Glasproduktion im spätantiken Trier

Glastiegelfragmente von Lehm ummantelt.

Ein Zentrum der Gefäßproduktion des 4. Jahrhunderts wurde 1988 im Süden Triers entdeckt. Glasmacher hatten sich in einem Gelände etabliert, in dem bereits im 3. Jahrhundert Glashütten bestanden hatten. Zwei ungewöhnlich große Öfen ließen sich aufgrund der noch vorhandenen Sohle des Feuerungsraumes nachweisen. Etliche Glastiegelfragmente, die zum Schutz gegen die hohen Ofentemperaturen mit Lehm ummantelt sind, konnten geborgen werden. Paarweise standen diese Tiegel im Ofeninneren auf der Hafenbank. Fabrikations- und Produktionsabfälle belegen eine rege Tätigkeit.
Die verstärkten Aktivitäten im Glasmacherhandwerk ab dem späten 3. Jahrhundert sind im Zusammenhang mit dem Ausbau Triers zur Kaiserresidenz zu sehen, der Handwerker aller Art in die Stadt lockte, um den  kaiserlichen Hof und seine Verwaltungsangestellten angemessen zu versorgen.

Karin Goethert