Die frühchristliche Kirchenanlage

Modell der frühchristlichen Kirchenanlage Trier, Zustand um 380 n. Chr.

Ein monumentaler Bau der spätantiken Kaiserresidenz Trier

Seit der Mitte des 19. Jhs. wurden am Trierer Dom bauhistorische Forschungen vorgenommen, denen zahlreiche weitere archäologische Untersuchungen folgten, zuletzt in den Jahren 2000-2003; sie führten zur Entdeckung der frühchristlichen Kirchenanlage Triers. Aus einer kleinen dreischiffigen Basilika aus dem 2. Jahrzehnt des 4. Jhs. n. Chr. entstand in den 30er Jahren jener Kirchenkomplex von imperialer Größe, schließlich mit 12.500 qm Fläche zu den größten Kirchenbauten des 4. Jhs. gehörend. Als Monumentalbau der Kaiserresidenz verdeutlicht er kaiserliche Mitwirkung und den wachsenden Einfluss des Trierer Bischofssitzes. Statt einer Vorlage der Grabungen gab es bisher nur Aufsätze und Grabungsberichte. Zudem zeigten die neueren Grabungen, dass die bisher angenommene Bauentwicklung der „Trierer Doppelkirchenanlage“ grundlegender Korrekturen bedarf. Mittlerweile ist das Fundmaterial in der Publikationsreihe der Trierer Domgrabungen publiziert; 2017 wurde ein erster Teil der Auswertung der Baubefunde vorgelegt. Die übrigen Grabungsbereiche (Domfreihof, Dom, Liebfrauenkirche, Kreuzgang) harren noch der Bearbeitung.

Winfried Weber