl künstlerisch als auch zahlenmäßig ihre Blütezeit. Für die Rekonstruktion der antiken Sozialtopographie Triers ist von Bedeutung, dass Mosaikfunde fast ausschließlich aus dem nördlichenStadtgebiet vorliegen. In den Bauten des spätantiken Palastviertels setzte man vor allem auf die optische Wirkung geometrisch-ornamentaler Flächenmuster, Wandvertäfelungen und Inkrustationen mit erlesenen Steinen als Mittel imperialer Repräsentation.

Joachim Hupe