Neuronale Korrelate der Überbewertung von Form und Gewicht bei Binge-Eating-Störung

Ansprechpartner: Gregor Domes
In Kooperation mit der Universität Tübingen, Jenifer Svaldi

Der übermäßige Einfluss von Form und Gewicht auf die Selbsteinschätzung und die damit einhergehende Körperunzufriedenheit sind ein zentrales Merkmal der Binge-Eating-Störung (BED) und ein Prädiktor für schlechte Behandlungsergebnisse. Empirische Belege deuten darauf hin, dass schema-gesteuerte Prozesse die Überbewertung von Form und Gewicht bei BED aufrechtzuerhalten scheinen. Die funktionelle Neuroanatomie, die der Überbewertung von Form und Gewicht und der damit verbundenen Körperunzufriedenheit bei BED zugrunde liegt, ist jedoch noch nicht geklärt. Tatsächlich wurde in keiner Studie direkt untersucht, ob die Überbewertung von Form und Gewicht bei BED auf dysfunktionalen Schaltkreisen im Gehirn zur Verarbeitung von Körperbildern beruht. Die Charakterisierung dieser neuronalen Grundlagen könnte dazu beitragen, unser Verständnis der Ätiologie der BED zu erweitern, und im Hinblick auf einen Biomarker könnte die diagnostische Differenzierung zwischen Störungen desselben Clusters oder zwischen Untergruppen innerhalb derselben Störung verbessert werden.

Bisherige Publikationen

  • Press, S. A., Biehl, S. C., Domes, G., & Svaldi, J. (2022). Increased insula and amygdala activity during selective attention for negatively valenced body parts in binge eating disorder. Journal of Psychopathology and Clinical Science. https://doi.org/10.1037/abn0000788
  • Press, S. A., Biehl, S. C., Vatheuer, C. C., Domes, G., & Svaldi, J. (2022). Neural correlates of body image processing in binge eating disorder. Journal of Psychopathology and Clinical Science, 131(4), 350–364. https://doi.org/10.1037/abn0000750