Restricted Area oder Interaktionsraum zwischen Kaiser und Stadtbewohner?

Trier, Jesuitenstraße / Ecke Weberbach. Im Jahre 1938 wurden bei archäologischen Untersuchungen im Hof des ehemaligen Friedrich Wilhelm Gymnasiums neben Gebäuderesten auch ein mit großen Kalksteinen gepflasteter Bereich entdeckt, der entweder ein Teil der Nord-Süd verlaufenden antiken Straße oder einer größeren Platzfläche war.

Wegeführung und Erschließung der Trierer Kaiserresidenz

Die kaiserlichen Residenzen boten nicht nur den baulichen Rahmen für vielfältige Interaktionsformen zwischen unterschiedlichen Gruppen, sondern waren auch Ausdruck und Manifestation der Herrschaftsauffassung im Stadtraum.
Bis heute wird über die Ausdehnung, Gliederung und Zugänglichkeit des Trierer Palastareals diskutiert. Anhand der architektonischen Hinterlassenschaften in Trier will das geplante Forschungsprojekt die Wegeführung und Zugänglichkeit zwischen dem Palastbereich und seiner städtischen Umgebung untersuchen. Die alten und neu zu erhebenden Daten in Hinblick auf die Umnutzung von Gebäuden, Straßen und Plätzen ermöglichen die Analyse der Zugänglichkeit und Funktion dieses Viertels vom 1. bis zum Ende des 4. Jhs. n. Chr. Auf dieser Grundlage wird der Frage nachgegangen, inwieweit das performativ vom Kaiser zur Schau gestellte Wechselspiel zwischen Nähe und Distanz zur Öffentlichkeit im Palastareal seine städtebauliche und architektonische Entsprechung fand.

Maria Carmen D’Onza