Professor Goerke und Nora Paulus von der Universität Luxemburg haben im aktuellen Canadian Journal of Economics eine neue Veröffentlichung mit dem Titel "Collective bargaining about corporate social responsibility".
Der Artikel beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen CSR-Aktivitäten von Unternehmen, den Beschäftigungsbedingungen und den damit verbundenen finanziellen Effekten. Während CSR-Maßnahmen oft zu höheren Produktionskosten führen, können sie auch die Zahlungsbereitschaft von Konsumenten und den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter steigern, was potenziell den Gewinn erhöht. Goerke und Paulus argumentieren, dass Unternehmen Anreize haben könnten, CSR nur vorzutäuschen, um von den Vorteilen zu profitieren, ohne tatsächlich in Verbesserungen zu investieren. Tarifverhandlungen können jedoch helfen, die Glaubwürdigkeit solcher Maßnahmen zu stärken, da Gewerkschaften bei Vertragsverletzungen aktiv werden können, was Unternehmen vor hohen Kosten schützt. Dadurch können tarifvertraglich vereinbarte CSR-Maßnahmen sowohl die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten verbessern als auch den Unternehmensgewinn steigern. Die Autoren vermuten, dass ähnliche positive Effekte auch durch die betriebliche Mitbestimmung in Deutschland erreicht werden können, insbesondere wenn die Vorteile der CSR den Mitarbeitern zugutekommen. Bei Umweltaspekten besteht jedoch die Gefahr, dass ohne direkte Vorteile für die Beschäftigten Anreize zum Green-Washing zunehmen.
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