Ziegelstempel – ein Schlüssel für die Baugeschichte der Kaiserresidenz
Für die gewaltigen Bauprogramme, die im 4. Jh. n. Chr. in der Kaiserresidenz Trier realisiert wurden, waren riesige Mengen an Baumaterial erforderlich. Dazu zählten auch Ziegel, die teilweise mit Herstellerstempeln versehen waren. Diese zeigen, dass sowohl staatliche als auch private Betriebe die kaiserlichen Baustellen beliefert haben. Da die gestempelten Ziegel in der Regel näher datierbar sind, eröffnen sich hier faszinierende Forschungsperspektiven: an welchen Bauwerken kommen welche Stempel vor? Genaue Analysen können Aufschluss darüber geben, wann und von wem einzelne Bereiche der Kaiserresidenz errichtet wurden. Auch die räumliche Verteilung der einzelnen Stempeltypen innerhalb von Trier verspricht aufschlussreiche Einblicke über das Verhältnis des Palastbezirkes zur übrigen Stadt.
Marcus Reuter