Die Versorgung der Kaiserresidenz

Spätantike Agrarwirtschaft im Trierer Land

Die sichere Versorgung mit agrarwirtschaftlichen Gütern bildete eine wichtige Voraussetzung für die Installierung der kaiserlichen Residenz in Trier. Verwaltung, Bevölkerung und Militär mussten ernährt und gekleidet, Großbauten errichtet und unterhalten werden. Dafür lieferten zahlreiche Villen des Trierer Landes die Grundlagen für den täglichen Bedarf (z.B. Fleisch, Getreide, Wolle und Holz). Durch kriegerische Einfälle der Frankenund Alamannen  im 3. Jh. n. Chr. wurden zahlreiche Villenstandorte zerstört. Anhand baulicher Zeugnisse (z.B. Ziegelstempel) konnte nachgewiesen werden, dass Gutshöfe mit dem gleichen Material renoviert wurden, welches für die Errichtung der kaiserlichen Großbauten in Trier verwendet wurde. Dieser Zusammenhang deutet auf ein staatlich gelenktes Wiederaufbauprogramm hin. In der Spätantike entstanden zudem neue Großvillen, die in kaiserlicher Verwaltung lagen, beispielsweise im südlich von Trier gelegenen Konz.

Stephan Seiler

Im Umland der Trierer Kaiserresidenz wurden Landvillen luxuriös ausgebaut. Die Villa in Welschbillig erhielt z. B. eine Galerie von Hermenköpfen, die rund um ein Wasserbassin aufgestellt waren.