Zwei Veranstaltungen zum Thema "Verbotener Umgang"

Hinzert

Podiumsdiskussion

Der „verbotene Umgang“ im Nationalsozialismus

Das „Eindeutschungsverfahren“ im SS-Sonderlager Hinzert

Ziel des NS-Verfolgungsapparates war es, Kontakte zwischen der deutschen Bevölkerung und „fremdvölkischen“ Zwangsarbeitenden auf ein Minimum zu beschränken. Soziale Kontakte, insbesondere sexuelle Beziehungen, wurden schon bei bloßem Verdacht drakonisch bestraft. Für Polen entwickelten die Nationalsozialisten in  Einzelfällen einen Sonderweg: das an rassistischen Kriterien ausgerichtete „Eindeutschungsverfahren“. Hierbei nahm das SS-Sonderlager Hinzert eine zentrale Rolle ein.

Der 2023 von Insa Eschebach, Christine Glauning und Silke Schneider herausgegebene Sammelband „Verbotener Umgang mit ‚Fremdvölkischen‘. Kriminalisierung und
Verfolgungspraxis im Nationalsozialismus“ vereint die neuesten Forschungsergebnisse zur Thematik – auch zum SS-Sonderlager Hinzert. Die Veranstaltung beleuchtet die
Verfolgungspraxis des „verbotenen Umgangs“. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf dem „Eindeutschungsverfahren“ im SS-Sonderlager Hinzert.

Begrüßung:
Dr. Christine Glauning
Leiterin Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit

Moderation:
Dr. Sabine Arend
Leiterin Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Podium:
Dr. Beate Welter, ehem. Leiterin Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert
Dr. Lena Haase, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Trier
Dr. Silke Schneider, Vertretungsprofessorin für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Bielefeld
Dr. Insa Eschebach, Gastwissenschaftlerin am Institut für Religionswissenschaften der FU Berlin, ehem. Leiterin Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Am Donnerstag, dem 23. März 2023, findet ab 19 Uhr in Berlin in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit/Stiftung Topographie des Terrors einePodiumsdiskussion zum"Verbotenen Umgang" im Nationalsozialismus. Das "Eindeutschungsverfahren" im SS-Sonderlager Hinzert mit Dr. Beate Welter (ehem. Leiterin der Gedenkstätte in Hinzert), Dr. Lena Haase (Universität Trier), Dr. Silke Schneider (Fachhochschule Bielefeld) und Dr. Insa Eschebach (ehem. Leiterin der Gedenkstätte in Ravensbrück) statt. Die Moderation übernimmt Dr. Sabine Arend (Leiterin der Gedenkstätte in Hinzert). Das detaillierte Programm befindet sich im Anhang. Ein Stream der Veranstaltung ist in Vorbereitung. Teilnehmer:innen melden sich bitte bei Herrn Felix Beyer-Buns,  E-Mail: Beyer-Bunstopographiede.

 

Vortrag und Diskussion

"Verkehr mit Fremdvölkischen"

Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, 29. März 2023, 18.30 Uhr

Mit dem sogenannten Polen-Erlass vom 8. März 1940 war polnischen Zivilarbeitern und Kriegsgefangenen der "Umgang" mit deutschen Frauen unter Androhung der
Todesstrafe verboten worden. Bei Missachtung erfolgte in der Regel die "Sonderbehandlung", d.h. die Ermordung der Männer. Die deutschen Frauen wurden
im KZ Ravensbrück inhaftiert.

In über 900 bislang bekannten Fällen wurde von der Todesstrafe abgesehen und die polnischen Männer einem dreistufigen "Bewährungs- und Prüfungsverfahren"
unterzogen, dazu zählte eine 6-monatige Inhaftierung im SS-Sonderlager/KZ Hinzert zur "Bewährung".

Die Referentinnen stellen ihre neuesten Forschungen zur Haftgruppe der sogenannten Eindeutschungspolen vor.

Eintritt frei.

Referentinnen:
Dr. Beate Welter, eh. Leiterin der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert
Dr. Lena Haase, Forschungs- und Dokumentationsstelle SEAL der Universität Trier
Moderation:
Dr. Sabine Arend, Leiterin der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz

Am Mittwoch, dem 29. März 2023, um 18.30 Uhr, stellen die ehemalige Leiterin der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Dr. Beate Welter, sowie Dr. Lena Haase von der Forschungs- und Dokumentationsstelle  SEAL/Universität Trier in der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert  ihre neuesten Forschungen zur Haftgruppe der sogenannten "Eindeutschungspolen" vor. Anschließend gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Um eine Anmeldung für die Veranstaltung in der Gedenkstätte Hinzert bis zum 27. März 2023 wird gebeten: infogedenkstaette-hinzert-rlpde oder Tel. 06586 - 99 24 93.